44 - Ach, scheiß drauf

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Kapitel 44 – »Ach, scheiß drauf«


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»Where have you been?
Do you know if you're coming back?
We were too close to the stars
I never knew somebody like you, somebody
Falling just as hardI'd rather lose somebody than use somebody
Maybe it's a blessing in disguise (I sold my soul for you)
I see my reflection in your eyes«

Reflections – The Neighbourhood

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So., 12. Mai 2013

Moonhee


Ich fühlte mich nicht besonders wohl in meiner Haut, als ich Hoseok dabei half, einen Karton nach dem anderen im neuen Ankleidezimmer der Jungs auszupacken und die Klamotten darin an bunt durcheinander gewürfelten Bügeln auf die billigen Metallständer aufzuhängen. Dabei kam es durchaus mal vor, dass mir eine Boxershorts in die Finger kam, die Hobi mir dann mit hochrotem Kopf aus den Händen riss. Darauf folgten ein paar gemurmelte Flüche über die Schlampigkeit mancher Members, die ihre Unterwäsche in Extrakartons hatten packen sollen.

»Es ist nicht mehr viel...Wenn du willst, kannst du Jin ein wenig in der Küche Gesellschaft leisten«, sagte er mir schließlich mit einem Lächeln, als es an die letzten beiden Kartons ging. Wahrscheinlich befand sich in denen wirklich nur noch Unterwäsche und er wollte es nicht zugeben.

Ich trat durch die knallblaue Tür hinaus ins Wohnzimmer. Eine weitere blaue Tür führte links von mir ins neue Schlafzimmer der Jungs, in dem sich Jungkook und Jimin gerade darum kümmerten, dass alle Matratzen und Decken wieder frisch überzogen waren. Taehyung saß hier im Wohnzimmer vor dem Regal, das sie in der alten Wohnung abgebaut und hier wieder aufgebaut hatten. Seine Zunge klemmte zwischen seinen Lippen, während er Kisten voller Krimskrams ausräumte und die Gegenstände mit einer bedächtigen Achtsamkeit auf den verschiedenen Etagen platzierte.

Ich ließ ihn machen, da er viel zu konzentriert bei der Sache zu sein schien und ging an ihm vorbei auf einen weiteren Raum zu. Das Wohnzimmer bildete in diesem neuen Dorm das Zentrum allen Geschehens und so gut wie jede Tür ging von hier ab. Eine zum Badezimmer (aus dem Namjoons Duschgeräusche drangen), eine auf den winzigen Flur, eine zur Toilette und eine zur Küche. Letztere steuerte ich an.

Zu meiner Überraschung war Seokjin nicht alleine. Yoongi lehnte am silbernen Kühlschrank der nun viel größeren Küchenzeile und schien gerade mit ihm in ein Gespräch vertieft zu sein. Besser gesagt hörte er zu, während Jin sich wohl über Jungkook aufregte, der beim Kartons tragen eine seiner Super-Mario-Figuren zerstört und sich bis jetzt nicht entschuldigt hatte. Es wirkte nicht so, als ob er wirklich sauer wäre. Er schien einfach Lust zu haben, ein wenig Dampf abzulassen und Yoongi ließ ihn natürlich gewähren.

»Oh«, unterbrach Jin seinen Redefluss, als er mich am Türrahmen bemerkte und ein verschmitztes Lächeln machte Platz auf seinem Gesicht. »Schon fertig mit unserer Unterwäsche?«

»Hoseok hat mich weggeschickt, bevor es an die schlüpfrigen Kartons ging«, sagte ich gespielt schmollend und entlockte damit den beiden Ältesten ein Grinsen.

»Wie schade«, erwiderte Seokjin und hob plötzlich den Kopf, als er die Badezimmertür knallen hörte. Namjoon schien wohl fertig mit dem Duschen zu sein.

»Das ist mein Stichwort«, sagte er und drückte darauf Yoongi die Kochstäbchen in die Hand. »Ist eh alles fast fertig, du musst es nur nochmal aufkochen lassen und wenn nötig etwas nachwürzen. Und natürlich am Ende Käse drüberstreuen.«

serendipity - ͏after all this time...Where stories live. Discover now