09 - Ein Jimin braucht Aufmerksamkeit

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Kapitel 9 – »Ein Jimin braucht Aufmerksamkeit«


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»I don't want to lose my head
I don't want to sell my soul
Feel it taking over, feel the pressure creep in
I don't want to waste my time
I don't want to lose control
One thing you remember
In the end you'll know my name

I just want to scream
That nothing's what it seems
I'll just keep believing
One day I'll be king«

King – SAINT PHNX

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Jimin

Es war bereits 16:30 Uhr, als Yoongi sich endlich zu Wort meldete und Jimin fragte, ob er heute eigentlich nicht mehr die Kamera brauchte. Der Trainee hatte gar nicht bemerkt, wie der Ältere sich am Rand des Beckens niedergelassen und ihn und Moon wahrscheinlich schon seit Ewigkeiten beobachtet hatte. Seine entspannte Haltung deutete jedenfalls darauf hin, dass er schon eine ganze Weile da sitzen musste.

»Verdammt, stimmt ja«, keuchte Moon auf Yoongis Frage, wobei sie immer noch völlig außer Atem vom letzten Durchgang war. »Ich bin jetzt dran...Ich kann echt nicht mehr für heute.«

»Sicher, dass sie überhaupt noch eine Kamera halten kann?«, fragte Yoongi amüsiert, als Jimin zu ihm lief und er ihm die schwere Spiegelreflex von seinem Sitzplatz herunterreichte.

»Meinst du, ich habe es übertrieben?«, fragte Jimin leise und hängte sich mit einem unauffälligen Blick zurück zu Moon das Gerät nervös um den Hals.

»Ach, ihr bekommt das schon hin«, erwiderte Yoongi, ehe er sich mit einem kleinen Seufzen und befreit von der schweren Last der Kamera auf den Rücken sinken ließ, die Arme dabei weit von sich gestreckt. Das hieß dann wohl Nickerchen-Zeit für den Rapper. Jimin hatte den Wink verstanden und machte sich wieder auf, um zurück zu Moon zu gehen.

Sie hatte sich inzwischen großzügig an ihrer mitgebrachten Wasserflasche bedient und bot ihm diese auch sofort an, als sie ihn wieder neben sich entdeckte. Jimin, der sich in diesem Moment verdammt ärgerte, sein Trinken zuhause im Dorm vergessen zu haben, nahm das Angebot dankend an.

Während er die lauwarme Flüssigkeit seine Kehle hinunterkippte, zog Moon ihre eigene Spiegelreflex-Kamera aus ihrem Rucksack, hängte sie sich um die Schultern und begann sich mit prüfendem Blick umzusehen.

»Wir können ein paar Bilder von den Pflanzen da vorne machen. Und Portraits, wenn du willst. Da kann ich dir gut zeigen, wie man mit Tiefenschärfe arbeitet.«

»Tiefen...was?«, fragte Jimin und fuhr sich verlegen durch die Haare. Immerhin schien Moon genau zu wissen, wovon sie da sprach.

»Tiefenschärfe«, erklärte sie, während sie beide in Richtung eines Fern-Strauchs liefen, der sich mit seinen schönen Blättern wunderbar für ein paar Fotos anbot. »Stell dir vor, dein Bild hat viele Ebenen. Ganz vereinfacht kann man sagen, was ganz vorne ist, was mittelweit weg ist und was gaaaanz weit weg ist. Du kannst jetzt mit deinen Einstellungen an der Kamera entscheiden, wie viele Ebenen auf dem Bild scharf sind. Wenn du eine hohe Tiefenschärfe hast, sind viele Ebenen scharf. Bei einer niedrigen zum Beispiel nur eine. Damit erreicht man dann diesen coolen Blur-Effekt im Hintergrund.«

Sie zeigte ihm darauf an Yoongis Kamera die verschiedenen Modi und wo man am besten die Blendenzahl verändern konnte. Darauf ließ sie ihn einige Fotos vom Fern mit verschiedenen Einstellungen schießen und betrachtete mit ihm gemeinsam die Ergebnisse.

serendipity - ͏after all this time...Where stories live. Discover now