Kapitel 55

87.8K 3.1K 644
                                    

"Ich glaub's echt nicht.", kommentierte Alex.

Mein Papa und ich nahmen grade unsere Taschen aus unserem Auto raus.

"Die beiden zusammen machen mir irgendwie Angst.", meinte Aaron und deutete auf Elena und meine Mutter, die schon zur Haustür liefen.

"Nicht nur dir.", sagte Nick.

"Jungs, selbst ich halte mich lieber fern, wenn diese zwei beste Freunde zusammen sind.", lachte mein Papa.

Zusammen liefen wir alle zur Haustür und alle trugen ihre Taschen.

Falls ihr etwas verwirrt seid, erkläre ich mal kurz.

Meine Mutter hatte eine wirklich gute Idee. Und das ist kein Sarkasmus. Nachdem sie am vorherigen Abend alle gefragt hatte, was sie in der nächsten Woche zu tun hatten, schlug sie vor, dass alle mit zu uns fuhren. Natürlich freute ich mich sehr darüber. Elena war fast sofort einverstanden und ihre drei Söhne auch. Auch die anderen beiden wollten offensichtlich das Angebot annehmen, mussten es aber noch abklären. Während es bei Alex kein so großes Problem war, da seine Eltern Elena ewig kannten und ihr vertrauten, war es bei Aaron doch etwas schwerer. Sie meinten, dass sie ihren Sohn doch nicht zu einer fremden Familie schicken könnten, selbst wenn Elena dabei war. Es war schon verständlich. Aber meine Mutter akzeptierte kein Nein, da sie nicht wollte, dass alle fuhren nur einer nicht. Sie ging mit Elena zu Aarons Eltern und redete mit ihnen.

Und nun waren wir hier. Vor meiner Haustür, während Mama ihre Schlüssel suchte.

Sobald wir drinnen waren, ging ich direkt in Richtung Küche, wo ein toller Duft herkam. Und wie vermutet stand Carlos dort. Er drehte sich zu uns um, als er uns hörte und grinste uns an. Ich umarmte ihn und er flüsterte mir zu:" Erst bringst du Nathan her, dann Julian und jetzt noch vier andere Jungs?" Ich lachte und ging da garnicht drauf ein. Ich wusste, dass er nur scherzte. Er begrüßte alle und sie stellten sich alle vor.

"Ich hab schon viel von euch gehört.", sagte Carlos und grinste mich schief an. Das hatte er jetzt nicht wirklich gesagt.

"Ach echt?", fragte Tim grinsend.

"Was denn so?", fragte Alex.

Carlos öffnete seinen Mund um zu antworten, aber ich rammte ihm leicht meinen Ellbogen in die Rippen. Es war nicht zu hart, aber hart genug, dass er aufhörte zu reden. Stattdessen änderte ich das Thema und fragte ihn:" Wieso bist du eigentlich hier? Ich dachte, du hast noch eine Woche frei?" Es war garnicht böse gemeint und das wusste er genau. Oft benutzte er seine ganzen Urlaubstage nicht.

"Was? Jetzt wo die anderen hier sind, willst du mich nicht hier?", fragte er total geschockt. Ich lachte und die anderen, die noch zuhörten ebenfalls.

"Weich der Frage nicht aus.", sagte ich und fügte noch etwas leiser zu:" Ich weiß doch, dass du nur hier bist, weil du neugierig warst." Er wusste, dass sie kommen würden und da ich ihm eine Menge erzählt hatte, wollte er sie mal sehen.

Sein Grinsen verriet mir, dass ich recht hatte. Wir beide kannten uns schon unser ganzes Leben lang. Als seine Mutter hier gearbeitet hatte, kam er nach der Schule oft vorbei und wir spielten oder unternahmen später manchmal was zusammen. Klar, er war ein paar Jahre älter, aber ich versuchte mich immer anzupassen.

"Okay, das Essen ist fertig. Ihr könnt essen, wann immer ihr wollt.", sagte er etwas lauter, sodass ihn jeder hören konnte. Sie nickten alle und ich nahm meine Tasche, die ich auf den Boden fallen gelassen hatte. Ich musste mir erst einmal etwas bequemeres anziehen. Wir waren zwar über Nacht gefahren und ich hatte die meiste Zeit geschlafen, aber ich bemerkte trotzdem wie unbequem die Hose war. Ich hatte irgendwie nicht dran gedacht eine Leggings oder sowas anzuziehen.

Just one SummerWhere stories live. Discover now