SECHZEHN - ER

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Menschen sterben. Du denkst jetzt vielleicht, du kannst selbst bestimmen, wann, wo oder wie es passiert. Allerdings kannst du das nicht.

Wenn deine Zeit abgelaufen ist, ist sie abgelaufen. Und niemand kann etwas dagegen tun.

Schon früher habe ich Menschen in Filmen sterben sehen, jedoch noch nie im echten Leben.

Simon habe ich um zirka 12:37 Uhr, an einem Sonntag, den Ersten Mai verloren.

Damals gab es nicht viel, was ich dir erzählen konnte. Ich wusste nicht, ob Simon an jenen Tag aufgestanden ist und gedacht hat, dass es heute für immer vorbei sein könnte.

Ich kann es heute immer noch nicht realisieren, dass er weg ist. Und das für immer.

Das hört sich so surreal an. Findest du nicht?

Schon der Gedanke daran füllt mich mit Schlaudern.

Hier, im Krankenhaus verbringst du jede freie Minute, die du hast, mit sehr vielen Menschen. Sei es die Krankenpfleger, die dich täglich aufmuntern. Obwohl ihnen klar ist, wie sinnlos es auch sein mag, versuchen sie es trotzdem. Dasselbe gilt auch für Ärzte, Verwandte, Bekannte oder auch Freunde.

Die meiste Zeit verbringst du jedoch mit deinem Bettnachbarn. In meinem Fall war es Simon.

Er war wie ein Bruder für mich. Ich hatte ihn mir zwar nicht ausgesucht. Aber trotzdem war ich denjenigen sehr dankbar dafür, denn niemand war mir so nah wie er.

Ich werde mich nicht daran gewöhnen, wenn ich mein Zimmer nun mit jemanden anderen als Simon teilen zu müssen. Bereit war ich nicht, das zu akzeptieren. Niemals.

Nun sind schon seit seinem Tod einige Tage, sogar Wochen vergangen. Und seitdem er fortgegangen ist, geht es mir schlechter als je zuvor und ich kann mich nicht einmal für einen Moment trösten.

Nach wie vor stecke ich in diesem verdammten Loch fest.

Ganz zuvorderst und somit am weitesten von mir entfernt steht unser Gast im Besprechungszimmer.

Voller Euphorie steht er da und erzählt mit beiden Händen...

Ich höre halbherzig zu, beobachte eine Frau, die angeregt Notizen in ein Heft schreibt und schliesse die Augen.

Clary hat mich mit zu dem heutigen Event geschleppt. Ich hatte keine Ahnung davon gehabt, wohin ich geführt worden bin.

Ich beobachte, wie sich allerhand weibliche Pflegefachkräfte den Macho anhimmeln.

Sieht das keiner, was für ein selbstgefälliger, arroganter Mistkerl er ist?

«Begrüssen wir also Mona mit einem grossen Applaus!« Die Versammlung klatscht tobend.

Daraufhin klappt die junge Frau ihr Notizbuch zu, erhebt sich und schreitet zu ihm.

«Erstmal ganz vielen, herzlichen Dank, dass ich hier sein darf! Meine Güte, wo soll ich anfangen? Es ist so viel passiert!», plappert sie los, als wäre sie ein Superstar.

«Die Welt von Amélie Miller ist nicht nur ein kräftezehrendes Chaos an Gefühlen – nein, es ist auch eine Welt, die so mancher selbst schon erleben musste. Ihr Leben ist vergleichbar wie mit einer Achterbahnfahrt. Es gibt einige Hochs und Tiefs. Doch was wäre das Leben ohne das Licht und den Schatten. Absolut langweilig! Während Amélie sich durch ihr Leben in den Vereinigten Staaten von Amerika kämpft, tauchen gleich 2 Männer auf, die ihr den Kopf verdrehen. Zum einen der geheimnisvolle Unbekannte mit einer Batman Maske auf einer Kostümparty, zum anderen Oliver Light. Während sich „Batman" in Rauch auflöst, nimmt ihr Chef Oliver den Platz in Amélies Welt nur zu gerne ein. Doch der attraktive und kontrollsüchtigen Geschäftsführer von einem erfolgreichen Marketingunternehmen hat ein Geheimnis, das ihre Welt in die Tiefe stürzen wird. Ein Spiel mit dem Feuer, ein Hauch von purer Leidenschaft und natürlich darf das Wechselbad der Gefühle in den Shaow Light Bändern nicht fehlen. Und ob es am Schluss eine Überraschung geben wird, wer weiss...»

Moment. Sie kenne ich doch. Irgendwo habe ich ihr Gesicht schon mal gesehen. Meine Gedanken werden klarer und plötzlich fällt es mir blitzartig ein.

Ich unterbreche Mona, indem ich auspfeife.

«Ich bedaure zutiefst, dir überhaupt begegnet zu sein. Du bist ziemlich arrogant! Klar, verdienst du ordentlich Kohle mit deinem Buch, für den du nur dein egoistisches kleines Hirn anstrengen musst! Du machst all das hier um deinen miesen Charakter zu vertuschen. Soll ich dir noch etwas sagen?»

«Was möchtest du damit erreichen?", fragt Mona darauf hin.

Sehe ich da etwa Angstschweiss, der sich auf ihrer Stirn bildet? Mein Mund verzieht sich zu einem Grinsen.

„Ich werde mich mit dir nicht streiten!", entgegnet sie mir recht freundlich, obwohl ihr Gesicht verkniffen aussieht. Ihre Pupillen verkleinern sich.

BEFORE YOU SAY GOODBYE | 🇩🇪Nơi câu chuyện tồn tại. Hãy khám phá bây giờ