Kapitel 54

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Erster Teil

Als Damien sich in die Küche begibt, um uns ein schnelles Frühstück zu machen, schalte ich meinen Denkmodus ein, wie schon unzählige Male zuvor, und zerbreche mir den Kopf darüber, was wir an diesem Tag nun tun können.

Ich habe vom ersten Tag an mit einigen Optionen herumgespielt und jetzt, wo ich darüber nachdenke, sollte ich überhaupt nicht so viel nachdenken. Wenn ich Damien gut genug kenne, sollte es einfach sein.

Aber es ist nicht so.

Jedoch weiss ich, dass ich etwas tun möchte, was Damien aus seiner harten Schale lockt, etwas, dass völlig ausserhalb seiner Komfortzone liegt.

Als Damien sich mit einem Teller voller Essen zu mir umdreht, grinse ich ihn an, als sich die perfekte Idee in meinem Kopf bildet. Dieses Grinsen verschwindet jedoch, als Greg Damien den Teller aus der ausgestreckten Hand nimmt.

"Danke Babe.", ruft er schnell, als er den Raum verlässt und in die Lounge geht, während Damien Dolche auf den Rücken des Mannes starrt und seine Hände zu festen Fäusten ballt. Er murmelt ein paar Worte vor sich hin, schenkt mir ein entschuldigendes Lächeln und dreht sich dann wieder zum Herd um, um noch einmal zu kochen.

Nach einem schnellen Frühstück, welches schneller verlaufen wäre, wenn Greg mein Essen nicht gestohlen hätte, machen Damien und ich uns schweigend auf den Weg zur Garage. Obwohl es höchstwahrscheinlich daran liegt, dass wir beide über die Ereignisse nachdenken, die auf uns zukommen werden.

Während ich die verschiedenen Autos betrachte, welche alle in einem grünen Tuch umhüllt sind, zeigt Damien auf das Holzregal, das neben uns an der Wand hängt und die Schlüssel für alle Autos enthält.

"Einen besonderen Wunsch?", fragt er, als er von mir zu den Autos geht. Ich denke einen Moment darüber nach, bevor ich ihm ein unschuldiges Lächeln zuwerfe;

"Eigentlich ja."

Damien nickt mir zu, neigt dann aber langsam den Kopf, als er sieht, wie ich an der Reihe der Autos vorbei zum hinteren Teil der riesigen Garage gehe, wo sich insbesondere ein vergessenes Fahrzeug unter einer weissen Decke befindet.

"Serena?" Ich ignoriere Damien, als ich die Decke hochziehe und diese ein stürmisches blaues Metall des Motorrads enthüllt, das fast der Augenfarbe seines Besitzers entspricht.

Ich drehe mich mit einem verschmitzten Lächeln um und nehme Damiens geschürzte Lippen zur Kenntnis.

"Bitte?", sage ich leise, während Damien mit verschränkten Armen vor der Brust mich mustert.

"Du hast praktisch gesagt, ich kann wählen.", überrede ich ihn.

Er seufzt schliesslich niedergeschlagen, aber nicht bevor er mich ansieht. Irgendwo hinter einem der Fahrzeuge schnappt er sich zwei pechschwarze Helme und schlendert zu mir hinüber.

"Du solltest eine Jacke, Handschuhe und eigentlich eine ganze Ausrüstung tragen, nur für den Fall, dass etwas passiert.", murmelt er besorgt, während ich meine Augen verdrehe.

"Mir geht es gut.", flüstere ich, als er mir ungläubig nahe kommt und sich ein wenig bückt. Den Helm setzt er mir mit einer Hand auf den Kopf, während er mit der anderen meine Haare hinter die Schulter streicht.

"Steig auf.", sagt er nur, als er seinen eigenen Helm auf den Kopf setzt.

"Wohin?"

"Ich navigiere dir den Weg?", biete ich an. Ich will es ihm nicht direkt sagen, obwohl ich weiss, dass er nicht wissen kann, wohin ich ihn bringe.

Wird er mich über den Wind überhaut verstehen können? Diese Frage stellt sich mir.

"Hast du schonmal auf einem gesessen?", fragt er, als er mir auf das Motorrad hilft, bevor er sich selbst setzt, meine Arme von hinten packt und um seine Taille legt.

Damien || ÜbersetzungWhere stories live. Discover now