Kapitel 53

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"Ist etwas passiert?", fragte mich Tim, der neben mir stand und versuchte den Plätzchenteig in verschiedene Formen zu bringen. Ich sah ihn fragend an und er fuhr fort:" Du bist heute anders als gestern.", stellte er fest. Ich nickte einfach nur lächelnd und ging nicht weiter drauf ein. Meine Mama und Elena waren im Wohnzimmer und machten eine kleine Pause. Sie meinten wir würden es hinkriegen Plätzchen zu backen. So viel Vertrauen hatten sie in uns.

Nick und Nathan kamen in die Küche. Tim und ich waren bis eben alleine in der Küche gewesen. Nathan lief hinter Nick und zwinkerte mir zu, als seine Brüder nicht hinsahen. Ich lächelte und schaute weg. Und nun? Bis frühstens heute Abend würden wir keine Zeit haben zu reden.

"Tim backt?!", fragte Nick geschockt.

Tim verdrehte die Augen. "Jep. Und eure Kekse vergifte ich." Danach lächelte er seine Brüder süß an und wandte sich wieder an den Teig.

"Hey! Ich hab garnichts gesagt.", versuchte Nathan sich zu verteidigen.

"Pfft. Wenn wir sterben, dann zusammen!", entgegnete Nick darauf.

"Also echt Tim, wirst du deine einzigen zwei Brüder nicht vermissen?", sagte Nathan mit einem gespielten Seufzer. Ich sah einfach lächelnd zu. Sowas taten sie oft.

"Nö. Dann kann ich in eines der größeren Räume ziehen!", antwortete Tim.

Nick legte sich dramatisch die Hand über das Herz:" Was? Wir sind dir nicht mal so viel wert wie ein großes Zimmer?"

"Nope.", war Tims Antwort und danach fügte er noch hinzu:" Ich bin nicht Mama. Bei mir zieht das nicht!"

Dann musste ich einfach lachen.

"Was zieht bei dir nicht?", fragte Elena, die genau in dem Moment in die Küche kam. Diese Familie war echt amüsant.

Nathan und Nick sahen sich kurz an und ich konnte erahnen was passieren würde.

"Tim hintergeht seine eigenen Brüder.", fing Nathan ganz dramatisch an.

Nick stimmte sofort ein. "Und das nur für ein größeres Zimmer." Er seufzte.

"Er will uns vergiften.", meinte Nathan.

"Ohne Schuldgefühle dabei zu kriegen.", fügte Nick dazu.

Elena sah etwas überwältigt aus. Sie bekam nicht einmal eine Chance irgendetwas zu sagen, da die beiden immer weiter machten.

Nick sah Nathan an und sagte:" Wir hätten Tim doch vor die Tür setzten sollen, als wir noch konnten." Ich presste die Lippen aufeinander um nicht laut zu lachen. Ich sah kurz zu Tim und wusste, dass er ganz einfach mitspielen würde.

"Hey! Ich stehe hier! Verpetzt mich doch nicht wie kleine Kinder bei Mama!"

Nathan sah zu seiner Mutter, die nur da stand. "Siehst du? Er versucht nicht mal sich zu verteidigen."

Nick schniefte so, als müsse er weinen:" Unser eigener Bruder. Dein Sohn!"

Genau dann drehte sich Elena um und warf verzweifelt die Arme in die Luft. Sie rief zum Wohnzimmer hin:" Meine Kinder sind verrückt!"

Ab dann konnte ich mich nicht mehr halten und musste einfach lachen. Sowas passierte hier regelmäßig.

Später am Tag skypte ich noch mit Shane und seiner Familie und meinen anderen Familienmitgliedern. Und natürlich mit Lisa.

Ich saß mit Nick, meinen Eltern und Johannes im Wohnzimmer. Die anderen waren irgendwo im Haus beschäftigt.

"Hast du dich mit Nathan vertragen?", fragte Nick.

Just one SummerWhere stories live. Discover now