40 - Der Anfang vom Ende

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Kapitel 40 – »Der Anfang vom Ende«


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»Somethin' 'bout you makes me feel like a dangerous woman
Somethin' 'bout, somethin' 'bout, somethin' 'bout you
Makes me wanna do things that I shouldn't«

Dangerous Woman – Ariana Grande

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Moonhee

Ich stolperte vom Flur durch die nächstbeste Tür, deren Klinke mir unter die Finger kam. Kaum hatte ich sie wieder hinter mir geschlossen, wurde ich in Dunkelheit gehüllt, die mich in meinem benebelten Zustand fast das Gleichgewicht verlieren ließ. Während mein Herz schmerzhaft gegen meinen Brustkorb pochte, tastete ich mit zitternden Händen nach einem Lichtschalter, doch ich fand keinen. Nach geschlagenen zwei Minuten gab ich die Suche schließlich auf und mein betrunkenes Hirn beschloss stattdessen, mich von der Tür abzustoßen und mich mit ausgestreckten Armen in den Raum hineinwanken zu lassen. Als mir plötzlich eine Holzstange in die Hände kam und sich die Umrisse vor meinen Augen klärten, wusste ich, wo ich gelandet war. Das hier musste das Schlafzimmer der Jungs sein.

Mir blieb keine Sekunde, einen weiteren Gedanken an Jimin zu verschwenden, was nur weitere Tränen meine Wangen hinabgejagt hätte. Mir blieb auch keine Zeit, mir etwas mehr Halt zu suchen oder mich vielleicht auf einer der unteren Hochbett-Matratzen niederzulassen. Denn noch ehe dies passieren konnte, wurde erneut die Tür aufgerissen. Kurz erhellte das Licht des Flurs das Zimmer und gab mir einen minimalen Eindruck, wie es hier drinnen wirklich aussah. Auch die Geräuschkulisse hob sich und Stimmen sowie Musik drangen lauter an meine Ohren. Genauso schnell wurde es aber auch wieder dunkel und leise und ein Klicken verriet mir, dass die Tür wieder geschlossen worden war.

Schritte stapften durch den Raum, doch ich hatte keine Kraft meinen Kopf zu heben. Vielmehr klammerte ich mich an die Leiter des mittleren Hochbetts und versuchte, nicht in Panik zu verfallen. Immerhin bestand die Chance, dass das hinter mir vielleicht Jimin sein könnte.

Doch die Hände, die mich sanft herumdrehten, die Silhouette in der Dunkelheit direkt vor mir und die dunkle Stimme, die mich fragte, ob alles okay sei, gehörten nicht zu Jimin... Sie gehörten zu Yoongi.

Umso mehr sich meine Augen wieder an die Schwärze um mich herum gewöhnten, desto besser konnte ich die Sorgen aus seinem Gesicht ablesen, das so selten so etwas wie Emotionen zeigte. Doch selbst hier, mit diesen Lichtverhältnissen und in meinem betrunkenen und noch leicht bekifften Zustand, konnte ich es sehen. Ob es wohl daran lag, dass er auch gut gebechert hatte? Noch mehr geraucht hatte?

»Moon, bitte antworte mir«, sagte Yoongi und dachte dabei nicht daran, seine Hände von meinen Schultern zu nehmen. Nur langsam konnte ich endlich meine Finger von der Stange des Bettes lösen und mich von ihm richtig in seine Richtung drehen lassen. Er überragte mich mehr als um einen halben Kopf.

»Ist es wegen...« Yoongi musste den Satz nicht beenden, schon schossen wieder die Tränen in meine Augen und seine weiteten sich ein wenig. Offenbar war er nicht darauf vorbereitet gewesen, mich weinen zu sehen. Aus seinem Blick las ich sofort das Verständnis...nur schien es ihm ab diesem Punkt gehörig schwer zu fallen, eine Entscheidung zu fällen, was er nun tun oder sagen sollte.

Während meine Gedanken zu einem einzigen Einheitsbrei zerflossen, in dem es nur um Jimin und die Szene von gerade eben ging, schien Yoongi fieberhaft nach einer Möglichkeit zu suchen, mich irgendwie zu trösten. Diese flog aber zu seinem Leidwesen offensichtlich nicht irgendwo im Raum herum. Dass er ebenfalls nicht ganz fest auf beiden Beinen stehen konnte, machte die ganze Sache nur noch schlimmer.

serendipity - ͏after all this time...Tahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon