25 - Abendliche Jugendsünden

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Kapitel 25 – »Abendliche Jugendsünden«


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»I can feel your vibe
Can you show me what it's like?
I can feel your vibe when we cross that line
Can you show me what it's like?
I can feel your vibe«

Vibe – Adelitas Way

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Moonhee

»Und dann...dann hat er tatsächlich nicht gemerkt, dass wir ihm Tabasco in den Kaffee geschüttet haben, so müde war er!«, keuchte Jimin unter niederschmetternden Lachanfällen, während Taehyung an seiner Schulter hing und mitprustete. Mich dagegen hatte es angesichts von der Geschichte über Namjoons Tabasco-Kaffee mit einem halben Bauchkrampf in den Schoß von Chaewon geworfen, die sich ebenfalls kaum halten konnte. Wen wunderte das noch, nach dem ganzen Soju, den wir uns inzwischen reingekippt hatten.

Das Wohnzimmer war proppenvoll, so dass die Hälfte von uns auf dem Teppich saß und von dort aus den Alkohol dezimierte. Wann immer eine der grünen Reislikörflaschen leer wurde, so zauberte Seokjin von irgendwoher eine neue herbei. Und inzwischen schien in diesem Raum wirklich ausnahmslos jeder zumindest angetrunken zu sein. Sogar Yoongi, der tief in den Polstern der Couch versunken war und Hoseok bei einer wohl nicht minder lustigen Erzählung lauschte. Als diese ihre Pointe erreichte, offenbarte er ein herzhaftes Lachen, das sich als waschechtes Gummy-Smile herausstellte. Und dieses lenkte mich so sehr ab, dass ich für einen Moment völlig das Gespräch unserer eigenen kleinen Runde vergaß. Hatte ich Yoongi seit unserem ersten Treffen je so richtig lachen gesehen? Ich glaubte, bis zu diesem Zeitpunkt nicht.

Nach unserer völlig durchnässten Ankunft im Dorm hatten die Jungs uns mit trockenen Klamotten versorgt und unsere nassen zum Trocknen aufgehängt. So saß Chaewon also nun in einem rosafarbenen Pullover von Seokjin neben Taehyung und ich in einem schwarz-weiß-gestreiften Longsleeve und viel zu großen Jogginghosen von Jimin neben eben diesem. Er hatte darauf bestanden, weil er ja »ohnehin tausende von den Dingern besaß«.

Was mir zunächst etwas unangenehm gewesen war, stellte sich schnell als Geschenk des Himmels heraus. Jimins Klamotten sahen gar nicht so schlimm an mir aus. Ich genoss den weichen Oversize-Stoff auf meiner Haut...alles roch so sehr nach ihm, es war surreal.

Zu meinem großen Schreck flog in diesem Moment plötzlich etwas über meinen Kopf hinweg, riss mich augenblicklich aus meinen Gedanken und landete direkt in Yoongis Schoß. Doch während der dabei nur leicht zusammenzuckte, hatte ich mich reflexartig weggeduckt. Der Rapper hob, nun wieder mit einem dezenten Pokerface, das Etwas in die Höhe und sein Blick fiel darauf sofort zu Jimin hinter mir. Nun erkannte ich endlich, worum es sich dabei handelte: Es war eine Zigarettenschachtel.

Kurz erwartete ich aufgrund von Yoongis ernstem Gesicht, er würde den Jüngeren anfahren, was das sollte. Zu meiner Überraschung jedoch stand er ächzend von der Couch auf und versuchte sich an mir vorbei zu manövrieren. Dabei trafen meine Augen auf seine.

»Willst du auch mit eine rauchen?«

Nie hätte ich erwartet, dass er mir so eine Frage stellen würde. Schon mal gar nicht so, als wäre es das Normalste der Welt. Und nie hätte ich erwartet, dass ich auf so eine Frage jemals ohne zu zögern nicken würde.

Erst, als ich mich vom Boden erhob, realisierte ich, wie mich der Alkohol bereits schwanken ließ, doch es war mir egal. Giggelnd hielt ich mich an Jimin fest, der bereits auf beiden Beinen stand und fast augenblicklich in mein Lachen einstimmte. Seinen Arm ließ er auf meinem Rücken liegen, als wir drei gemeinsam in den Flur stolperten.

serendipity - ͏after all this time...Kde žijí příběhy. Začni objevovat