11 - Mathe mit gewissen Vorzügen

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Kapitel 11 – »Mathe mit gewissen Vorzügen«


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»He said, "Look at you, worrying so much about things you can't change
You'll spend your whole life singing the blues
If you keep thinking that way"

He was tryna to skip rocks on the ocean saying to me
"Don't you see the starlight, starlight
Don't you dream impossible things?"«

Starlight – Taylor Swift

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Mo., 24. September 2012

Moonhee


Nie in meinem Leben hätte ich gedacht, dass ich mich einmal auf einen Montag freuen würde, doch komischerweise tat ich es. Obwohl ich mir nicht ganz eingestehen wollte, dass Jimin der Grund dafür war.

Unser gemeinsamer Samstag am verlassenen Schwimmbad hatte sich in meinen Kopf gebrannt wie eine ergreifend schöne Szene eines Filmes. Wie das milchige Licht der Sonne durch die Blätter der Bäume gefallen war. Das Zwitschern der Vögel. Die ganze Atmosphäre dieser verlorenen Ruine mitten im Wald.

Und Jimin... Jimin, wie er da tanzte und sein Lachen an den Wänden des Schwimmbeckens widerhallte. Er besaß ein ansteckendes Lachen. Eines, das man unter tausenden wiedererkennen würde. Und wie er dabei seinen Kopf in den Nacken warf und kurz darauf das Gesicht in den Händen versteckte. Es war mir über den Rest des Wochenendes nicht mehr aus dem Kopf gegangen.

Auch jetzt, auf meinem Weg zur Schule, für den ich ein Glück nur zwei Stationen mit der U-Bahn hinter mich bringen musste, schallte sein Lachen mit den Klängen von Linkin Parks LOST IN THE ECHO. Und das, obwohl Jimins helle Stimme und die rauen Klänge von Chester Bennington mal so gar nicht zusammenpassten.

Die ersten Stunden in der Schule zogen sich erst einmal wie Kaugummi. Chaewon, die sich ständig auf dem Stuhl vor mir umdrehte und über den vergangenen Samstag reden wollte, wurde bestimmt dreimal von unseren Lehrern ermahnt. Letztendlich gab sie sich widerwillig damit zufrieden, jegliche Gespräche auf die kleine Pause zu verlegen.

»Du und Jimin, das wäre doch was«, grinste sie mich später auf dem Weg zu unserer Mathe-Stunde breit an und wackelte mit den Augenbrauen, wobei ich ihr am liebsten die Hand auf den Mund geschlagen hätte.

Reflexartig ging mein Blick um uns herum. Was, wenn sich Jimin hier irgendwo in der Nähe befand und diesen Schwachsinn aus ihrem Mund hörte? Immerhin musste er gerade auch auf dem Weg zum gleichen Klassenzimmer wie wir sein, genau wie Taehyung.

»So ein Bullshit«, erwiderte ich schließlich ein wenig zu aggressiv, als ich erkannte, dass die Luft rein war. »Dann könnte ich ja jetzt genauso sagen "Du und Taehyung", oder?!«

Chaewon kicherte, setzte dann einen anzüglichen Blick auf und zuckte mit den Schultern. »Vielleicht? Wer weiß schon, was die Zukunft bringt. Und es wäre bestimmt ultra cool, sich ein zukünftiges Idol klarzumachen.«

»Bestimmt«, schnaubte ich, während meine Stimme von Sarkasmus nur so triefte. »Mir reicht meine Schwester als "zukünftiges Idol" in der Familie, aber danke.«

Meine Freundin öffnete den Mund, um etwas zu entgegnen, doch ihr Aufmerksamkeit fiel dabei auf etwas hinter mir, was sie dazu veranlasste, ihn wieder zu schließen. Stattdessen machte sich wieder nur ein breites Grinsen auf ihrem Gesicht breit und ich wusste sofort, was das zu bedeuten haben musste.

serendipity - ͏after all this time...Where stories live. Discover now