Kapitel 41

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Danke an @SarahXxhaha für das Cover! :)

"Geh' mir aus dem Weg, Bitch.", hörte ich Niels Beste Freundin Michelle sagen, als sie mit ihrer Schulter gegen mich rammte. Es war grade mal vor der ersten Stunde des Tages. Gestern hatte sie mich in Ruhe gelassen, bis auf ein paar nervige Kommentare. Aber irgendetwas sagte mir, dass es heute anders laufen würde. In den ersten Stunden hatte ich Mathe und musste dafür in den zweiten Obergeschoss der Schule laufen. Ich versuchte mich nicht nochmal anrempeln zu lassen und ging in einem schnellen Gang.

Ich setzte mich auf einen freien Platz weiter hinten in dem Klassenraum und bereitete mich drauf vor, dass alle meiden würden sich neben mich zu setzten. Ich wusste mit wem ich in dem Kurs war. Das neue Mädchen, Julians Schwester, kam in die Klasse, sah sich um und sobald sie mich sah, weiteten sich ihre Augen und sie schaute schnell wieder weg und setzte sich wo anders hin. Ok, ihr konnte ich in einem Tag nun wirklich nichts angetan haben, dass sie so auf mich reagierte. Aber sie musste mich nicht mögen, also schaute ich einfach nur weg.

Sechs qualvolle Stunden Unterricht später, hatte ich eine Mittagspause. In den zwei Pausen wurden wieder dumme Sprüche in meine Richtung geworfen und ich wurde ein paar mal ganz aus Versehen angerempelt. Aber noch war alles ziemlich harmlos, im Vergleich zum letzten Jahr.

Da es sich nicht lohnen würde nach Hause zu fahren, blieb ich in der Schule und ging zur Cafeteria. Außerdem hatte Lisa auch Pause, also konnten wir zusammen essen.

Als ich dort ankam, war sie schon da und hatte ihr Handy in der Hand. Als sie mich sah, grinste sie mich an und kam auf mich zu. Wir trafen uns in der Mitte und sie sagte:" Sollen wir heute draußen was essen gehen? Ist mir echt zu voll hier."

Sie hatte recht, wirklich alle waren in der Cafeteria, da Dienstags immer alle zusammen in der siebten Stunden Pause hatten. Ich nickte:" Klar, wo wollen wir hin?" Wir gingen direkt aus dem Gebäude und liefen über den Schulhof.

"Pizza?", fragte sie und verhackte unsere Arme miteinander.

"Pizza!", antwortete ich und wir beide fingen an zu lachen. Seitdem wir das mal irgendwo im Internet gesehen hatten, sagten wir es immer wieder. Ohne es wirklich kontrollieren zu können, dachte ich an Elenas Söhne und ihre Freunde. Sie aßen viel mehr Pizza, als überhaupt gesund sein konnte.

Ich schüttelte den Gedanken ab und hörte meiner besten Freundin zu, wie sie über einen ihrer Lehrer redete, der den Schülern einfach nur Aufgaben gab und selbst nur an seinem Handy war. Noch bevor wir vom Schulgelände waren, blieb sie plötzlich ganz aufgeregt stehen und hielt meinen Arm fest, damit ich stehen blieb.

Sie sah mir direkt in die Augen und ihre braunen Augen glänzten schon fast. Sie war auch ein Stück größer als ich.

"Isabelle!", sagte sie in einem ganz ernsten Ton, obwohl sie eben noch ganz locker war.

Das machte mir irgendwie Angst, aber ich nickte und wartete darauf, dass sie weiterredete. "Dieses Jahr macht unser Jahrgang ein Musical, wo auch Leute mitmachen können, die nicht in der Theater-AG sind."

"Ok, gut. Dann melde dich dafür an.", sagte ich einfach nur, weil ich nicht wusste was sie von mir wollte. Außerdem war sie eine tolle Tänzerin und war in der Theater-AG. Sie war zwar nicht die beste Sängerin, aber das konnte sie mit ihren anderen Talenten ausgleichen.

Sie verdrehte die Augen:" Ich kann nicht singen. Das weißt du. Aber ich hab mich schon als Background Tänzer eingetragen. Aber deswegen erzähl ich dir das nicht: Du musst dich dafür anmelden!"

Meine Reaktion war eindeutig. Ich lachte. Das konnte doch nicht ihr ernst sein. Aber als ich ihren ernsten Blick sah, wurde ich leiser. Das war ihr ernst.

Just one SummerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt