33 - Wenn die Kinder langsam das Nest verlassen sollten

103 11 4
                                    

Kapitel 33 – »Wenn die Kinder langsam das Nest verlassen sollten«


────•~❉᯽❉~•────

»Wish you were hot or cold
This in-between-ness givin' me feelings
Don't tell me you don't know
Your conversation ain't so innocent

Bite your tongue
Don't you know how wild these thoughts will run?
Careful now
I hang on every word that leaves your mouth
«

Ideas – Au/Ra

────•~❉᯽❉~•────


Do., 2. Mai 2013

Moonhee


»WAS ZUR HÖLLE IST HIER LOS? SEID IHR KOMPLETT ÜBERGESCHNAPPT??«

Namjoons schrille Stimme dröhnte durch das Wohnzimmer, während er in geduckter Haltung durch die Tür eintrat und wild den Kopf umherfliegen ließ.

»TÜR ZU!«, brüllte Jimin zurück, sprang gleich darauf aber wie ein Ninja über die Couchpolster hinter den Leader und übernahm die Sache für ihn.

Ich dagegen wandte mich schnell wieder ab, um den Fokus auf den wichtigen Dingen zu behalten. Hudu und Cheonsa, die gerade relativ wackelig auf dem Gestell der Wohnzimmerlampe saßen und sich hektisch im Raum umsahen. Kein Wunder, bei dem Schwarm an Fliegen, den Jimin und ich hier freigelassen hatten und der Namjoon gerade ganz offensichtlich zum Durchdrehen brachte.

»IHR KÖNNT DOCH NICHT EINFACH –«, wollte dieser gerade wieder losschreien, als ich ihm eiskalt ins Wort fuhr.

»Wenn sie überleben wollen, müssen sie Insekten erbeuten können!«

»Ja, wenn sie sich nur endlich mal trauen würden, loszufliegen«, seufzte Jimin und sprang wieder zu mir auf die Couch, um den beiden auf ihrem hohen Aussichtspunkt näher zu sein. »Auf geht's! Rumgeflattert seid ihr die letzten beiden Tage schon wie die Weltmeister, also wo ist das Problem?!«

Er erntete nur zwei verständnislose Blicke der zwei inzwischen voll befiederten, aber immer noch ziemlich fluffig aussehenden Schwalbenküken. Ihre weißen Bäuche hoben sich eindeutig gegen ihre schwarzen Rücken und Köpfchen hervor, die immer wieder ihre gelben Schnäbel aufsperrten, um uns vorwurfsvoll entgegen zu fiepen. Wie konnten wir es auch wagen, das Futter frei zu lassen?! Nun mussten sie es ja ernsthaft selbst fangen!

Namjoon, der sich immer noch auf dem Boden vor den umhersummenden Fliegen wegduckte, schnaubte. »Ich werde jetzt gehen und wenn ich heute Abend hier noch irgendwo eine verdammte Fliege finde, misch ich sie dir in deinen Kaffee, Jimin-ah!«

Auf dem Gesicht des Jüngeren erschien ein freches Grinsen. »Tu was du nicht lassen kannst.«

Kopfschüttelnd verschwand Namjoon aus dem Zimmer und knallte dabei die Tür etwas zu heftig hinter sich zu...nur, dass sie keine paar Sekunden später von Taehyung, Hoseok und Jungkook wieder aufgerissen wurde, die drei Hechtsprünge in den Raum machten.

»Wie ist die Lage, Roger«, rief Tae, der sich eine Taucherbrille und eine Kapuze zum Schutz vor den Fliegen aufgesetzt hatte. »Haben Flugobjekt 1 und 2 die Startbahn endlich verlassen?«

»Hudu will die ganze Zeit, traut sich aber noch nicht richtig«, seufzte ich resigniert, worauf mir besagte Schwalbe zu allem Überfluss auch noch wie auf Kommando auf den Kopf flatterte. Wie ein Affe ließ er sich ungelenk über meine Haare auf meine Schulter gleiten, wobei es ihn erst einmal längs über meine Schulter auf den Schnabel legte.

serendipity - ͏after all this time...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt