Nathans Sicht

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Das Kapitel spielt irgendwann nach dem Epilog.

Danke für's Lesen und ich hoffe, ihr hattet Spaß diese Geschichte zu lesen :D
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"Höher. Du musst höher singen und die Note halten.", sagte Daniel zu Isabelle. Sie stand im Studio und nahm einen Teil eines neuen Liedes auf. Daniel arbeitete oft auch persönlich mit uns zusammen, immer noch. Vor allem bei diesem Lied, weil es ein Duett von After Midnight und Isabelle Williams war.

Ich stand neben Daniel, hinter der Scheibe und sah Isabelle aufmerksam zu. Sie befolgte Daniels Rat und als sie es wiederholen sollte, band sie sich einen hohen Zopf und atmete hörbar aus. Sie war genervt, weil sie es nicht sofort hinbekam. Aber natürlich beschwerte sie sich nicht. Hat sie noch nie und wird sie wahrscheinlich nie. Einer der Gründe wieso ich sie liebte.

Nach knapp zehn Minuten kam sie aus dem Raum zu uns. Sie fragte Daniel:" Hat's jetzt geklappt oder soll ich nochmal rein?" Sie war zwar 24, aber sah immer noch genau so aus wie vor ein paar Jahren. Klar, sie würde sich in den wenigen Jahren nicht komplett verändern, aber die einzige Veränderung, die ich wirklich sehen konnte war, dass sie selbstbewusster wirkte und es tatsächlich war.

"Das war gut. Wir können morgen nochmal was dran machen, aber sonst bist du erstmal fertig.", sagte er. Damit drehte er sich um, schüttelte meine Hand leicht lächelnd und verabschiedete sich von uns. Dann ging er auch schon sofort aus dem Studio und ließ mich mit Isabelle alleine.

"Komm her.", sagte ich und öffnete meine Arme, damit ich sie umarmen konnte. Sie kam bereitwillig auf mich zu und vergrub ihr Gesicht in meiner Brust. Sie stresste sich viel zu sehr. Egal wie gut sie etwas machte. Und gerade eben war das sehr gut.
Ich drückte sie fest und fühlte wie sie regelmäßig atmete. Sie sah schließlich zu mir hoch und fragte:" Fahren wir nach Hause?" Lächelnd nickte ich und gab ihr einen Kuss auf die Stirn.

Sobald wir aus dem Studio mit der Klimaanlage raus waren, traf mich die warme L.A. Luft. Ich hatte mich seit knapp drei Jahren immer noch nicht wirklich dran gewöhnt, dass es immer so warm hier war.

Während wir zu meinem Auto liefen, hatte ich meinen Arm um Isabelle. Ich sah zu ihr runter und musste wieder grinsen. Manchmal konnte ich nicht verstehen wie ich so eine tolle Frau für mich gewinnen konnte. Das klang total kitschig. So war es aber einfach.

Als wir beide in unseren Plätzen saßen, drehte sich Isabelle zu mir hin und beschloss:" Morgen fahren wir mit meinem Auto." Ich schaltete das Radio an und sah zu ihr rüber und salutierte gespielt:" Verstanden!"

"Idiot. Das ist mein Ernst.", sagte sie und musste doch lachen, da ich Grimassen zog. Ich hasste es, wenn sie so angestrengt guckte und versuchte es immer zu ändern. Bevor ich mich anschnallte, lehnte ich mich wieder zu ihr hin und küsste sie. Ich verharrte wenige Zentimeter vor ihrem Gesicht und antwortete:"Okay, ich weiß."

Sie hasste es sich ständig durch die Gegend kutschieren zu lassen. Da kam sie sehr nach ihrer Mutter. Während Mike zwar gerne selbst fuhr, hatte er nichts dagegen, wenn das auch einfach jemand anderes tat. Diana war da ganz das Gegenteil.

Ich fuhr los und sah auf die Uhr. Es war kurz nach fünf. Wir waren seit 9 Uhr in der Früh im Studio. Wir schrieben ein wenig, nahmen verschiedene Sachen auf oder waren auch mal anders beschäftigt, was mir definitiv am besten gefallen hatte. Aber dann kam Daniel irgendwann und wir mussten richtig arbeiten.

An einer roten Ampel sah ich zu meiner Isabelle, die an ihrem Handy scrollte und zwischendurch was tippte. Sie öffnete mit einer Hand ihren Zopf und ließ ihr langes, schwarzes Haar über ihre Schultern fallen. Sie sah etwas auf ihrem Handybildschirm, lachte leise und schaute hoch und traf meinen Blick. Sie grinste mich an und ich sah kurz nach, ob die Ampel immer noch auf Rot war.

Just one SummerWhere stories live. Discover now