Kapitel 78

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Ich habe es geschafft. Ich habe es wirklich geschafft.

Das waren die zwei Sätze, die mir in dem Moment in Dauerschleife durch den Kopf gingen. Ich hatte mein Laptop vor mir und starrte auf den Bildschirm. Je länger ich drauf starrte, desto aufgeregter wurde ich, trotzdem konnte ich in dem Moment nichts machen, außer auf den Bildschirm zu starren.

Als ich mich langsam wieder fing, griff ich nach meinem Handy und rief wie aus Instinkt die eine Person an.

Nathan ging nach dem dritten Klingeln ran und da ließ ich ihm keine Zeit etwas zu sagen, denn ich sagte ganz aufgeregt:" Nathan, ich hab's geschafft. Also sie haben es geschafft. 300 Leute. Sogar mehr. Viel mehr. Nathan, wir haben's geschafft!" Und so ähnlich redete ich zwei Minuten weiter und Nathan unterbrach mich nicht ein einziges Mal. Er hörte einfach nur zu.

Irgendwann musste ich aber aufhören, weil ich mich beruhigen musste und erst dann meinte Nathan:" Isabelle, es geht um die Tour oder?"

Das er das aus meiner Gelaber rausgehört hat war echt gut. Ich nickte, obwohl er es nicht sehen konnte.

"Ja! Ich hab eben nachgeguckt und es haben schon viel mehr als 300 Leute auf dieser einen Seite Karten für die verschiedenen Auftritte gekauft! Ich schick dir gleich ein Foto.", und dann fiel mir was ein:" Sorry, dass ich dich so volllaber."

Ich hörte wie mein Freund am anderen Ende der Leitung lachte. "Entschuldige dich doch nicht! Wer hat mir die ganze letzte Woche zugehört, als ich über unsere Tour geredet hab? Ohne Punkt und Komma?" Okay, das war ich.

Seit dem Gespräch, wo Nathan mir vorgeworfen hatte, dass ich ihn und die Jungs nicht selbst gefragt habe, ob ich mit ihnen in einem Bus touren konnte, war knapp eine Woche vergangen. Zu dem Thema kommen wir gleich noch.

"Siehst du!", lachte mein Freund und fragte dann:" Hast du schon Andre oder Daniel bescheid gegeben?"

"Nein, ich hab als aller erstes dich angerufen.", gab ich zu. Es war mein erster Instinkt die Nachricht mit Nathan zu teilen.

Darauf antwortete er:" Ich fühl mich geehrt." Da musste ich auch lachen. Mein Blick war fast die ganze Zeit auf dieser Zahl auf dem Bildschirm. Ich konnte es echt nicht fassen.

"Okay, am besten gibst du jetzt Daniel bescheid, damit die dann klären können welche Leute als Band hinter dir sein werden...", dann wurde er etwas leiser, als würde er testen wie ich reagiere:" ..und mit wem du dann eben tourst."

Jep, ich würde nicht mit den Jungs in einem Tourbus touren. Sie hatten es unter sich besprochen und Nathan hatte es mir vor ein paar Tagen mitgeteilt.

-Flashback-

Mein Handy klingelte, als ich nach dem Training nach Hause lief. Es war Nathan und natürlich ging ich aufgeregt an das Telefon.

Nathan schien nervös zu sein, was er kaum ist oder es sich nie anmerken lässt. Als ich ihn endlich dazu gebracht hatte ganz normal zu reden, kam er direkt zum Thema, da er es offensichtlich hinter sich haben wollte.

"Die Jungs und ich haben uns entschieden wegen der Bus-Sache für die Tour.", meinte er ganz schnell und dies ließ mich vermuten was die Antwort war. Aber ich ließ ihn ausreden.

"Du weißt, dass wir dich total mögen. Vor allem ich. Das hat jetzt auch weniger damit zu tun, dass du es bist, aber wir sind auf den Schluss gekommen, dass wir unsere erste Tour am liebsten unter uns machen. Wir wissen nicht, ob es zu einer nächsten Tour kommt und wenn nicht dann hatten wir diese eine Erfahrung zusammen.", Nathan redete so schnell, dass ich fast Schwierigkeiten hatte ihm zu folgen. Aber mit Lisa als beste Freundin war ich da schon dran gewöhnt.

Just one SummerWhere stories live. Discover now