Kapitel 11

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"Ich gehe mit Nick Joggen!", sagte ich zu meine Mutter, die mit Elena in der Küche saß und ihren morgendlichen Kaffee trank.

Mama schaute zu mir und lächelte mich an:" Klar, pass auf dich auf." Ich lief zu ihr rüber und gab ihr einen Kuss auf die Wange. "Hab dich lieb."

"O, wie süß!", lachte Nick, der an der Tür stand. Er lehnte sich mit eine Schulter am Türrahmen an. Ich verdrehte die Augen, aber seine Mutter reagierte verbal auf seine Aussage.

"Stell dich mal nicht so an. Sie zeigt ihrer Mutter wenigstens, dass sie sie liebt.", Elena schaute ihren Sohn kopfschüttelnd an, woraufhin Nick seufzte und zu seiner Mutter ging. Er war mehr als einen Kopf größer als seine Mutter. Sie war kleiner als ich. Nick lehnte sich etwas runter und gab seiner Mutter einen Kuss auf die Wange und umarmte sie seitlich:" Ich hab dich lieb, Mama." Ihr würdet mir echt nicht glauben wie süß das aussah. Vor allem sowas von einem Typen wie Nick zu hören. Elena schien das echt toll zu finden, da sie sich dann aus dieser seitlichen Umarmung löste und seine Wangen kniff. Meine Mama und ich lachten über Nicks Gesichtsausdruck, da er die Augen zukniff und total gequält aussah.

"Danke!", beschwerte sich Nick, als wir vor der Haustür waren. Ich schaute ihn amüsiert an, versuchte aber mein Lachen zu unterdrücken. Deswegen tat ich so, als hätte ich keine Ahnung was er meinte.

"Tu nicht so, als wüsstest du nicht was ich meine.", klar wusste ich was er meinte. Wegen mir, naja indirekt, wurde wahrscheinlich sein Männer-Ego verletzt. "Wenn unsere Mütter öfter zusammen sind, geht das für uns nicht gut aus.", fuhr er fort. Das war mir auch bewusst. Die wenigen Male, die unsere Mütter zusammen waren, während ich dabei war, war immer irgendwas passiert. Außerdem waren sie sich erschreckend ähnlich. Beide fühlten sich noch ziemlich jung und verhielten sich auch oft so. (Wirklich alt waren sie auch noch nicht)

Ich ging einfach nicht auf seine Aussage ein. Stattdessen sagte ich schnell:" Sollen wir?"

Wieder liefen wir erst in die entgegengesetzte Richtung aus der wir von der Stadt kommen, aber nahmen dieses Mal eine andere Strecke. Nick meinte, dass ich so die Umgebung besser kennenlernen würde und es auch für ihn abwechslungsreicher sei.

"Ich hab gehört, dass deine Eltern und du noch wohin fliegen müsst. Wohin?", fragte Nick während wir noch liefen. Wir liefen an sowas wie einem Kiosk vorbei.

"Nach L.A. zu einer Filmpremiere.", sagte ich nur kurz. Ich freue mich, dass wir dort hinfliegen würden, da ich dann einen Teil meiner Familie sehen konnte, aber die Premiere war nicht so mein Ding.

"Ist das ein Film deines Vaters?", fragte Nick, woraufhin ich einfach nickte, da er noch zu mir schaute.

Wir bogen irgendwo ab.

"Gehst du oft zu sowas mit ihm?", fragte er mich und lief langsamer, bis wir beide dann standen. Nick hatte schwarze Sportshorts und ein rotes Shirt an.

Dieses Mal schüttelte ich meinen Kopf. Er zog eine Augenbraue hoch und schaute mich so an, als wäre ich verrückt.

"Wieso? Ich stell mir das total cool vor.", sagte er schließlich.

So reagiert Lisa auch oft, wenn ich sagte, dass ich keine Lust habe auf öffentliche Veranstaltungen zu gehen.

"Ich mag solche öffentlichen Veranstaltungen nicht. Da sind zu viele Leute und zu viel Aufmerksamkeit, obwohl ich selbst nichts mache.", beantwortete ich ihm seine Frage. Obwohl ich selber nichts machte, war da schon Aufmerksamkeit auf mich gerichtet. Weil mein Papa normalerweise nicht vor der Kamera stand, wurde er außerhalb solcher Events nicht so oft wie die Schauspieler erkannt. Doch bei Premieren und solchen Sachen war es anders, da dort alle informiert waren und ganz viele Details über alles mögliche wissen wollten. Und da die ganzen Reporter nicht nur an den Leuten die direkt im Geschehen sind interessiert waren, betraf es oft auch meine Mutter und mich.

Just one SummerWhere stories live. Discover now