Kapitel 10

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Die zweite Ferienwoche verging ziemlich gut. Ich kannte mich in der Umgebung etwas besser aus und konnte auch alleine mal rausgehen. In der Woche ging ich auch jeden Tag mit Nick joggen. Er meinte, dass er es sowieso besser fand, wenn er nicht alleine lief und es öfter tun würde, wenn er jemanden hätte mit dem er laufen konnte. Und mit den anderen Jungs verstand ich mich eigentlich auch ziemlich gut. Für mich war es zwar immer noch etwas komisch, da ich sonst nur eine beste Freundin hatte, aber bei ihnen war es doch anders. Ich verbrachte mehr Zeit mit ihnen zusammen und es schien ihnen nichts auszumachen, da sie mich einluden mitzukommen, wenn sie weggingen. Somit sprach ich auch mehr mit Nathan, aber nicht viel. Doch wir waren manchmal irgendwie gezwungen, da ich mehr mit den anderen zu tun hatte und sie alle zusammen waren.

"Isabelle!", wurde ich gerufen, als ich wieder draußen mit Ringo spielte. Elena und Johannes waren ausgegangen. Dabei hatte Elena so einen merkwürdigen Unterton, aber ich dachte nicht viel drüber nach. Ich drehte mich zur Tür hin, aber da stand niemand.

"Hier oben!", wurde gerufen und ich war mir ziemlich sicher, dass es Alex' Stimme war. Also schaute ich hoch zu den Fenstern und sah Alex an Nathans Fenster stehen. Er grinste mich an:" Komm in die Garage!"

Damit verschwand er vom Fenster und ich ging ins Haus. Er rannte grade die Treppen runter. Alex hatte Jeans Shorts und ein blaues V-Neck T-Shirt an. Durch die Farbe seines Shirts sahen seine blauen Augen etwas heller aus. Wie immer hatte er wieder eine Cap auf und heute war sie blau, passend zu seinem Shirt.

"Kommst du?", fragte er grinsend, da er wohl bemerkt hat, dass ich ihn peinlicherweise ausgecheckt hatte. Ich nickte schnell und lief neben ihm zur Garage. Er öffnete die Tür und ließ mich vor. Nathan, Nick, Aaron und Tim waren schon im Raum. Als ich richtig im Raum war, drehte ich mich um und sah wie Alex mir ganz unverschämt eben auf den Hintern geschaut hatte. Ich räusperte mich absichtlich, sodass er mich dann von den Füßen bis zum Kopf anschaute und grinste, als er bei meinen Augen ankam.

"Jetzt sind wir quitt.", lachte Alex, höchstwahrscheinlich wegen meinem geschockten Gesichtsausdruck.

Alex stand wenige Sekunden später neben mir und warf einen Arm um meine Schulter. Ich hatte die letzten Tage mehr Zeit mit ihnen verbracht, aber es war trotzdem noch nicht all zu lange. Also konnte ich mich an so ein Verhalten noch nicht ganz gewöhnen.

"Du bist schon zwei Wochen hier und hast dich noch nicht an uns gewöhnt.", lachte Alex wieder, als könne er meine Gedanken lesen. Und erst dann merkte ich, dass die anderen im Raum uns mit amüsierten Blicken zuschauten. Ich spürte wie ich rot anlief, versuchte es aber zu verstecken, indem ich meine schwarzen, langen Haare über die Wangen fallen ließ.

*

Eine Weile saßen wir alle nur dort, sahen fern und unterhielten uns. Ich hielt mich jedoch noch etwas zurück.

"Es ist echt praktisch, dass du den Sommer über hier bist.", sagte Nick zu mir. Was sollte das denn heißen?

"Was braucht ihr denn?", fragte ich leise. Je länger ich mit jemandem zutun habe, desto mehr rede ich mit ihnen. Meine Freundschaft mit Lisa war das perfekte Beispiel. Manchmal musste sie mir sagen, dass ich den Mund halten soll, da ich zu viel redete. Und Lisa ist ein Mensch, der sehr sehr viel und gern redet.

Aaron antwortete mir:" Deine Meinung." Danach sahen sich die fünf Freunde alle an und standen auf. Sie gingen zu ihren Instrumenten. Sie würden wohl etwas spielen und mich nach meiner Meinung fragen.

Ohne noch weiter etwas zu sagen, fingen sie an zu spielen. Alex benutzte nicht die normalen Sticks.

Im Gegensatz zu den anderen zwei Malen, fing Nick dieses Mal an zu singen.

Just one SummerWhere stories live. Discover now