chapter sixty-seven

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Ein Rütteln an meinem Arm weckte mich. Ich blinzelte und blickte an eine fremde Decke. Als ich mich drehte, sah ich in strahlend grüne Augen.

»Barcelona wartet auf uns, aufstehen!« flüsterte Harry lächelnd und strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht.

»Flieg vor, ich komme nach.« murmelte ich und drückte mein Gesicht wieder in die Kissen, worauf er lachte.
Der Größere redete auf mich ein, aber ich weigerte mich strickt dagegen aufzustehen, so lange, bis Harry mir die Decke wegzog und ich stöhnend aufstand.

»Ich gehe jetzt duschen. Kannst du auch. Dann können wir frühstücken.« sagte er und ich nickte.
Mit Klamotten in der Hand, verschwand er in das Bad des Schlafzimmers. Ich rollte mich aus dem Bett und ging nach unten zu meinem Koffer. Mit ein paar Klamotten und meiner Kosmetiktasche, ging ich in das große Bad im ersten Stock. Die Dusche war eine Regendusche und ich genoss, wie das Wasser auf mich hinabprasselte.
Ich trocknete mich ab und zog mich an. Meine nassen Haare wickelte ich in ein Handtuch und sah durch den Raum. In einer der Schubladen fand ich einen Föhn, den ich benutzte. Ich fing an mich zu schminken, als es an der Tür klopfte.

»Melli, alles gut? Kann ich reinkommen?« hörte ich Harrys Stimme.
Ich ging zu der Tür und öffnete sie.

»Ja?« fragte ich.

»Du bist seit fast einer Stunde da drinnen. Ich dachte du bist tot oder so.« lachte er.
Kopfschüttelnd ging ich grinsend wieder zurück zum Spiegel und widmete mich meinem Makeup. Harry setzte sich auf seine Sitzbank, die im Bad war, und beobachtete mich, wie ich mich schminkte. Irgendwie machte er das gerne.

»Du brauchst dieses ganze Makeup einfach nicht.« sagte er nach einiger Zeit und ich seufzte.

»Und die Augenringe? Und die ganzen Unreinheiten?« ging ich ihn an und er hob nur entschuldigend seine Arme.

»Ist nur meine Meinung.« grinste er.
Ohne ihn weiter zu beachten, auch wenn ich mich beobachtet fühlte, setzte ich fort und beendete meine Verschönerung.

»Fertig?« fragte er mich freudig, als ich meine Sachen in die kleine Tasche stopfte und nickte.

»Dann können wir ja jetzt frühstücken und dann müssen wir losfahren.« sagte er und ich nickte erneut.
Unten angekommen ging Harry in die Küche und ich zu meinem Koffer, um meine Sachen reinzugeben. Neben meinem Gepäck kniend schrieb ich Camy noch eine Nachricht. Sie antwortete sofort und wir schrieben kurz hin und her. Ich sperrte mein Handy und ging zu Harry.
Was ich in der Küche sah, ließ meinen Atem stocken. Er stand am Herd, mit einer Pfanne vor sich und rührte gerade in einer Schüssel Zutaten zusammen. Er hatte ein enges Shirt an, wo seine Muskeln immer wieder leicht durchblitzten. Die Adern an seinen Armen stachen ein wenig raus, während er umrührte. Das war mit Abstand eine der hottesten Sachen, die ich je gesagt hatte.

»Lust auf Pancakes?« fragte er mich grinsend.

»Jaa!« freute ich mich wie ein kleines Kind.
Ich setzte mich Harry gegenüber auf einen Barhocker, an die Kücheninsel und beobachtete ihn.

»Und du lässt mich jetzt die ganze Arbeit machen?« lachte er.

»Ja, wenn du schon mal angefangen hast.« gab ich frech zurück.

»So ist das also?« fragte er mich grinsend und goss den Teig in die heiße Pfanne.
Ich beobachtete ihn dabei. Er sah wirklich unglaublich gut aus, während er zusammen gerührte Lebensmittel in heißes Fett schüttete. War das überhaupt möglich? Ich fing schon fast zu sabbern an, weil er so gut aussah. Es konnte mir noch niemand erzählen, dass er ein normalsterblicher Mensch war.

»Freust du dich auf Spanien?« fragte er mich nach kurzer Stille.

»Ja. Ich war noch nie dort.«

»Na dann. Wir sind aber nur einen Tag dort.«

»Und dann?«

»Also dort sind wir in Madrid. Und dann, danach Milan und Bologna.«

»Was mache ich eigentlich, während du Auftritte hast?« kam es mir in den Sinn und ich fragte ihn.

»Keine Ahnung. Du kannst dich Backstage mit Lou unterhalten, ich glaube du wirst sie mögen. Irgendwie wirst du dir schon die Zeit vertreiben. Es dauert ja immer nur ein bisschen mehr als eine Stunde.«
Während wir redeten, beendete Harry das Kochen und nahm zwei Teller raus. Er richtete die Pancakes mit Nutella und Erdbeeren auf diesen schön an. Grinsend platzierte er einen davon vor mir und reichte mir Messer und Gabel.

»Was willst du trinken?« fragte er mich und ich zuckte mit den Schultern.
Ich hatte keine Lust auf Saft oder derartiges, weswegen ich mich für Wasser entschied. Er setzte sich neben mich und wir aßen.
Das war das beste Frühstück, was ich jemals gegessen hatte.

»Warum kannst du so gut kochen?« fragte ich ihn mampfend.

»Ich habe viele geheime Talente.« antwortete er und lächelte.

»Zum Beispiel?« fragte ich und er stand grinsend auf.
Er griff nach drei Orangen, die im Obstkorb auf der Kochinsel standen.

»Okay. Pass auf.« sagte er und fing tatsächlich an, mit den drei Früchten zu jonglieren.
Ich brach in Gelächelter aus und meine unerträgliche Lache kam zum Vorschein.

»Ich habe diese Lache so vermisst.« grinste Harry und hörte auf, auf das Obst durch die Luft zu werfen.
Verlegen beendete ich meinen Lachanfall und stand auf, um das Geschirr zur Spüle zu bringen.

»Das musst du nicht machen. Lass es stehen, Fiona macht das. Wir müssen los.« sagte er zu mir.
Wir gingen aus der Küche und Harry sah sich prüfend um.

»Hast du alles?« fragte er.

»Kann es sein, dass du mich das jetzt immer fragst, bevor wir den Ort wechseln?« gab ich lächelnd zurück.

»Kann sein.«
Vor dem Haus, wartete wieder ein schwarzer Wagen auf uns, in dem Harry unsere Koffer verstaute. Sein Fahrer, brachte uns zum Flughafen. Diesmal flogen wir aber mit einem normalen Flugzeug. Trotzdem First-Class. Harry und ich redeten wieder nicht viel, weil er mit seinem Team sprach und ich auf mein Handy sah.
Während wir warteten, dass wir in das Flugzeug konnten, unterhielt ich mich ein wenig mit Lou. Harry hatte recht gehabt, sie war unglaublich nett. Sie erzählte mir von ihrer kleinen Tochter, die hin und wieder mit auf Tour war. Während sie erzählte, erklärten sich mir die ganzen Bilder, die es von Harry und diesem einen Baby gab.
Im Flieger saß ich neben Harry. Wir flogen etwas mehr als zwei Stunden, in denen er schlief. Irgendwie hatte ich Mitleid mit ihm. Erneut. Sein Leben musste wirklich stressig sein. In diesem Moment, malte ich mir erst aus, was es bedeutete, dass er die Tour für mich Wochen lang abgebrochen hatte. Diese ganzen Leute und das ganze Team, alle Veranstalter und Hallenbesitzer, alle Fans und einfach alles wurde aus dem Konzept geworfen. Wegen mir.
Das Flugzeug landete und ich strich sanft über Harrys Wange, um ihn zu wecken.

»Wir sind gelandet.« sprach ich ruhig zu ihm.
Er murmelte Unverständliches und irgendwelche Geräusche vor sich hin und rieb sich mit deinen Handrücken über die Augen. Ich wollte kreischen, weil ich das so süß fand. Seine Haare waren verwuschelt und er sah mich schlaftrunken an. Ich biss mir in meine Unterlippe, wegen dem Anblick, den ich hatte.
Wir verließen das Flugzeug und wurden, nachdem wir unsere Koffer hatten, nach draußen gebracht. Wie immer, stand dort ein Wagen, mit Fahrer darin, der auf uns wartete. Wir wurden zu unserem Hotel gefahren.
Während der Fahrt sah Harry, immer noch müde von seinem Schläfchen, aus dem Fenster. Als der Wagen vor unserer Unterkunft stehen blieb, stockte mir der Atem. Wir waren direkt am Ufer. Das Meer war unmittelbar vor uns. Es war leider viel zu kalt, um es wirklich genießen zu können, aber alleine die Aussicht war atemberaubend. Das Hotel hatte natürlich fünf Sterne, was mich auch überhaupt nicht mehr wunderte.
Harrys Manager checkten für uns ein, sodass wir kurz in der Lobby warten mussten. Mark brachte uns kurze Zeit später zwei Schlüsselkarten und wir gingen zu den Aufzügen. Auf dem Schild neben dem Knopf, den Harry drückte stand "Presidential Suites" und ich lachte auf.

»Was würdest du eigentlich machen, wenn du in einem durchschnittlichen Hotelzimmer schlafen müsstest? Wie normale Menschen.« fragte ich lächelnd, wobei ich den letzten Teil betonte.

»Damit leben, schätze ich.« sagte er amüsiert und schulterzuckend.
Wir verließen den Lift und gingen den Gang entlang. Er hielt seine Karte an das Schloss und die Tür öffnete sich. Mit offenem Mund stand ich im Türrahmen. Das Zimmer war komplett verglast mit Fensterfronten, die einen Blick auf das offene Meer ermöglichten. Man konnte unendlich weit sehen.

love destroyed through glory | [H.S.]Unde poveștirile trăiesc. Descoperă acum