Kapitel 15

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Nachdem wir gegessen hatten, liefen wir noch zwei Stunden durch die Gegend und schauten uns Sachen an. Die ganze Zeit hatte ich Spaß und merkte erst als wir im Auto saßen, dass meine Füße vom ganzen laufen schon weh taten.

"Hast du immer solche Tage in Hollywood, wenn du hier bist?", fragte Tim grinsend. Immerhin schien ihm der Tag gefallen zu haben. Als Antwort schüttelte ich meinen Kopf. Meistens hatte ich keine Lust auf dieses ganze Durcheinander. Oft war es wirklich cool und aufregend, weil man immer auf viele verschiedene Leute traf, aber manchmal hatte ich einfach keine Lust.

*

Als wir zu Hause ankamen, waren unsere Eltern schon da und saßen draußen auf der Terrasse. Wir ließen alle unsere Taschen, die wir hatten, im Eingangsbereich und gingen zu unseren Eltern.

Ich stellte mich an das Geländer und lehnte mich dran. Tim und Nathan teilten sich eine Liege, die noch frei war und Nick stellte sich an das Fenster.

"Wie war euer Tag in der Stadt?", fragte einer unserer Eltern, aber da ich in meinen Gedanken versunken war, hatte ich nicht gemerkt wer.

"Gut, gut. Isabelle hat ihre Aufgabe als Tourleiter erfolgreich bewältigt!", sagte Nick lachend und schaute dann zu mir. Ich lächelte leicht und wandte meinen Blick ab, sah aber noch, dass er mir zu zwinkerte. Bei den meisten Typen fand ich, dass das immer schlimm aussieht, aber bei ihm gings. Und ich wusste bei ihm, dass er da keine komischen Gedanken bei hatte.

"Wie findet ihr es bisher?", fragte meine Mutter die drei Jungs, woraufhin alle drei anders antworteten. Tim sagte nur, dass er es genial fand. Nick meinte er fände es interessant und Nathan antwortete:" Wir kommen aus einer Kleinstadt, da ist hier alles ungewohnt."

Meine Mama lachte und schüttelte ihren Kopf. "Ich bin in einer Großstadt groß geworden und für mich ist es immer noch viel." Mama war jemand, der diese ganze Hollywood-Sache nicht sehr mochte. Aber für meinen Papa sagte sie nichts und an manche Sachen konnte sie sich auch gewöhnen.

Ein paar Minuten redeten noch alle, aber irgendwann entschuldigte ich mich und ging in mein Zimmer, nachdem ich meine Tüten aus dem Flur nahm.

Da ich die Fenster in meinem Zimmer geschlossen hatte, war es stickig. Also öffnete ich erst die Fenster, warf die Tüten aufs Bett und machte schließlich Musik an. Der Jetlag war noch nicht ganz verschwunden. Kurz legte ich mich auf mein Bett und schloss die Augen. Der Tag war doch ganz gut verlaufen. Ich öffnete wieder die Augen und suchte nach einem Bild in meiner Tasche. Ich hatte eines dieser Polaroid-Kameras. Aber nicht diese neuen, die es in verschiedenen Farben gab. Sondern eins, welches ich von meinem Papa geschenkt bekam. Es hatte mal ihm gehört und als er bemerkt hat, dass ich mich auch für Fotografie interessierte, schenkte er sie mir. Jedenfalls, ich hatte über den Tag ein paar Fotos gemacht und schaute sie mir an.

Auf dem ersten waren Tim und Nick drauf. Das Foto wurde gemacht, nachdem Tim gegen eine Frau gelaufen war. Er war so sehr damit beschäftigt uns eine Geschichte von einer Chemiestunde zu erzählen, dass er sie nicht sah. Die Frau ließ alles was sie in den Händen trug (was nicht wenig war) fallen, woraufhin Tim versuchte sich zu entschuldigen. Doch es stellte sich heraus, dass die Frau weder deutsch noch englisch konnte und sie beschimpfte ihn vermutlich. Auf dem Bild sah man wie Tim lachte, aber dabei ganz verwirrt guckte. Nick, der neben ihm stand, beugte sich von so viel Lachen nach vorne.

Auf dem nächsten Bild war Nathan, wie er ganz konzentriert ein Spiel zu gewinnen versuchte. Es war eines der Spiele, die einem immer von irgendwelchen Leuten angeboten wurden und man eine Kleinigkeit gewinnen konnte.

Und auf dem letzten Blick waren sie alle zusammen, wo sie nicht bemerkt hatten, dass ich das Foto machte. Sie diskutierten darüber wer entscheiden sollte wo wir als nächstes hingehen.

Just one SummerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt