43 - Die Spuren einer langen Nacht

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Kapitel 43 – »Die Spuren einer langen Nacht«


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»I woke up this morning with a grudge the size of your story
Oh, I feel, I feel so low
Let me start at the end, the part I haven't figured out yet
Yes, I am, I'm moving slow

You are playing the lead
The headache that my actions feed
Oh I've only got myself to blame
Here's another test which I would fail, and at my best
Oh, always ending the same«

No One Does It Better – You Me At Six

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A/N: Ich möchte euch wärmstens empfehlen, euch zur richtigen Stelle im Kapitel ebenfalls den Song anzuhören :)



Sa., 11. Mai 2013

Moonhee


Ich stocherte abwesend mit meinen Stäbchen in meinen Ramen herum, während die Gespräche am Tisch förmlich an mir abzuprallen schienen. Sohee war zu Besuch und schaffte es nicht, auch nur eine Minute nicht über ihren Trainee-Alltag zu erzählen. Und meine Eltern und Yunhee hingen ihr natürlich an den Lippen, als wäre sie die neuauferstandene Prophetin Buddhas.

Es war nun schon eine Woche vergangen, seit ich wieder ganz offiziell zuhause wohnte. Meine Eltern hatten mich, trotz ihres erst gezeigten Verständnisses, mit jeder Menge unterschwelliger Vorwürfe bestraft. Das war wohl ihre Kompensation der Tatsache, dass sie sich nicht mehr in der Position zu fühlten, mir in meinem Alter zu verbieten, bei einer – wie sie dachten – Freundin zu schlafen, um ein paar Schwalben vor dem Tod zu retten.

Es kam meinem Gemütszustand nicht wirklich zugute. Mein Kopf kämpfte selbst heute, an einem Samstag, noch mit den Nachwirkungen der Party von vor genau einer Woche. Die Schule war wohl das Schlimmste gewesen. Ich hatte versucht, Jimin bestmöglich aus dem Weg zu gehen, was mir nur semi-gut gelungen war. Durch die Feier hatten Chaewon und die Jungs, allen voran natürlich Taehyung, wieder einen besseren Draht zueinander gefunden. Dementsprechend öfter schleppte sie Kwangseok mit zu mir und mich dann mit zu Taehyung und Jimin. Immerhin sorgte sie dann dafür, dass ich keinen Satz mehr zu sagen brauchte, ohne dass es auffiel. Naja...Jimin schien es dann doch aufgefallen zu sein. Er sprach mich nie auf mein Schweigen an, doch sein eigenes plus der nachdenkliche Ausdruck, den er mehr und mehr auf seinem Gesicht trug, sprachen für sich. Irgendwie machte es das Ganze aber ein wenig erträglicher für mich in seiner Gegenwart. Zu wissen, dass es ihm wohl doch nicht so egal war, wie ich es mir auf der Party eingeredet hatte.

So sehr ich mich innerlich danach sehnte, nie wieder ein Wort mit Jimin wechseln zu müssen, so sehr drückte dennoch der Redebedarf mit Yoongi. Seit der Party hatte ich nichts mehr von ihm gehört. Gut möglich, dass er mit den anderen, nicht mehr zur Schule müssenden Members zu sehr mit dem Umzug beschäftigt war. Ich hatte mich allerdings auch nicht getraut, ihm zu schreiben... auch wenn es mich seit Tagen in den Fingern juckte.

Morgen würde es soweit sein. Morgen würden sie in die neue Wohnung ein paar Blocks weiter einziehen, die ein wenig größer sein sollte, als ihre Winzbude zuvor. Zwar würden sie immer noch alle im selben Raum schlafen, doch ein paar Quadratmeter mehr waren eben genau das. Ein paar Quadratmeter mehr.

serendipity - ͏after all this time...Where stories live. Discover now