chapter four

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Das nervige Läuten, hinderte mich nicht daran, mein Gesicht noch einmal in diese gottverdammt weichen Kissen zu stecken. Perrie hatte mir per Nachricht klare Anweisungen gegeben, was ich zu tun hatte. Ich musste mich anziehen und ungeschminkt in gemütlichen Klamotten, die man schnell an und ausziehen konnte, in die Lobby gehen. Dort würde ich dann, mit den ganzen anderen Models, in einem Bus zur Halle gebracht werden, in der die Show am nächsten Tag sattfinden würde. Der mir bevorstehende Tag versprach stressig zu werden, da alle Outfits genau auf die Models angepasst werden, alle Durchgänge der Show genau geübt und besprochen werden mussten. Was für mich bedeutete, nun mit einem Haufen an fremden und zusätzlich dazu auch noch berühmten Menschen kommunizieren zu müssen.

Etwas unbeholfen stand ich in der Lobby und sah mich um. Einige Models saßen dort schon verteilt rum und tippen auf ihren Handys rum, oder unterhielten sich miteinander. Als Perrie gesagt hatte, dass ich mir ruhig gammelige Chillerklamotten anziehen konnte, hatte sie mehr als nur recht gehabt.
Zu meiner Überraschung, trugen alle Models lockere T-Shirts und Stoffhosen oder Jogginghosen, waren ungeschminkt und hatten die Haare unordentlich zu einem Zopf oder Dutt zusammengebunden.
Ich kaute leicht auf meiner Unterlippe rum und stellte fest, dass sie sich anscheinend alle schon relativ gut kannten. Weshalb ich mich auf einem Hocker eher am Rand niederließ und mein Handy aus der Tasche meiner Jogginghose zog.
Eins der anderen Mädchen musste meine hilflosen Blicke gesehen haben, denn sie kam lächelnd auf mich zu. Sie fragte mich, ob ich die Neue im Team sei. Sie stellte sich mir als Taylor Hill vor, fügte dann aber noch hinzu, dass ich sie gerne Tay nennen durfte. Und natürlich kannte ich sie schon von Instagram, sie war wunderschön. Ihr braunes Haar, war locker zu einem hohen Zopf gebunden, was somit ihre grünen Augen betonte.
Sie führte mich zu allen anderen Models die dort so saßen und stellte mich vor. Einige von ihnen, kannte ich ebenfalls von unteranderem Instagram. Ich musste sagen, dass diese ganzen Frauen, gar nicht so unfreundlich und eingebildet waren, wie sie aussahen. Sie hatten alle so unfreundliche Gesichtsausdrücke, welche sie angepisst wirken ließen, und ich hatte auch so einen. Zumindest wurde mir das schon von vielen Leute gesagt. Ich war das geborene Model.
»Wo kommst nochmal her?« war eine der ersten Fragen, die mir Taylor gestellt hatte.
Während wir uns in einer Ecke niederließen, in der einige andere Mädchen rumsaßen. Sie stellte mir noch einige Fragen, nicht aufdringlich, sondern einfach um das Eis zu brechen. Dafür war ich ihr unglaublich dankbar. Nach einer Viertelstunde des Wartens, wurden wir dann von großen muskelbepackten Männern gebeten, aufzustehen und geordnet nach draußen zu gehen, um dann direkt in den Bus zu gehen. Ich verstand nicht ganz, warum wir Security dafür brauchten, bis ich dem Eingang näherkam.
Duzende Paparazzi und Fans standen zwischen dem pinken Bus und dem Gebäude. Mitten durch die Menge durch war ein Durchgang, der von Sicherheitsleuten gebildet wurde.
Ich sah etwas überfordert um mich herum. Ich war zwar kein kompletter Neuling in der Modelbranche, aber sowas kannte ich noch nicht. Taylor, die plötzlich wieder neben mir auftauchte, musste meine stummen Hilfeschreie ein weiteres Mal mitbekommen haben. Sie lächelte mich warmherzig an und hakte ihren Arm bei meinem ein und zog mich so leicht mit sich nach draußen, und somit auch ins Blitzlichtgewitter. Viele Stimmen die viele Namen riefen. Ich meinte sogar, meinen Namen gehört zu haben. Grelle Lichter die meine ungeschminkte Haut bestimmt super betonten. Gekreische und Gedränge. Das waren alles Gründe, die mich erleichtert aufatmen ließen, als ich mich im Bus befand, der zu meiner Freude verdunkelte Scheiben hatte und Schalldicht war.

Nachdem ich kurz verarbeitet hatte, was passiert war, dachte ich schmunzelnd darüber nach, was Camila und Sam am Abend zuvor zu mir gesagt hatten.
Sie erinnerten mich daran, dass ich schon immer gesagt hatte, ich wäre der perfekte Star und dass ich berühmt sein wollte. Ich meinte das eigentlich nicht so wirklich ernst. Und als ich darüber sprach, redete ich auch davon, ein Popstar zu sein und kein Supermodel. Desto mehr ich darüber nachdachte, desto weniger verstand ich, wieso ich die ganze Zeit solche Zweifel hatte.
Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als Taylor, die sich neben mich im Bus gesetzt hatte, schnipste. Nachdem sie am Handy auf Instagram mein Profil durchgescrollt hatte, hielt sie mir ein Bild, von mir bei der Fashion Week in Berlin, vor die Nase.
»Ich wusste doch, dass ich dich irgendwo schon mal gesehen habe.« sagte sie zu mir, ehe sie mich grinsend ansah.
Sie setzte fort »Ich weiß noch, dass ich dich ganz kurz Backstage, bei der Opening-Show gesehen hatte.«
Mir fiel plötzlich wieder ein, dass ich sie auch gesehen hatte.
»Ich erinnere mich! Ich habe dich bei der Julian-Zigerli-Show gesehen!« sagte ich.
Ich redete mir ihr noch etwas über Berlin, bis der Bus vor einer sehr großen Halle stehen blieb.

love destroyed through glory | [H.S.]Où les histoires vivent. Découvrez maintenant