82 - Konsequenzen

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Kapitel 82 – »Konsequenzen«


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»We walk as tall as the skyline
And we have roots like the trees
But then your eyes start to wander'
Cause they weren't looking at me
You weren't looking for me

'Cause I've done some things that I can't speak
And I've tried to wash you away, but you just won't leave
So won't you take a breath and dive in deep?
'Cause I came here so you'd come for me«

Haunting – Halsey

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Fr., 30. März 2018

Moonhee


Meine Finger waren eiskalt, als ich dem Security am Eingang des BigHit-Gebäudes meinen inzwischen extra ausgestellten Besucher-Ausweis zeigte, der mir mit entsprechender Vorankündigung durch Jimin einfachen Eintritt gewährte. Es handelte sich bei dem Türsteher immer noch um denselben, der mir schon bei meinem ersten Besuch Schwierigkeiten bereitet hatte. Die Stimmung zwischen ihm und mir war seither nicht wirklich besser, aber immerhin auch nicht schlechter geworden. Er begrüßte mich mit einem steifen Nicken und ließ mich eintreten.

Schon komisch, wie normal es sich bereits anfühlte, alleine zum Fahrstuhl zu gehen und in das erste Stockwerk zu fahren. Dabei besuchte ich Jimin gar nicht so oft auf der Arbeit. Doch heute...heute schien es für mich keinen anderen Weg zu geben. Dabei wusste ich noch nicht einmal, ob ich wirklich für ihn hierherkam, oder doch, um mit Yoongi zu reden.

Ich hatte meine Entscheidung immer noch nicht getroffen, als ich schließlich vor der Tür des Aufenthaltsraums ankam. Sie mussten schon seit ungefähr fünf Minuten in der Pause sein und die Stimmen, die man dumpf von drinnen hören konnte, bestätigten mir das. Jimin wartete wahrscheinlich schon auf mich. Ich hörte sein Lachen ganz deutlich heraus...doch heute schien es keine magisch anziehende Wirkung auf mich zu besitzen.

Ganz langsam trugen mich meine Füße wieder von der Tür weg und zurück zu den Fahrstühlen. Alles fühlte sich wie ein seltsamer Traum an. Einer, in dem man den Weg zu seinem Ziel gar nicht wirklich mitbekam. Man war einfach plötzlich da. Genauso wie ich auf einmal wie aus heiterem Himmel vor der Milchglasscheibe des Genius Labs stand.

Es dauerte noch eine ganze Weile, bis ich mich dazu durchringen konnte, anzuklopfen. Und das, obwohl ich noch nicht einmal wusste, ob Yoongi überhaupt da war. Doch offensichtlich hatte mich meine Intuition nicht im Stich gelassen. Er öffnete mir die Tür, keine paar Sekunden nachdem meine zitternde Faust dreimal sachte auf das Glas getroffen war.

»Oh«, entfuhr es ihm trocken, als er mich entdeckte, und seine Augenbrauen zuckten ganz leicht.

Ich musste schlucken bei seinem einschüchternden Anblick. »Ich...ich will mit dir reden.«

»Schön, dass du das willst.«

Warum musste sich eigentlich jedes seiner Worte nun wie Hammerschläge in den Bauch anfühlen? War er sich darüber bewusst, wie hart seine Stimme klang, obwohl nicht mal viel Emotion darin steckte? Nicht einmal die Tatsache, dass er zur Seite trat und mich reinkommen ließ, machte das Ganze irgendwie besser. Und ich Idiot? Ich musste auch natürlich, kaum hatte er die Tür hinter uns geschlossen, das nächste Chaos heraufbeschwören. Statt nämlich vielleicht erst einmal ein paar entschuldigende Worte für gestern an ihn zu richten, griff ich direkt zu den neuen Tatsachen.

serendipity - ͏after all this time...Where stories live. Discover now