Kapitel 28

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Kennt ihr das, wenn ihr einer Freundin oder auch besten Freundin etwas erzählt und sie total überreagiert? So war meine beste Freundin jedenfalls.

Wir hatten am Abend zuvor telefoniert und uns jeweils erzählt was so bei uns passiert war. Sobald ich fertig war zu erzählen, war sie erst ruhig. Ein paar Sekunden später redete sie ohne Punkt und Komma. Das wichtigste konnte ich zusammenfassen. Erst war sie total überrascht, dass ich Nathan überhaupt von Niels erzählt hatte. Dann freute sie sich, dass Nathan und ich uns geküsst hatten und schließlich sagte sie:" Wieso zur Hölle würdest du ihn zurückschubsen, wenn du es doch mochtest, du Idiot!" Liebe zwischen zwei besten Freundinnen. Aber nachdem ich ihr erzählt hatte was ich mir dabei dachte, meinte sie trotzdem, dass ich mit Nathan darüber reden sollte.

"Isabelle! Du bewegst deinen Hintern jetzt zu diesem Typen und redest mit ihm!", befahl mir meine beste Freundin nun. Es war gegen 13 Uhr und ich war wieder in meinem Zimmer für den Sommer. Beim Frühstück war die ganze Stimmung merkwürdig. Tim war wohl wieder mies gelaunt. Aber ich hatte ihm nichts von den Geschehen des gestrigen Tages mit Marie gesagt. Nick war in seinen eigenen Gedanken versunken und Johannes war garnicht da. Elena dagegen redete vor sich hin, aber niemand hörte ihr wirklich zu. Und Nathan... keine Ahnung was mit ihm war. Ich mied seinen Blick. Ich weiß, sehr kindisch, aber ich wusste nicht wie ich mit der Situation umgehen sollte. Erst erzählte er mir von seiner Ex, der ich wohl sehr ähnlich sehe und dann küssten wir uns. Aber er war nicht alleine daran Schuld. Ich musste ja nicht.

"Lisa, was soll ich denn sagen? Hey, sorry, dass ich dich gestern von mir weggeschubst habe? Das kommt nicht so gut!", sagte ich und hatte mein Handy zwischen Schulter und Ohr geklemmt. Ich suchte mir etwas zum Anziehen, da ich Aaron versprochen hatte mit zum Café zu gehen, wenn sie nun erfuhren, ob sie den Vertrag kriegten oder nicht. Er hatte mich nämlich gefragt, ob ich kommen würde und als ich sagte, dass ich mir nicht sicher sei, wollte er, dass ich es verspreche. Es war echt süß von ihm, aber es war für mich immer noch komisch mehr Freunde als nur Lisa zu haben.

"Ja, keine Ahnung! Wäre ein Anfang! Ist mir egal. Hauptsache du machst etwas.", versuchte sie mich zu überreden.

Dann meldete sich eine Stimme von der anderen Seite der Tür, es war Nick:" Isabelle, wir fahren in zehn Minuten!"

"Ich muss mich umziehen. Wir fahren in zehn Minuten. Ich ruf dich später an oder schreibe dir, okay?", sagte ich meiner besten Freundin. Danach verabschiedeten wir uns und ich zog mich schnell um. Schließlich traf ich die Jungs unten.

Ich mied weiterhin Blickkontakt mit Nathan, obwohl ich ganz genau wusste dass es kindisch war. Ich wusste nur nicht wie ich reagieren sollte und wie er mich ansehen würde. Also saß ich in dem Moment wie immer mit Tim hinten im Auto. Er sah ganz vertieft in seine Gedanken aus, doch dabei hatte er einen konzentrierten Ausdruck.

Er bemerkte meinen Blick und sah zu mir.

"Alles ok?", fragte ich ihn, woraufhin er nur nickte, was aber nicht sehr überzeugend aussah. Ich hackte aber nicht weiter drauf rum.

"Isabelle.", sagte Nick und ich schaute zu ihm. "Aaron und ich haben deinen Vorschlag gestern beim Training befolgt." Ich musste erst kurz nachdenken was er meinte, es fiel mir aber ein, als ich Nicks Grinsen sah. Er meinte, dass ich ihm mal gesagt hatte, dass er zum Training gehen sollte, auch wenn er seinen Trainer nicht besonders mochte. Da könnte er ihn einfach nerven.

Ich lachte leise und Nick zwinkerte mir zu.

*

"Aaron, wenn du jetzt nicht still sitzt, klatsch ich dir gleich eine!", sagte Nick in einem ernsten Ton. Wir saßen mit den zwei anderen Bands und ihren Freunden wieder in diesem Raum und warteten darauf, dass Daniel kam. Aaron schien am aufgeregtesten von den Jungs zu sein und konnte nicht still sitzen.

Just one SummerWhere stories live. Discover now