Kapitel 27

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Es hat doch jeder mal diese Tage, an denen einfach alles zu viel wird und man keine Lust auf garnichts hat. Heute war einer dieser Tage für mich.

Erst konnte ich einfach nicht einschlafen und nachdem ich gegen 4 Uhr in der früh eingeschlafen war, träumte ich schlecht.

Ich lief in die Schule, ganz sorglos, und ging direkt in Richtung meines Klassenraumes. Wie immer versuchte ich nicht sehr viel Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen und freute mich einfach meine beste Freundin zu sehen. Doch während ich durch die Schulflure lief, hörte ich die Leute über mich reden. Manche flüsterten, manche sagten es absichtlich lauter, damit ich es hörte.

"Ich hab gehofft sie wechselt endlich die Schule."

"Hast du das Video gesehen? Sie kann ja mal garnicht singen."

"Sieh sie dir an, eingebildete Schlampe."

"Dass Niels es überhaupt 3 Monate mit ihr ausgehalten hat."

Und das waren noch die harmlosen Kommentare. Wieso konnten sie mich nicht einfach in Ruhe lassen? Noch bevor ich meinen Klassenraum erreichte, fing mich Niels, mein Ex-Freund, der mich nur ausgenutzt hatte, mit seiner besten Freundin ab.

"Aww, du bist wieder da.", sagte Michelle, Niels' beste Freundin, in einem falschen süßen Ton. "Wieso?!", sagte sie ganz plötzlich in einem harten Ton.

Ich sagte nichts und wollte mich an ihr vorbeidrängeln, als mich Niels am Oberarm festhielt und zurückzog.

"Hast du deine Zunge verschluckt? Sie redet mit dir.", sagte er in einem angsteinflößenden Ton. Ich zuckte weg, woraufhin er anfing zu lachen. Bald stiegen alle anderen Schüler mit ein.

Ich wachte total verschwitzt auf und merkte, dass ich nur knapp eine Stunde geschlafen hatte. Das schlimmste an dem Traum war, dass es ziemlich ähnlich wie die Realität war. Ich beruhigte mich langsam, öffnete ein Fenster im Zimmer und zog mich um, da ich total verschwitzt war. Es war noch ziemlich früh. Trotzdem ging ich aus dem Zimmer und runter. Da entschied ich mich frische Luft zu holen und ging aus der Hintertür aus dem Haus.

Die Sonne ging auf und ich saß ganz einfach auf der Schaukel und atmete tief ein und aus.

Dazu hatte ich dann auch noch Krämpfe, da es wieder die Zeit des Monats war. Und als würde das nicht reichen, vermisste ich meine beste Freundin und natürlich meine Eltern. Die letzten Wochen ging es eigentlich, aber seit ein paar Tagen war es echt schlimm. Ich hatte so ein Gefühl, dass der Tag nicht unbedingt der beste in diesem Sommer werden würde. 

Eine Weile saß ich dort so. Ich hatte viel zu viele Gedanken in meinem Kopf schwirren, die ich die letzten Wochen einfach unterdrückt hatte. Aber bald müsste ich wieder heim und zur Schule. Doch nur noch ein Jahr. Danach sollte ich raus aus dieser Schule kommen.

"Hey.", sagte plötzlich jemand und riss mich aus meinen Gedanken. Ich schaute vor mich, wo Nick in seinen Sportsachen stand.

"Hab bei dir am Zimmer geklopft, aber du warst nicht da, also dachte ich, dass du hier bist.", sagte er. Ich lächelte ihn an und nickte.

"Was ich dich fragen wollte: Kommst du wieder mit joggen? Heute habe ich wieder Training und ich will den Trainer doch nicht enttäuschen.", den letzten Teil sagte er in einem sarkastischen Ton.

"Ehm... ich glaube heute nicht.", sagte ich und ich war froh, als Nick nicht nachfragte wieso. Es war echt immer ziemlich stressig und nervig, wenn Leute so kleine Entscheidungen immer und immer wieder hinterfragten.

"Okay. Wir sehen uns dann gleich."

*

Nach dem Frühstück war Elena ins Krankenhaus gerufen worden. Eigentlich hatte sie Urlaub, aber es gab wohl einen Notfall. Johannes war irgendwie verschwunden und die Jungs irgendwo im Haus. Ich stand in der Küche und räumte ein wenig auf. Es lenkte etwas ab.

Just one SummerWhere stories live. Discover now