Kapitel 36

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Danke an @-no1cares- für das Cover!

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In ganzen Haus war es ziemlich ruhig, als ich mit Elena im Wohnzimmer saß. Nirgendwo wurde laut Musik gehört oder gespielt, niemand rannte durch die Gegend oder diskutierte. Doch es war klar, dass es nicht lange so bleiben würde.

"Nathan!", hörten wir Tim rufen. Als erstes kam Nathan in das Zimmer gelaufen. Er hatte ein Handy in der Hand, wahrscheinlich Tims, da er ihm wie verrückt hinterher rannte.

Nathan lief hinter das Sofa, auf dem seine Mutter saß. Er tippte schnell etwas, kam aber nicht weit, da Tim wieder hinter ihm her war.

"Alter, du wirst dieser...", er schaute zu seiner Mutter und fing sich selbst noch ab. "Du wirst ihr nicht schreiben!" Ich wusste nicht genau worum es ging, aber konnte es mir ziemlich gut vorstellen.

"Nathan. Gib mir jetzt mein verdammtes Handy wieder!", sagte Tim durch zusammengebissene Zähne, während die beiden noch immer durch das Wohnzimmer rannten.

Elena seufzte kurz und sagte etwas lauter:" Nathan, gib deinem Bruder sein Telefon wieder!"

Aber natürlich hörte dieser nicht und ging wieder aus dem Raum. Tim wieder einmal hinter ihm.

"Manchmal denke ich echt, dass sie noch Kindergartenkinder sind!", lachte Elena kopfschüttelnd. Sie war das ganze Theater natürlich schon gewohnt. Über die letzten Wochen erzählte sie mir viele Geschichten von früher. Sei es Geschichten von ihr und meiner Mutter, von den Jungs oder manchmal sogar Geschichten über mich. Also erfuhr ich einiges. An die meisten Sachen, die ich wohl mit den Jungs erlebt habe, erinnerte ich mich nicht mehr.

Auch danach hielt die angenehme Ruhe im Raum nicht. Doch dieses Mal kam Nick ganz aufgebracht ins Wohnzimmer. Er hantierte an seinem halbzugeknöpftem Hemd rum, schaute auf seine eigenen Hände, aber rief zu seinem Bruder:" Tim, wag es nicht!"

Erst dann schaute er hoch und ich bemerkte, dass er sich herausgeputzt hatte. "Hey, Isabelle!", sagte er und ich schaute dann direkt zu ihm. Er stellte sich vor mich und fragte:" Kann ich so gehen?"

Noch bevor ich etwas sagen konnte, fragte seine Mutter, die natürlich auch noch im Raum war:" Wohin geht's denn?"

Er schien seine Mutter garnicht wahrgenommen zuhaben, denn er schaute plötzlich zu ihr und sah ziemlich überrascht aus. Er ließ es sich aber nicht richtig anmerken:" Hab ich dir doch gesagt. Raus." Auch hier war mir schon klar, was gemeint war. Er ging auf ein Date. Von den drei Brüdern, ging er am öftesten auf Dates. Jedenfalls so weit ich es mitbekam. Und ich bekam eine Menge mit. Wenn ich mit ihnen und den anderen Bandmitgliedern saß, hinderte es sie überhaupt nicht daran, über Sachen zu reden, die mich eigentlich nichts angingen. Trotzdem bemerkte ich, dass sie sich zurückhielten, während ich dabei saß.

"Ja, alles gut.", bestätigte ich ihm lächelnd.

"Mit wem triffst du dich denn?", fragte Elena ihren Sohn. Normalerweise ließ sie ihren Söhnen viel Freiraum, doch in dem Moment tat sie es höchstwahrscheinlich aus zwei Gründen nicht. Erstens, sie war wirklich neugierig. Zweitens, sie wusste ganz genau wie sie ihren Sohn etwas nerven konnte. Die Jungs waren nämlich nicht die einzigen, die in diesem Haus andere absichtlich nervten. Liegt wohl in der Familie.

Nick schaute kurz zu seiner Mutter und antwortete dann nur kurz:" Mit jemandem." Danach drehte er sich nochmal zu mir um, zwinkerte mir grinsend zu und ging wieder aus dem Raum. Kaum war er aus dem Wohnzimmer, kam Nathan rein.

"Was hast du da im Gesicht?", fragte seine Mutter ihn sofort. Das erweckte meine Neugierde und ich sah sofort, dass er einen blauen Fleck auf seiner Wange hatte. Er hatte es selbst wohl nicht bemerkt, denn dann hob er seine Hand und legte sie verwirrt auf sein Gesicht. Doch es war auf der anderen Wange.

Just one SummerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt