»Erpresst er dich Lola?«, hackt er nochmal nach.
Gabe ist jemand der niemals nachgibt, nicht weil er neugierig ist und alles wissen muss nein, er wollte über alles Bescheid wissen, um dir beiseite zu stehen, wenn etwas sein sollte.

»Gabe, bitte.«

Ich weiß, dass er recht hat aber seine negativen Worte helfen mir nicht aus diesem Schlamassel zu fliehen.

Gabe seufzt frustriert und kapituliert anschließend.

»Von mir aus, ich bin eigentlich nur hier da Luca nach dir gefragt hat und ich dich davor noch sprechen wollte«, gesteht er und irgendwie ist es süß das er sich davor um mich erkundigt hat.

»Danke Gabe«.
Es braucht nicht mehr Worte um verstehen zu geben wie dankbar ich für diese Freundschaft bin.
Gabe folgt mir auf den Weg ins Erdgeschoss und hält schützend eine Hand gegen meinen Rücken, als Stütze damit ich mich nicht allein fühle.

»Lola Baby«, ruft Luca bereits nach mir sobald wir die Türe vom Keller schließen und innerlich seufze ich erschöpft auf.

Das ganze geht schon eine gute Woche, das er mich jede meiner Schritte kontrolliert weil er Spaß daran hat.
Es geht garnicht mehr um die Sache am Lake sondern es ist reine Schikane die von Luca ausgeht und ich lasse das stillschweigend über mich ergehen.

»Was ist denn Luca?«,  ich bemühe mich nicht meine Lustlosigkeit zu verstecken.

»Ich habe etwas zu erledigen und du wirst mir derweil Gesellschaft leisten Liebes«, demonstriert er seinen Einfluss auf mich und ich willige still ein.

Luca scheint zufrieden, da ich mich seit seiner Zurechtweisung nicht mehr gegen ihn wehre.
Ich bin es leid immer wieder auf das neue gegen Luca anzukämpfen.

Er läuft vor mir aus Daniels Haus und ich folge ihn auf Schritt nach draußen.
Das kurze räuspern von Gabe hebt mein starren Blick vom Boden und ich sehe wie besorgt und etwas verärgert am Türrahmen der Küche steht.
Seine Arme vor ihm verschränkt.

»Ich bringe den Bastard um wenn er dich zu etwas zwingt«, versichert er mir und ein kurzen Moment hing die Antwort: »Ja, bitte«, auf meiner Zunge, die auch so schnell wieder runterschlucke.

Das wäre keine Option die jemals in frage kommt.

»Ich weiß«, ist meine stumpfe Antwort und ich greife nach den Knauf der Türe um diese nach verlassen zu schließen.

Es fühlt sich etwas befreiend an frische Luft zu atmen und den besorgten Blick von Gabe nicht auf den Rücken zu spüren.
Ich verstehe seine Sorge, jedoch wird er es nicht verstehen.

Luca steht noch am Wagen gelehnt und schiebt sich die glühende Zigarette zwischen seinen Lippen.
Er bemerkt meine Anwesenheit und winkt mich mit einer knappen Geste zu sich als ich den Anschein mache mich in den Wagen zu setzen.

»Was wollte Gabe von dir?«, prüfend hebt sich eine Augenbraue in die Höhe und er hält mich grob an der Hüfte fest.

»Er wollte wissen wie es mir geht, das machen Freunde nunmal«, verteidige ich Gabe und mich.

Eher würde ich sterben als das ich jemals verraten würde was Gabe wirklich von mir wollte.

Luca mustert mich ausgiebig da er mir nicht glaubt und versucht mich aus der Reserve zu locken während er auf seine Lippe kaut und mit dem Lippenring spielt.

»Du siehst heute sehr hübsch aus«, schmeichelt er mir und legt seine freie Hand unter mein Kinn um mir nochmal tief in die Augen zu sehen.

»Danke«, gebe ich kleinlaut vor mir und schlucke den dicken Klos in meinem Hals runter, der sich gebildet hat.

Mein Herz klopft nervös gegen meine Brust.
Luca manipuliert mich mit Komplimenten um mich schwach zu machen.
Dieser Mann wusste genau wie er die Fäden ziehen muss und obwohl ich sein Spiel durchschaut habe, falle ich jedesmal drauf rein.

Innerlich seufze ich frustriert.
Er konnte mich haben so wie ich bin, aber das wollte er nicht, ich war nie perfekt genug.

»Warum sind wir hier draußen?«, frage ich um ihm auszuweichen.

»Ich habe eine Überraschung für dich, sie müsste jede Minute eintreffen«.

»Okay«.

Luca bemerkt wie ich mit meinen Dämonen zu kämpfen habe, mich zusammenreiße ihn nicht hier und jetzt alles zu verzeihen und von vorne anzufangen.
Mein Herz würde alles dafür tun mit diesem Mann mein Leben zu verbringen aber mein Verstand mir immer wieder die hässlichen Bilder vor Augen hält, was er mir angetan hat.

»Hör auf zu denken«.

»Ich-«, ich komme nicht dazu den Satz auszusprechen und Luca bringt mich mit einem Kuss zum Schweigen.

Überrumpelt und überfordert klammere ich mich an seine Brust und erwidere den Kuss, der mich komplett aus der Bahn wirft.
Seine kräftigen Arme schlingen sich um meine Taille und eine Hand legt sich besitzergreifend um mein Hinterkopf.

Sein Kuss ist kraftvoll dominant und ich spüre wie ich die Kontrolle über mich verliere.
Unwillkürlich öffne ich die Lippen als seine Zunge über meinen Mund gleitet um ihn Zugang zu gewähren.
Er schmeckt nach Tabak und verflossener Liebe.

Meine Hände finden den Weg an seinem Jeanskragen um ihn näher zu kommen.
Es war nicht geplant mit Luca am Wagen zu knutschen, noch weniger im Vorgarten von Daniel wo uns jeder sehen kann, aber ich brauchte das.
Als kleiner Andrenalinkick erwischt zu werden und die Bestätigung dass ich ihm immer noch wichtig bin als nur ein lausiger Zeitvertreib.

Das Huben eines Vans löst uns aus den Kuss und ich hätte gedacht das Luca mich von sich stößt um keine neugierigen Blicke und Fragen zu bekommen.
Aber stattdessen hält er seine Arme immer noch um mich und macht nicht den Anschein das zu ändern.
Der dunkle Van hält direkt vor uns und Colline steigt mit einen lauten Türknall aus dem Auto.

»Ich wollte euch nicht stören«, erwähnt er beiläufig während er die hintere Türe aufschiebt und Twist zum Vorschein kommt.

»Überraschung«, flüstert mir Luca ins Ohr.

Verwirrt schieb ich seine Arme von mir um näher zum Van zu treten, da es nicht danach aussieht etwas überraschendes vorzufinden.
Der Van ist leer und enttäuscht drehe ich mich zu Luca zurück als mich plötzlich etwas packt und ins Innere zerrt.

GangbattleWhere stories live. Discover now