Nathans Sicht: Kapitel 2

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"Ich finde, du solltest ein bisschen schneller spielen!", sagte ich zu meinem jüngsten Bruder, der in dem Moment neben mir stand.

Er hörte drauf und tat genau das. Alex, mein bester Freund seit der fünften Klasse, fing an auf seinem Schlaugzeug zu spielen.

Alex, Aaron, Nick, Tim und ich waren in unserer Garge, das inzwischen unser Proberaum war. Wir waren schon eine Weile eine Band. Die vier anderen Jungs im Raum waren meine besten Freunde, wobei Nick und Tim meine jüngeren Brüder waren.

Heute schien das mit dem Proben aber überhaupt nicht zu klappen, obwohl es sonst immer problemlos ging. Und das nervte mich.

"Lasst uns eine Pause machen.", schlug Aaron, der Keyboarder unserer Band After Midnight vor.

Tim mischte sich ein:"Bin ich auch für!"

Also machten wir eine kleine Pause. Wir setzten uns alle in den hinteren Bereich der Garage, wo ein Sofa, Sitzsäcke und ein Fernseher war.

Nick fragte:" Wie denkt ihr ist diese Isabelle? Dieses Mädchen, das gleich irgendwann kommt."

Tim lachte und war der Meinung:" Mama redet ständig über sie, wenn sie bei Diana war, also denk ich mal, sie ist in Ordnung." Stimmt. Mama machte immer sehr klar, ob sie Leute mochte oder nicht und wenn sie jemanden mochte, mochten wir sie mit hoher Wahrscheinlichkeit auch.

Trotzdem hatte ich kein gutes Gefühl dabei, deswegen sagte ich skeptisch:" Mama sagt, wir waren als Kinder richtig gut befreundet. Aber keiner von uns erinnert sich an sie..."

Alex meinte:" Ich hoffe mal, dass sie geil aussieht." War klar, dass sowas von Alex kam. Aber wenn sie schon den ganzen Sommer hier war, wäre es wohl nicht schlimm, wenn sie gut aussah.

"Tut sie.", mischte sich Aaron ein und alle schauten wir zu ihm hin. Er sah uns so an, als wäre unsere Reaktion total absurd.

"Was?", fragte er defensiv, "Ihr Papa ist berühmt, also ist es nicht schwer ein Gesicht zu dem Namen im Internet zu finden." Das war total logisch, klang aber doch irgendwie merkwürdig. Aber ich kannte die Jungs sehr lange und mich konnte noch kaum etwas schocken.

Nick schaute von seinem Handy hoch, nachdem er zu Ende getippt hatte. Er schrieb bestimmt wieder mit irgendeinem Mädchen. "Hab ich nicht dran gedacht.", bemerkte er, wonach er wieder auf sein Handy sah.

Ich selbst hatte kein Interesse daran früher zu sehen wie sie aussah. Wir würden sie so wieso später sehen.

Ich befürchtete eher, dass sie so eine eingebildete Tussi ist. Mit so jemandem wollte ich nicht den ganzen Sommer in einem Haus wohnen müssen. Meine Mutter war aber der Meinung:"Sie ist eine der nettesten Menschen überhaupt und ihr werdet euch bestimmt gut verstehen. Ihr wart früher auch die besten Freunde."

Aber ich hatte jetzt schon genug von ihr. Jeder redete seit ein paar Tagen nur über sie und sie hielt unsere Proben auf, ohne dass sie überhaupt hier war.

Aaron sagte schließlich:" Okay, lasst uns weiterproben!"

Und das taten wir dann auch. Und dieses mal klappte es besser als davor. Grade als wir richtig reinkamen, unser Tempo fanden und es problemlos lief, hörte Alex plötzlich auf zu spielen. Was war jetzt schon wieder? Heute war einfach nicht mein Tag. Ich war zu spät beim Schwimmtraining, musste deswegen länger bleiben und das Proben wollte uns auch nicht gelingen. Ich sah zu Alex, der aber nur zu Tür schaute. Wir anderen hörten auch auf zu spielen und folgten seinem Blick. Ich wollte wissen wer uns störte.

Mein Blick fiel auf ein Mädchen. Sie stand mit überraschtem Blick in der Tür und sah zu uns rüber. Auf dem ersten Blick kam sie mir sofort bekannt vor. Sie hatte schwarzes Haar, war klein und sah nervös aus.

Just one SummerOnde histórias criam vida. Descubra agora