68°𝔾𝕒𝕓𝕖*

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Nebenbei: heißer Bad Boy?

»Das ist sie Mädels und ihrem Aussehen nach zu urteilen hat sie sich verwöhnen lassen«, das schelmische Grinsen von Emelie und ihr Zwinkern folgen daraufhin.

Ich sage nichts dazu, heißt es nicht: Eine Lady schweigt und genießt?

»Das sind Natalie und Leyla«, ihr Finger zeigt auf die Brünette und anschließend zur Blondine, die bis jetzt kein einziges Wort gesagt hat.

Sie mustert mich mit ihren giftgrünen Augen neugierig und etwas das ich nicht deuten kann. Irgendetwas stimmt nicht mit ihr, das habe ich so im Gefühl.

»Lola, wenn ihr mich bitte entschuldigt ich gehe meine Tasche auspacken«, müde und erschöpft greife ich nach der Reisetasche, um mich endlich zurückzuziehen als Emy hysterisch vom Stuhl aufsteht.

»Ich komme kurz mit, ich muss dir unbedingt etwas zeigen«, sie läuft flüchtig an mir vorbei. Ich sehe ihr verwirrt hinterher, bevor ich mich von den Mädels verabschiede und Emelie in mein Schlafzimmer folge.

Wie eine Irre zerrt sie mich an der Hand ins Zimmer und schließt die Tür daraufhin.

»Was ist los?«, ich verschränke meine Arme vor der Brust, sonst ist sie auch nicht so, na ja komisch drauf, in ihrem Sinne.

»Warum bist du so normal drauf?«, ihre Augen schauen an mir herab, ob ich irgendwas falsch gemacht hätte und betont das Wort 'normal' seltsam.

»Warum sollte ich nicht?«, langsam macht sie mir Angst.
Was ist passiert als ich weg war?

»Jason hat es dir nicht gesagt?«, irritiert und zugleich verwirrt runzelt Emelie die Stirn.

»Jason hat mir was nicht gesagt?«.
Sie spricht in Rätseln und ich muss mich anstrengen ihr keinen Spruch an den Kopf zu werfen.

»Das Gabe im Krankenhaus liegt«.

Ich fühle, wie mein Herz in tausend Stücke zerspringt.

»Wie ist das passiert?«.

»Wir haben bei Daniel gegrillt und Luca war mit Kyra dort. Die beiden wollten kurz nach drinnen, um etwas zu holen und als es eine Ewigkeit dauerte ist Gabe rein«, sie spielt nervös mit ihren Fingern und würde ich nicht selbst mit meiner inneren Ruhe kämpfen würde ich ihr die Hände auseinanderschlagen.

»Kyra war verschwunden und Luca kam mit einem blutenden Gabe gestützt in den Garten«.

Ich weiß nicht so recht, was ich davon halten soll, Jason wusste die letzten Tage davon ist aber nicht einmal auf den Gedanken gekommen mir etwas zu sagen, selbst an dem Abend wo ich ihn mein erstes Mal mit Gabe gebeichtet habe.

»In welchem Krankenhaus ist er?«, ich vergeude keine Zeit, um nach meiner Tasche zu greifen und in Richtung Haustür marschiere.
Zum Glück habe ich mir nicht die Mühe gemacht meine Stiefel auszuziehen.

Emelie stolpert hinter mir her und weiß nicht so recht, wie sie mit mir reden soll.

»In St. Josef Hospital Cleveland«.

»Wir sehen uns«, ich verzichte auf ihre Worte und springe direkt zum Wagen.

Meine Gedanken kreisen um Gabe, der mich in dieser Situation bestimmt an seiner Seite haben möchte und ich kann es ihm nicht verübeln, wenn er sauer auf mich ist. Da gilt sogar die Ausrede: Jason hat mir nichts erzählt, nicht.
Ich hätte mich melden sollen, dann würden mich meine Schuldgefühle nicht so stark plagen.

Das weiße Gebäude baut sich fünfzehn Stockwerke in die Höhe.
Ich hasse diesen Ort, zu oft war ich hier gewesen aufgrund der Verletzungen von Luca.

Sobald ich im Gebäude bin, steigt mir der bekannte Krankenhausgeruch in die Nase.
Ein paar Patienten mit ihren Besuchern und Krankenpfleger laufen mir über den Weg zur Anmeldung. Dort mach ich mich schlau in welchem Zimmer Gabe Rodriguez liegt, und sprinte anschließend zu den Aufzügen in den siebten Stock.

Der Flur ist kahl und leer und würden nicht einige Schwestern hier arbeiten würde es einem Horrorfilm gleichen.

An seiner Zimmertüre Klopfen ich und öffne sie erst als ich ein herein höre.

»Lola? Müsstest du nicht in Florida sein?«, verblüfft und zugleich erfreut mich zu sehen streckt Gabe seine Hand nach mir aus.

Mir fällt ein Stein vom Herzen, das trotz mehreren Kabeln und einer Infusion, es ihm gut geht.

»Ich bin vor einer Stunde zurückgekommen und bin sofort her als ich das Erfahren habe«.

Ich setze mich auf den freien Stuhl direkt neben seinem Bett und greife nach seiner Hand.

»Du hättest nicht kommen müssen«, er tätschelt meine Hand, da er genau weiß, wie schnell ich mich fühle nicht früher gekommen zu sein. Dafür kennt er mich zu gut.

»Ohh...doch, wie viele Male hast du darauf bestanden mit mir hierher zu kommen, obwohl du draußen warten solltest«.

Gabe hat mich jedes gottverdammte Mal hierher begleitet, egal um welche Uhrzeit oder beschäftigt er war.

»Ich lass mir doch die abwertenden Blicke der Ärzte nicht entgehen, wenn sie denken: dass ich es war«.

Er weiß, wie er eine angespannte Situation lockern kann durch seine Art.
Auch in den dunkelsten Augenblicken.

»Wieso ist Kyra auf dich los?«. Sie hat nie ein schlechtes Wort über ihn fallen lassen und nur in den höchsten Tönen von Gabe geschwärmt, deswegen ergibt es keinen Sinn auf ihn losgegangen zu sein.

»Die Beiden haben sich ein Gefecht geliefert und ich habe das Messer abbekommen. Sie hat echt gut zugestochen. Die Ärzte meinen ich kann von Glück reden, dass sie keine wichtige Arterie getroffen hat«, daraufhin deutet er auf den großen Verband der komplett um seine Schulter und Oberkörper gewickelt ist.

»Aber jetzt weniger von mir und mehr von dir: wie war es in Florida?«, Gabe grinst durchschaubar.

»Du hast es ihm gesagt«.

»Immer wieder gern und jetzt umarme mich«, Gabe streckt seine Arme nach mir aus, na ja so gut es geht und drückt mich fest an seine Brust, mit Bedacht sich selbst nicht noch mehr zu verletzen.

»Danke«.

Mein Leben ist wie ein Schachbrett und Gabe weiß genau welchen Zug er ziehen muss, um mich gewinnen zu lassen.
Nur in seinem Leben bringt er sich in komische Situationen, wie jetzt, als eine junge Frau ins Zimmer kommt, mit einem Gesichtsausdruck, der jede normale Person erschaudern lässt.

GangbattleWhere stories live. Discover now