Kapitel 49

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Serena Mclane's P.O.V

Mein Herz zieht sich, bei dem schmerzhaften Ausdruck auf seinem Gesicht, in meiner Brust zusammen. Alles, was ich tun möchte, ist ihn in meinen Armen festzuhalten und ihn endlos zu umarmen. Allein der Gedanke, Damien wolle sich mir gegenüber öffnen, um mein Vertrauen zu gewinnen, lässt mich glücklich werden.

"Nun, ähm."

Damien einmal wortlos zu sehen, lässt mich unwohl fühlen und ich komme mir wie eine schreckliche Person vor, die ihn dazu bringt, dies zu tun. Aber das alles hat einen guten Grund. Einen, von dem ich hoffe, dass er auf lange Sicht unserer 'Beziehung' zugute kommt.

"Als meine Eltern, Benedict und Katelyn, frisch verheiratet waren, beschlossen sie, ihre Flitterwochen damit zu verbringen, durch Europa zu reisen. Sie wollten verschiedene Projekte durchzuführen, um Geld für wohltätige Zwecke zu sammeln. Dazu gehörten der Bau neuer Schulen und Häuser für Kinder, die in Not waren. " Meine Lippen verziehen sich zu einem Lächeln, beim Gedanken an Damiens liebevolle und unglaublich nette Eltern, bevor ich mich wieder auf seine Worte konzentriere.

"Es war für Kinder, die entweder aus ärmeren Verhältnissen stammten und kein Geld für Bildung und Essen hatten oder für Kinder, die kein Zuhause und keine Habseligkeiten hatten. Auch welche, die auf der Strassen gefunden wurden. Sie kamen viel herum und besuchten verschiedene Waisenhäuser, vor allem die sehr heruntergekommenen. Ich kann mich nicht an viel erinnern, aber als meine Eltern in Italien ankamen, gingen sie in dieses Waisenhaus, welches Privatbesitz war. Es war ziemlich heruntergekommen und der Grad an Vorrichtungen und Hygiene war nicht der Beste. Ich erinnere mich nicht an viel, ich war ungefähr vier oder fünf, aber anscheinend waren die Meisten von uns unterernährt. Wir lebten so ziemlich im eigenen Dreck. Es war nicht die beste Erziehung. Allerdings besser als bei den Meisten, also kann ich nicht ganz undankbar sein."

Bei dem Gedanken, dass all diese Kinder, insbesondere Damien, schwach und zerbrechlich waren, weil sie nicht richtig ernährt wurden und unter völlig unhygienischen Bedingungen leben mussten, lassen meine Augen wässrig werden. Mein Herz bricht in Zwei und dennoch kann ich nicht anders, als diesen Mann zu bewundern. Der Mann, der dieses kalte, harte Äussere aufstellt, versucht immer zuerst die positiven Dinge zu sehen.

Ich merke nicht einmal, dass ich weine, bis etwas Nasses unsere verschlungenen Hände berührt. Damien springt auf und kommt auf mich zu.

"Serena.", haucht er aus, als er seinen Kopf schüttelt, mich von meinem Sitz hoch und mich auf seinen Schoss zieht.

Ich bin zu emotional durcheinander, um überhaupt schockiert zu sein, als Damien mich an sich drückt.

"Benedict und Katelyn haben sofort Massnahmen ergriffen und die rechtliche Kontrolle übernommen. Sie haben das Waisenhaus dem Eigentümer abgekauft und das Beste getan, was sie konnten. Es dauerte Monate und anscheinend fanden sie während dieser Zeit Gefallen an mir. Mama und Papa sagten, dass ich mit niemandem darüber reden dürfe, sie benahmen sich, wie wenn die ganze Welt gegen mich gewesen wäre."

Ein kleines Lachen entflieht mir. Der Gedanke an den kleinen, vier Jahre alten, blauäugigen, schwarzhaarigen, der sich wie der jetzige Damien verhält, lässt mich amüsiert den Kopf schütteln.

"Sie haben die ganze juristische Arbeit erledigt und beschlossen, mich zu adoptieren. Häufig mussten sie nach Hause oder nach Italien reisen, da die Prozedur lange anhielt. Jemand von ihnen blieb immer und besuchte mich jeden Tag im Waisenhaus. Allerdings sorgten sie dafür, dass alle Kinder gleich behandelt werden.", murmelt Damien.

Damien || ÜbersetzungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt