Kapitel 72

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Damien Strykers P. O. V

Ich atme ein paar Mal tief durch, um mich zu beruhigen, während ich mich auf den Weg zur Garage mache. Ich durchstöbere meine Taschen nach dem Autoschlüssel, wobei ich mich gleichzeitig auf das Handy in meiner Hand konzentriere. Ich steige in ein beliebiges Fahrzeug ein und betrachte den Bildschirm des Handys.

Warum geht er verdammt noch mal nicht ran?

Mit einem leisen Knurren gelingt es mir, die Nummer des Mistkerls nochmals zu wählen, aber er reagiert immer noch nicht. „Serena wird mich töten.", murmele ich langsam, während ich aus dem Fenster schaue. Ich sehe nichts und niemanden. Schuldgefühle keimen in mir auf. Ich ignoriere mein sich meldendes Gewissen, das mir sagt, dass ich Serena verrate, obwohl die Umstände die Tat erfordern.

Ich scrolle durch meine Kontakte und wähle eine Nummer, von der ich weiss, dass garantiert jemand rangehen wird.

„Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass ich deinen Anruf nicht erwartet habe, Damien. Ich dachte, meine kleine Schwester würde es nicht wagen, ihren Mund zu öffnen. Aus Angst, dass meine Worte eine Falle darstellen könnten.", sagt Sarah. Ich versuche dabei, über ihre Lächerlichkeit nicht die Augen zu verdrehen.
„Ich habe nicht angerufen, um mit dir Smalltalk zu führen, Sarah. Das wissen wir beide. Warum geht Sam nicht ans Telefon?", frage ich und komme somit direkt zur Sache.
Sarah stöhnt leise, während sie spricht: „Ich hatte gehofft, ich könnte das regeln anstelle von Sam. Du weisst, wie ihr Männer seid. Mir wäre es lieber, wenn Serena und ich darüber sprechen. Von Frau zu Frau. Schwestern. Weisst du?", versucht sie mich zu überzeugen.

Ihre Worte bringen mich dazu, das Lenkrad fester zu umklammern.
Mein Blick wandert vom Innenraum des Autos zum Haus, wo Serena sich momentan befindet. Am liebsten würde ich zu ihr zurückgehen.

„Ich dachte, ich hätte gesagt, dass ich keine Zeit für sinnlose Gespräche habe? Wo ist Sam?", frage ich noch einmal. Meine Geduld hängt am seidenen Faden und das sollte man bereits deutlich hören. Ich hoffe, damit meinen Standpunkt klar zum Ausdruck gebracht zu haben. Sarahs geschlagener Seufzer reicht aus, um mich zum Grinsen zu bringen. Ich starte den Wagen und verlasse kurz darauf die Garage, um über die Einfahrt auf die Strasse zu gelangen.

„Du weisst, wo wir wohnen, nicht wahr? Oder benötigst du eine Wegbeschreibung zum Haus?", fragt sie sarkastisch. Ohne ihr zu antworten, beende ich das Telefonat, wobei sich ein weiterer Gedanke bei mir einschleicht.

Ich nehme mein Handy erneut in die Hand und wähle die Nummer meines Sekretärs, welcher auch sogleich rangeht. Ich muss grinsen.

Ich weiss genau, dass meine Mitarbeiter ausreichend geschult sind, um immer gleich zu antworten, wann immer ich anrufe.

Dieses Grinsen verschwindet jedoch sofort wieder, als ich schweres Keuchen am anderen Ende der Leitung wahrnehme.

„Mr. Damien! Ich- ähm- ich meine Mr. Stryker. Wie kann ich helfen?" Max atmet schwer. Er klingt unglaublich nervös, was meinen Verdacht um ein Vielfaches verstärkt.

„Ich möchte, dass du ein wachsames Auge auf jeden und jede im Büro hast. Wer verdächtig aussieht und wer fehl am Platz sein könnte. Wenn jemand nach mir fragt, ich bin nicht da. Informiere mich sofort und sorg dafür, dass der Sicherheitsdienst diese Leute erwischt. Verstanden?", frage ich. Meine Stimme strotzt vor Ruhe.
„Ja, Sir. Klar und deutlich verstanden. Haben Sie noch etwas, Sir?"
„Nein, das sollte alles sein", sage ich, während er sich räuspert.

„Ja, Mr. Stryker", murmelt Max. Er wundert sich wahrscheinlich, weshalb ich ihn noch nicht vom Anruf abgewürgt habe wie üblich. Das frag ich mich selbst allerdings auch.
„Du kennst die Konsequenzen dessen, was passieren würde, wenn ich dich wieder mit Frau Lenore im Kopierraum erwische. Nicht wahr?" Ein zufriedenes Grinsen breitet sich in meinem Gesicht aus, besonders als ich sein schockierten erstickten Laut von meinem Gegenüber vernehme.

Damien || ÜbersetzungWhere stories live. Discover now