Kapitel 38

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"Isabelle!", wurde ich zum gefühlt hundertsten Mal gerufen, während ich meinen Koffer packte. Da ich am nächsten Morgen wieder nach Hause fahren würde, musste ich logischerweise packen, wurde aber so oft von allen gerufen.

Da ich nicht sofort reagiert hatte, wurde kurz an meine Tür geklopft. Die Tür wurde jedoch schon geöffnet, noch bevor ich reagieren konnte. Nick kam durch die Tür und grinste mich an.

"Du willst mir doch ganz bestimmt helfen, oder?", fragte er mit einem ganz unschuldigen Blick.

"Wobei denn?"

"Du musst mir helfen meine Klamotten auszusuchen.", sagte er und meinte es wohl wirklich ernst. Ich schaute von ihm weg zu meinem Koffer. Ich hatte nicht einmal die Hälfte gepackt und würde am Abend keine Zeit dazu haben. Außerdem hatte ich jetzt mehr Sachen, als ich mitgenommen hatte.

"Bist du nicht alt genug, um das selbst zu tun?", fragte ich leicht erschöpft. Ich hatte mich schon fertig für den Tag gemacht.

Aber Nick schaffte es trotzdem, dass ich nach fünf Minuten in seinem Zimmer, vor seinem Schrank stand und sein Outfit zusammenstellte.

"Wieder blau?", fragte ich, als ich mich wieder vom Schrank weg zu ihm drehte. Da sah ich, dass er auf seinem Bett lag und ganz schnell etwas auf seinem Handy tippte und dabei grinste.

"Rot!", antwortete er, ohne mich anzuschauen. Als erstes nahm ich wieder eine schwarze Jeans, da das immer ging. Dann fand ich einen roten Pullover auf dem eine große 97 in schwarz aufgedruckt war. Als letztes nahm ich seine schwarze Jacke, die zufälligerweise auch ein kleines rotes Logo hatte. Obwohl eigentlich noch Sommer war, war es an dem Tag ziemlich kalt. Ich legte die Sachen auf sein Bett und sagte noch:" Hier, bitte."

Gerade als ich dann wieder in mein Zimmer, das Gästezimmer, gehen wollte, kam Tim aus seinem Zimmer. Das kurze Gespräch dann führte dazu, dass ich für Tim und Nathan ebenfalls Sachen raussuchen konnte.

"Wie habt ihr das vor Auftritten gemacht, als ich nicht da war?", fragte ich die Jungs, als wir alle im Flur standen und nur noch drauf warteten, dass Elena aus dem Wohnzimmer kam, um ihren Söhnen viel Glück zu wünschen. Sie kam nicht mit.

"Haben wir selbst gemacht oder manchmal Mama.", erklärte Tim.

"Und wenn wir uns selbst was aussuchen... naja, wir sind zu faul dafür und haben kein gutes Auge dafür.", fuhr Nick fort. Ich nickte verstehend, stimmte ihm aber nicht zu. An jedem anderen Tag suchten sie sich ihre Klamotten auch selbst aus und sahen nicht schrecklich aus. Trotzdem sagte ich nichts weiter dazu.

Mir war wirklich nicht nach Reden zu mute. Ich hatte auch nicht wirklich gute Laune. Letzte Nacht konnte ich nicht schlafen und redete etwas mit Nathan, der auch nicht schlief, aber als ich wieder im Zimmer war, konnte ich nicht schlafen. Sobald ich versuchte zu schlafen, hatte ich immer wieder alte Situation von der Schule vor Augen. Wie die meisten hinter meinem Rücken über mich redeten oder mir ganz offen zeigten, dass sie mich nicht mochten. Den ganzen Sommer über konnte ich diese Gedanken weitgehend vergessen. Aber da ich in ein paar Tagen wieder zur Schule musste, kam alles wieder auf.

Auch im Auto sprach ich kaum mit den anderen, wobei sie sowieso damit beschäftigt waren so gut wie jedes Lied im Radio mitzusingen. Die Fahrt zu dieser Location dauerte etwas länger als eine Stunde.

Aaron und Alex fuhren direkt hinter uns und Marvin war mit ihnen.

Die Jungs würden auf einer privaten Geburtstagsfeier spielen. Auf dem 16. Geburtstag eines Mädchens. Ihr Vater hatte die Jungs gebucht. Da sie aber einen kleinen Soundcheck machen mussten, sollten sie früher da sein, als dass die Party anfing.

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