chapter sixty-two

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»Meine Tour bis jetzt war scheiße. Weil ich die ganze Zeit an dich gedacht habe und versucht habe, mich zwanghaft mit der Musik abzulenken, was nicht der Sinn einer Tour ist. Wir sind jetzt vorerst noch in Europa unterwegs, aber ab ungefähr nächsten Monat sind wir in Asien. Die Wochen ohne dich, war ich mit den Gedanken komplett bei dir und war zuhause bei meiner Mom. Sie ist dann doch nicht weggeflogen. Ich habe über dich nachgedacht, an dich und wegen dir alles neu durchdacht.« ratterte er gereizt runter und ich wusste nicht, was ich sagen sollte.

»Tut mir leid, dass das so war.« gab ich kleinlaut von mir.

»Nein, so meinte ich das nicht. Es war einfach so, dass ich mir solche Sorgen um dich gemacht habe und nicht wusste, ob ich dich jemals wiedersehe... Ach, ich weiß nicht. Lass uns über was anderes reden. Erzähl mir, wie du ins Backstage bei mir gekommen bist.« sagte er und lächelte am Ende leicht.

»Naja, ein gewisser Mister Styles, ...« ich machte Anführungszeichen in der Luft mit meinen Händen »...zumindest wurde mir das so gesagt, hat mich auf die Gästeliste setzen lassen. Aber als ich erst angekommen bin... Ich dachte ich werde zerquetscht!« erzählte ich ihm.

»Warum?« gab er belustigt von sich.

»Ich bin mit dem Bus dorthin gefahren, weil mein Management der Meinung war, dass ein Mietauto für einen Tag in München nicht nötig war. Als ich dann ausgestiegen bin, stand ich so mitten in der Schlange draußen. Dann haben sich so tausende von deinen Fans um mich angesammelt und wollten Fotos und sowas. Die Security kam dann und die haben mir gesagt, dass ich die Warteschlange blockierte, und gehen musste. Dann meine eine...« ich musste auflachen »Sie meinte, dass ich Harry Styles' Freundin bin und dass das der Typ ist, der heute auftritt und sowas. Dann hat der mich so nach hinten gebracht und nach meinem Namen gefragt. Der wollte aber irgendwie gar keinen Ausweis oder so sehen, also bin ich eigentlich richtig leicht reingekommen.«

»Ja, die haben von mir ein Bild von dir bekommen. Eigentlich hätte der dich sofort erkennen müssen.« gab Harry etwas verlegen zurück.

»Du hast mich für alle Shows eintragen lassen?« stellte ich fest und fragte es gleichzeitig.
Er fuhr sich durch die Haare und nickte zaghaft.

»Bist du davon ausgegangen, dass ich irgendwann mal, irgendwo, auftauchen würde?« fragte ich ihn, weil es mich wirklich interessierte.

»Nein, ich... Naja, doch. Also ich bin nicht davon ausgegangen, aber ich dachte mir, falls du mal zufällig irgendwie dort sein solltest, sollst du reinkommen können. Ich hätte nicht gedacht, dass es wirklich passiert.« gab er zu und ich musste lächeln.

»Tja, war anscheinend eine schlaue Entscheidung. Oder vielleicht auch nicht, sehen wir noch.« sagte ich grinsend.

»Die beste Entscheidung, die ich hätte treffen können.«

Den Rest des Essens, redeten wir über belanglose Themen, einfach nur, damit keine Stille entstand.
Wir waren fertig und er bestand darauf, das Essen zu bezahlen. Es war eigentlich sündhaft viel Geld, für ein Abendessen für zwei Personen, aber Harry hatte ja genug davon.

»Bist du müde?« fragte er mich, während wir wieder in das Zimmer gingen und ein Schweigen entstand.

»Geht.« antwortete ich knapp und er nickte.
Ich mochte die Spannung zwischen uns überhaupt nicht. Es gab eine gute angespannte Atmosphäre zwischen uns, bei der es knisterte und man nichts dagegen hatte. Aber die zu dem Zeitpunkt war eine schlechte, eine unangenehme und berückende Spannung.
Seufzend zog ich mir die Schuhe aus und sah umher, bis mein Blick auf den des Braunhaarigen traf.

»Ähm... Du kannst im Bett schlafen und ich bleibe hier auf der Couch.« sagte er und kratzte sich am Hinterkopf.

»Sei nicht blöd Harry, wir können auch zusammen im Bett schlafen. Es ist eh so groß wie zwei Doppelbetten. Das schaffen wir schon.« gab ich zurück.
Es war süß, dass er daran dachte, aber ich hielt es nicht für nötig, so viel Abstand zu halten. Ein guter Ansatz für einen Neuanfang war es ja schon.

»Ich glaube, es ist wirklich besser, wenn du vorerst einfach alleine schläfst. Alles langsam.« konterte er.
Was Harry nicht wusste war, dass ich nicht einschlafen konnte, wenn immer er nicht neben mir gelegen hatte.

»Ich kann nicht einschlafen, wenn du nicht da bist. Konnte ich die letzten Wochen, die ganze Zeit nicht.« sagte ich schnell und gab es somit zu.

»Oh.« kam es von ihm zurück und er sah zu Boden.
Ich hatte das Gefühl ihm gegenüber ehrlich sein zu müssen, was sowas anging.

»Okay, dann bleibe ich bei dir.« fügte er hinzu.
Ich lächelte und ging zu ihm. Meine dünnen Arme klammerten sich um seinen Körper und er erwiderte die Umarmung.

»Danke.« nuschelte ich in seine Schulter.

»Es ist nicht so, als würde ich das nicht gerne machen.« lachte er.
Spielerisch gab ich ihm einen Schlag auf den Arm und löste mich. Ich ging die Treppen nach oben und er folgte mir.
Mein Koffer war offen mitten im Zimmer auf dem Boden, weswegen ich mich daneben kniete und nach meinen Sachen suchte. Ich entschied mich für eine Schlafshorts und eines meiner eigenen Shirts, weil ich nicht mehr Harrys nicht nehmen wollte. Als er fertig in nur Boxershorts und T-Shirt aus dem Bad kam, ging ich schluckend an ihm vorbei rein. Hinter mir schloss ich die Tür und zog mich um. Ich putzte meine Zähne und schminkte mich ab, bevor ich mich selbst im Spiegel anstarrte.

»Alles wir ab jetzt besser.« flüsterte ich mir selbst zu.
Ich öffnete die Tür zum Zimmer und legte mich ins Bett, wo Harry schon mit seinem Handy Platz genommen hatte. Weil ich mir nicht anders zu helfen wusste, drehte ich mich mit dem Rücken zu ihm.

»Gute Nacht. Schlaf gut.« kam es von ihm.

»Du auch.«
Ich hörte seinen Atem und die leisen Geräusche die er machte, wenn er die Home-Taste seines Handys drückte. Nichts mehr als das, war es was ich brauchte, um einschlafen zu können. Denn am nächsten Morgen wachte ich auf und fühlte mich zum ersten Mal seit Wochen ausgeschlafen. Alleine Harrys Nähe hatte gereicht, um mich ruhig schlafen zu lassen. Ich drehte mich umher und sah auf das leere Bett neben mit.

love destroyed through glory | [H.S.]Where stories live. Discover now