Kapitel 86

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,,Hallo? Wer ist da?", ertönte es wieder vom anderen Ende der Leitung, da ich noch immer nichts gesagt hatte.

Langsam fasste ich mich wieder und begann zu sprechen:,,Adam?"

,,Ja?", ertönte etwas genervt vom Handy.

,,I-Ich bins Carlos..Erinnerst du dich an mich?", stotterte ich leicht.

Stille.

Ich dachte er hatte aufgelegt, aber er war immer noch an der Leitung.

,,Adam? Noch da?", fragte ich.

Perplex antwortete er mit ja.

,,Hör zu. Es ist jetzt sehr wichtig das du mir zuhörst. Ich hab nicht viel Zeit. Also Can hat Kylie entführt. Und sie ist hier schon seit 2 Wochen. Ich möchte dir helfen sie rauszuholen. Wir werden gemeinsam einen Plan schmieden wie wir sie hier rausholen."

Es war still.

,,Carlos? Bist du es wirklich? Ist das kein Scherz?", ertönte plötzlich seine Stimme an der anderen Leitung.

Er erinnerte sich an mich. Tränen kamen in mir auf. Wir hatten vieles erlebt. Sehr viel.

,,Ja, ich bins.", antwortete ich nach einer Zeit.

,,Ich bin so erleichtert zu wissen das es dir gut geht..", meinte er.

Ich blieb still.

,,Also ist Kylie bei euch?", fragte er nach einer kurzen Zeit.

Ich bejahte und meinte es ginge ihr den Umständen entsprechend gut und ich würde auf sie aufpassen.

,,Und Carlos.. kann es sein, dass Mert auch bei euch ist?", fragte Adam hoffnungsvoll.

,,Mert? Nicht das ich wüsste.. Wieso? Wird er vermisst? Hat er was mit Kylie zu tun?", fragte ich.

,,Ich werde mich umhören und schauen was ich so rauskriege. Aber Adam ich muss jetzt aufhören.. Can könnte jeden Moment auftauchen. Sobald es etwas neues gibt melde ich mich wieder bei dir.", meinte ich nach einer erneuten Stille.

,,Ok Carlos. Und danke. Das du auf sie aufpasst.. ich möchte mich außerdem bei dir entschuldigen.. Ich.. Ich hab dich dort alleine gelassen.. du warst mein bester und einziger Freund.. und ich hab dich dort alleine gelassen.. Es tut mir wahnsinnig leid.."

Ich konnte hören, dass er zu weinen angefangen hatte. Ich weiß zwar nicht ob er wegen seinen Schuldgefühlen mir gegenüber oder wegen der Erleichterung Kylie in guten Händen zu wissen weinte.. Vielleicht ja wegen beidem..Ich tat es aber auch. Es war.. sehr emotional für mich.. ich weiß gar nicht was ich von all dem halten soll.. Nach so langer Zeit..

,,Es ist okay Adam.. Alles ist gut.", meinte ich.

,,Carlos egal wie oft ich mich entschuldigen würde, es würde nicht reichen.. und jetzt hilfst du mir auch noch mit Ky.. Wow.. ich weiß nicht wie ich dir je danken soll..."

,,Das musst du nicht Adam. Es ist alles inordnung.. ich werde jetzt in nächster Zeit die Sicherheitsvorkehrungen genauer unter die Lupe nehmen.. Diese hat Can verstärken lassen seitdem du es geschafft hast zu flüchten..", erklärte ich.

,,Also Adam.. Bis dann.", verabschiedete ich mich von ihm.

,,Bis dann.", konnte ich kaum hörbar von ihm wahrnehmen, ehe ich auflegte.

Ich ließ mich mit meinem Handy in der Hand und verweinten Augen nach hinten fallen. Ich wusste nicht in was für einem emotinalen Zustand ich mich befand.. Meine Gefühle gingen drunter und drüber.. Ich wollte nach unten zu Kylie und mich von ihr trösten lassen, weil sie die einzige ist die dazu in der Lage wäre, aber ich hatte Angst, dass Can plötzlich auftaucht. Wie aus dem Nichts hörte ich ein Piepsen, welches meinem Handy zuzuordnen war. Ich bekam eine Nachricht die, wie ich kurz später erfuhr, von David war.

,,Can und ich sind feiern. Wir bleiben die ganze Nacht weg. Warte nicht auf uns und pass auf das Miststück unten auf."

Das machte mir nichts aus. Can mochte David sowieso viel mehr als mich und ich war außerdem nicht so der Typ zum feiern. Aber weil ich gut diele behielt er mich. Als ich mir die Nachricht nochmal durchlas wurde ich wütend, aufgrund dessen als was er Kylie bezeichnete, versuchte jedoch mich zu kontrollieren. Obwohl ich ihn für diesen Ausdruck schlagen möchte antwortete ich mit einem einfachen 'ok' und legte mein Handy weg. Als nächstes stand ich auf, verließ mein Zimmer und machte mich auf dem Weg zu Kylie. Sie würden die ganze Nacht weg sein also hatte ich nichts zu befürchten. Unten angekommen öffnete ich ihre Tür und sah sie ängstlich zusammengekauert am Boden sitzen.

,,Ich bins nur. Alles gut Kylie.", meinte ich behutsam.

Ihre Gesichtszüge entspannten sich als sie meine Stimme erkannte. Um mein Gesicht zu erkennen ist es schon etwas zu dunkel. Ich ging zu ihr rüber nachdem ich die Tür hinter mir geschlossen hatte.

,,Wieso bist du hier? Was ist mit Can und David? Was wenn sie dich hier suchen und alles herausfinden??", fragte Kylie ängstlich.

,,Hab keine Angst Kylie. Sie sind feiern und bleiben die ganze Nacht weg. Keine Sorge. Sie werden nichts herausfinden.", beruhigte ich sie.

Sie atmete erleichtert aus.

,,Wenigstens mal etwas Gutes.", scherzte sie.

,,Ich bin eigentlich hier um..", ich brach den Satz ungewollt ab wegen eines Schluchtzers. Sofort rutschte Kylie zu mir rüber und unarmte mich. Ich ließ es zu. Warum sollte ich nicht?? Deswegen bin ich ja her gekommen. Ich beruhigte mich wieder einigermaßen und erzählte ihr was gerade geschah und die dazugehörige Vorgeschichte.

,,Ich möchte jetzt nicht schlecht über Adam reden aber es hat mich einfach beschäftigt und da du die Einzige bist der ich noch überhaupt vertraue wollte ich mit dir darüber reden..", gab ich zu.

,,Carlos ich weiß das du nicht da bist um Adam schlecht zu machen und verstehe dich vollkommen. Ich bin froh das du mir vertraust und mit mir über alles reden kannst, mir geht es nicht anders.. ihr habt sehr viel durchgemacht da ist es klar das man in solchen Situationen nicht weiß wie man reagieren soll.. aber sieh es so: Bald sind wir hier raus. Und dann? Dann haben wir alle genug Zeit um über alles zu reden. Mehr als genug.", stellte sie verträumt fest und umarmte mich wieder.

Wie ich es gesagt habe. Sie schafft es immer mich zu beruhigen.

Bad Girl Vs Bad BoyWhere stories live. Discover now