Kapitel 18

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"Bist du dir sicher?", fragte mich mein Vater. Zum wiederholten Male nickte ich.

Er schien die Idee nicht so toll zu finden, zwang mich aber auch nicht mitzugehen.

"Okay, ruf an falls du dich umentscheidest.", daraufhin nickte ich und gab ihm schnell einen Kuss auf die Wange bevor er ging. Heute war eine Benefizveranstaltung, wo sich viele wichtige Hollywoodleute trafen. Das war eigentlich eine Party, wo die Benefizsache schnell nur zur Nebensache wurde. Alle im Haus würden hingehen, aber ich wollte nicht. Solche Veranstaltungen waren schlimmer für mich als Premieren. Denn da musste ich immer perfekt aussehen, höflich zu jedem sein, mit Leuten tanzen, die ich nicht kannte. Da wollte ich wirklich lieber zu Hause bleiben.

Nun waren alle weg und ich war alleine im Haus. Das erste woran ich dachte war Klavier zu spielen. Seitdem wir angekommen waren, hatte ich mein Klavier nicht spielen können. Naja, können schon, aber ich wollte nicht. Also setzte ich mich dran und spielte eine Weile verschiedene Lieder. Auch ein paar von meinen eigenen. Mein Notizbuch, welches ich echt überall hin mitnahm, lag in der Nähe, damit ich immer wieder Sachen aufschreiben, wegstreichen oder korrigieren konnte.

So ging das ziemlich lange, obwohl es mir lange nicht so lang vorkam. Doch dann klingelte es an der Haustür. Das überraschte mich, da hier niemand klingelte. Zumindest nicht unangekündigt. Außer an Halloween, aber so weit war es noch nicht. Da unsere Verwandten in anderen Städten wohnten und Freunde vorher immer anriefen, konnte ich mir nicht denken wer es sein konnte. Trotzdem lief ich schnell die Treppen runter, wobei ich fast ausgerutscht war. Bevor ich die Tür öffnete, schaute ich durch die Linse. Verwirrt zog ich die Augenbrauen zusammen. Was hatte er denn jetzt hier verloren? Ich öffnete die Tür und hielt sie offen, sodass er hereinkommen konnte. Ich schaute hinter ihn, zur Einfahrt hin, wo noch ein Auto stand. Es müsste eins von den Autos sein, die Papas Fahrer benutzten.

"Alles Ok?", fragte ich ihn, als ich die Tür hinter uns schloss. Seine Haare schienen nass zu sein, obwohl sie vorher normal gestylt waren. Er hatte einen ziemlich großen Fleck auf seinem Shirt.

"Perfekt.", sagte er in einem sarkastischen Ton, "Scheint nur so, als hätten sich heute alle gegen mich verschworen.", murmelte er so leise, dass ich es fast nicht verstanden hätte.

Ich fragte schließlich:" Nathan, was ist passiert?" Er war vor ein paar Stunden mit allen anderen zu dieser Veranstaltung gegangen. Wieso sah er nun so aus und was war passiert?

Wir beide standen im Eingangsbereich, wo ich noch an der Tür lehnte und er ein paar Schritte weiter weg stand.

"Erklär ich dir sofort nachdem ich diese Klamotten ausgezogen habe.", antwortete er und sah angeekelt auf sein T-Shirt. Ich konnte mir vorstellen, dass es eine interessante Geschichte war. Also nickte ich und lief hinter ihm die Treppen wieder hoch. Während er in sein Zimmer ging, ging ich in meins. Er sah echt fertig aus und dass er alleine, früher als die anderen kam, war auch nicht gerade beruhigend.

Ich setzte mich wieder an das Klavier und nahm mein Notizbuch wieder in die Hände. Das Ding war sowas wie mein Tagebuch, nur dass ich nicht mit diesem typischen Liebes Tagebuch.... anfing. Stattdessen wurden da Teile von Liedern draus, die ich manchmal sogar beenden konnte. Aber wirklich, wenn jemand alles darin lesen würde, wüssten sie so gut wie alles was ich in meinem Leben erlebt hatte oder wie ich mich dabei fühlte. Es tat echt gut. Wenn ich mit niemandem über eine Sache reden wollte, schrieb ich es auf.

"Hey.", hörte ich Nathan sagen. Er stand an der Tür zum Bad und schaute erstmal nur in mein Zimmer rein. Ich lächelte ihn an, legte meinen Stift weg und stand auf um mein Notizbuch wegzupacken. Schließlich setzte ich mich wieder an das Klavier, aber dieses Mal andersherum, sodass ich zu Nathan gucken konnte. Er kam richtig ins Zimmer und setzte sich auf einen Sitzsack, der in meiner Nähe war. Er hatte sich umgezogen. Inzwischen hatte er eine graue Jogginghose und ein rotes Shirt mit einer kleinen Tasche über der Brust an.

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