Kapitel 51

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Den letzte Schultag des kalendarischen Jahres hatte ich endlich hinter mich gebracht. Julian und ich hielten unser Referat, das ganz gut ankam.

Gerade standen wir drei, also Lisa, Julian und ich vor der Schule. Lisa würde sofort nach der Schule mit ihren Eltern zu ihrer Oma fahren, die ein Bundesland weiter weg wohnte und Julian würde über die Feiertage zu Hause bleiben. Ich dagegen hatte das Glück mit meinen Eltern zu Elena zu fahren. Und das war kein Sarkasmus. Ich freute mich wirklich alle wieder zu sehen. Manche mehr als andere. Außerdem war es zwei Tage vor Weihnachten, da sollte man doch alle friedlich miteinander umgehen.

Julian schaute über meine Schulter hinweg und nickte wem zu. Danach wandte er sich an Lisa und mich:" Meine Schwester kommt. Ich muss dann mal los." Er umarmte erst Lisa, dann mich und sagte ganz enthusiastisch:" Fröhliche Feiertage!" Damit drehte er sich um und ging mit seiner Schwester vom Schulgelände. Lisa und ich sahen uns an und lachten. Das hielt jedoch nicht lange, da ich von hinten angerempelt wurde. Ich stolperte etwas nach vorne und verlor fast meine Balance. Noch bevor ich mich umdrehte, sah ich an Lisas Gesichtsausdruck wer es war. Ganz ruhig drehte ich mich mit einem Lächeln auf meinem Gesicht um. Michelle grinste mich teuflisch an. Diese kurze Phase in der sie mich in Ruhe ließ, war ziemlich schnell vorbei.

"Kann ich dir helfen?", fragte ich sie ruhig und legte eine Hand auf Lisas Arm, da sie sich schon wieder aufregte.

"Hast du endlich ein Rückgrat und kannst dich selbst verteidigen?", machte Michelle mich doof an und ich nickte einfach nur.

"Was, hast du deine Zunge verschluckt?", merkte sie eigentlich wie dämlich sie klang? Von Jahr zu Jahr wurden ihre Sprüche immer schlechter und mir machten sie immer weniger aus.

Ich schüttelte meinen Kopf und machte das selbe wie Julian eben, nur nicht all zu enthusiastisch. "Fröhliche Feiertage, Michelle." Damit zog ich Lisa mit mir vom Schulhof, bis wir draußen waren. Sie sah mich mit einem fetten Grinsen an und erdrückte mich dann fast.

"O mein Gott. Ich bin so stolz auf dich.", darüber lachte ich einfach nur und zuckte mit den Schultern. Wirklich was besonderes hatte ich nicht getan.

*

Während des Packens telefonierte ich mit Shane, meinem Cousin. Wir redeten eine Weile, bis er die Person ansprach, über die ich erst einmal nichts hören wollte.

"Hast du in letzter Zeit was von Nathan gehört?"

"Ja. ", war meine kurze Antwort.

"Du klingst nicht grade begeistert. Ich dachte ihr beide habt da was laufen."

Dieses Mal bemühte ich mich nicht einmal großartig zu widersprechen, sagte dann nur:"Nein."

Natürlich gefiel ihm das nicht und ich musste ihm alles erklären. Ich erzählte ihm nur davon was ich gesehen hatte und nur das. Danach änderte ich schnell das Thema und wir legten bald auf.

*

Ich saß schon zwei Stunden im Auto. Meine Eltern und ich waren auf dem Weg zu Elena. Während meine Eltern beide vorne saßen, saß ich hinten. Ich hatte meine Kopfhörer auf und versuchte etwas zu schlafen. Ich war echt müde. Ich war sehr früh am Morgen wach geworden und konnte nicht mehr schlafen. Danach war ich logischerweise in der Schule und musste sofort als ich nach Hause kam meine Sachen für die nächsten Tage packen. Mama hatte über die Feiertage fast immer frei und Papa rückte sich seine Pläne auch immer zurecht. Familie ging eben vor.

Als ich nicht einschlafen konnte, schaute ich auf die Uhrzeit auf meinem Handy. 19:46 Uhr. Ungefähr vier Stunden bis wir ankamen.

Eine Sache war ungewöhnlich. Es gab keine Nachrichten in der Gruppe mit den Jungs. Falls ihr euch fragt, ob ich gestern Abend doch Nachrichten von einem der Jungs hatte.. Ja, hatte ich. Ich las aber nur die von Nick und ignorierte die von Nathan sofort. Seine Nachrichten löschte ich ohne sie gelesen zu haben. Nick dagegen fragte einfach nur, ob alles ok sei, worauf ich natürlich mit ja geantwortet hatte.

Just one SummerWhere stories live. Discover now