Kapitel 49

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Manchmal ist man so sehr an eine Sache gewöhnt, dass es merkwürdig ist, wenn es nicht mehr da ist. Selbst wenn man es nicht so toll fand.

So ging es mir mit Michelles und Jens' dummen Sprüchen, die mir in letzter Zeit sowieso nichts ausmachten.

Doch auf dem ganzen Weg nach Hause, also während des langen Fluges und der relativ langen Wartezeit am Flughafen, war es so ähnlich. Sie nutzten nicht jede Gelegenheit wie sonst auch. Klar, ich war erleichtert und glücklich drüber. Aber trotzdem breitete sich ein unwohles Gefühl in mir aus.

Erst als ich wirklich zu Hause ankam und im Bett lag, fiel mir ein, dass es wegen Shane so sein müsste. So war es erst, nachdem er mit ihnen geredet hatte.

Ich schrieb ihm eine Nachricht und fragte was er den beiden gesagt hatte. Danach schlief ich auch schnell ein, da ich während des ganzen Fluges wach war. Einen Teil des Fluges schrieb ich mit Nathan. Aaron und Nick hatten kein anständiges Internet, das meinte zumindest Nathan. Das Gespräch war meine einzige Unterhaltung, da Lisa wieder schnell einschlief. Und allgemein hatte ich nichts dagegen mit ihm zu reden.

*

Wegen der Zeitverschiebung wurde ich gegen 7 Uhr in der früh wach. Ich hatte großen Hunger und stand schneller auf als ich es sonst tun würde. Ohne irgendwas anderes zu tun, ging ich in die Küche und traf dort auf meine Eltern. Nachdem sie mich vom Flughafen abgeholt und nach Hause gefahren hatten, hatten wir nur kurz geredet, bevor meine Müdigkeit mich total fertig machte. Ich dachte eigentlich, dass sie nicht zu Hause wären. Es wurde uns, den Leuten, die auf LK-Fahrt waren, ein Tag frei gegeben, da die meisten Jetlag haben könnten.

"Guten Morgen.", sagte ich und setzte mich auf meinen übliche Platz.

"Morgen!", sagten meine Eltern gleichzeitig und sahen sich dann beide lächelnd an. Aww, wie süß.

"Na? Ich hätte gedacht, dass du noch länger schläfst.", meinte mein Papa.

"Ich hatte Hunger.", sagte ich," Außerdem hab ich ziemlich lange geschlafen." Und mir war nicht so gut, aber das erwähnte ich nicht.

Meine Eltern lachten und mein Blick wanderte durch die Küche.

"Wir haben gestern nicht mehr viel reden können.", sagte meine Mutter. Da hatte sie recht. Ich hatte ihr von den Aktivitäten mit dem Kurs zusammen erzählt und das nur ganz kurz. Ich war ziemlich müde gewesen. "Wie war's mit Shane? Wie geht's ihm?"

Also erzählte ich meinen Eltern vom Wochenende, bis meine Mama zur Arbeit musste. Am Nachmittag musste auch Papa los. Danach aß ich etwas, da das eigentlich der einzige Grund war, wieso ich aus meinem Zimmer gegangen war.

Mein Vater und ich unterhielten uns noch ein wenig. Er erzählte mir von seinen nächsten Projekten, welche ziemlich interessant klangen. Aber er suchte sich meistens interessante und spannende Projekte aus. Schließlich fragte er mich wegen den YouTube Videos.

"Du machst das noch weiter, oder?" Ich nickte. Es waren noch nicht all zu lange Zeit, in der ich das machte. Überhaupt nicht. Er unterstützte mich sehr dabei, obwohl es noch nichts großes war und möglicherweise garnichts großes werden würde. Ich wusste aber, dass er nur wollte, dass ich das tat was ich wollte und liebte. "Falls du bei etwas Hilfe brauchst, sag mir einfach bescheid."

Wieder nickte ich und lächelte ihn an. "Mach ich."

Gerade als ich aus der Küche lief, rief er mir noch hinterher:" Ach, und ich hoffe mein Haus steht noch!"

Ich wusste genau was er meinte. Shane + einer seiner Freunde + Lisa war nicht unbedingt die perfekte Kombination. Es war überhaupt ein Wunder, dass das Wochenende so ruhig verlaufen war.

Just one SummerWhere stories live. Discover now