Kapitel 76

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Mir stockte der Atem als ich verstand was Jason gesagt hatte.

Can war also zurück.

Das war schlecht.

Sehr schlecht.

Nicht nur, weil ich ihm viel Geld schuldete sondern auch, weil er wegen mir vor der Polizei flüchten musste und dann gefasst wurde und im Gefängnis gelandet ist. Er muss Kylie haben! Aber woher kennt er sie? Er kann sie gar nicht kennen. Ich hab ihn verpfiffen bevor ich sie kennen gelernt habe... Ah! Dieses miese Schwein!! Das war sicher Davids Verdienst. Er ist der einzige, der zu Can steht und wissen könnte wie viel Kylie mir bedeutet. Plötzlich verspürte ich panische Angst.

Was ist wenn Can ihr etwas antut? Was wenn er es schon getan hat...?

,,Jason! Woher weißt du..?", fragte ich perplex.

,,Ich war gerade etwas spazieren um frische Luft zu bekommen. Es war alles ruhig als ich dann plötzlich einen Wagen bemerkte. Ich ging immer näher um das Kennzeichen zu erkennen. Doch genau als ich fast da war stieg jemand aus dem Auto. Ich erkannte Can, dank der Straßenlaterne. Er war es. Zu 100%."

Ich begann panisch zu werden und zu schreien:,,Jason, er hat Kylie!!"

Jason hörte zu röcheln auf und schaute mich ungläubig an. Plötzlich änderte sich sein Blick. Diesen Blick kannte ich nur zu gut.

Bevor er irgendwas hätte sagen können meinte ich:,,Jason. Es war nicht deine Schuld. Du hättest sie auch nicht retten können. Er hätte dich mitgenommen oder, noch schlimmer, sogar umgebracht. Und wenn wir uns jetzt die Schuld geben, dass er Kylie hat, helfen wir Kylie nicht damit. Das Einzige was jetzt zählt ist, sie zu retten."

Jason nickte nur zustimmend. Gut. Jetzt sind wir einigermaßen 'beruhigt' und können nachdenken, was wir als nächstes tun könnten.

,,Als erstes müssen wir alle einweihen, die Kylie nah stehen. Ich weiß, je mehr es wissen desto größer ist die Gefahr aber sie müssen es wissen. Nur so können wir weiter kommen.", erkläre ich.

Jason nickt wieder nur einverstanden und fragt dann:,,Also wem genau willst du es sagen?"

,,Die Hilfe von Kerem werde ich definitiv brauchen. Er hat auch für Can gearbeitet hat es aber geschafft wieder hinauszukommen. Er weiß genau wie Can tickt. Mert brauchen wir auch. Er war eine Zeit lang sehr eng mit David befreundet. Canan und Mike müssen wir es aber auch sagen... Die beiden haben eine Erklärung verdient.", sprach ich meine Gedanken laut aus.

Jason dachte einen Moment nach, nickte aber schließlich doch.

,,Sollen wir es ihnen jetzt oder morgen sagen?", fragte ich unsicher.

,,Jetzt. Wir dürfen keine Zeit verlieren."

Damit lag Jason vollkommen richtig. Wir durften keine Zeit verlieren. Also rief ich Mert, dann Canan und zu guter Letzt Kerem an und sagte ihnen sie sollen schleunigst zu mir nach Hause kommen und vor der Haustür warten. Als dies erledigt war nickte ich Jason zu und gemeinsam betraten wir wieder den Ballsaal, mit dem Ziel Mike zu finden. Es wird am schwierigsten es ihm zu sagen. Ich hab ihm versprochen seiner Schwester würde nichts geschehen. Ich hab ihm versprochen ich würde auf sie aufpassen. Doch ich habe versagt. Und das Mike beizubringen kostet mich enorm viel Mut und eine große Überwindung. Aber er hat eine Erklärung verdient. Er hat die Wahrheit verdient und die würde er bekommen. Jason hatte ihn bereits gefunden während ich noch durch die tanzende Menge hindurchtorkelte.

,,Mike. Bring Hailey nach Hause und komm dann zu uns. Wir würden das nicht tun wäre es nicht außerordentlich wichtig. Und Hailey darf vorerst nichts wissen. Wir erklären dir alles wenn du bei uns bist.", flüsterte ich mitgenommen in sein Ohr.

Etwas verwirrt aber auch ängstlich blickte er mich an und nickte schließlich langsam. Ich atmete kurz tief ein, so dass es niemand bemerkte, und meinte zu Jason wir müssten schnellstens nach Hause fahren wegen Canan, Mert und Kerem, die dort auf uns warten. Schnell setzten wir uns ins Auto und fuhren Heim. Dort angekommen warteten tatsächlich Kerem, Mert und Canan schon auf uns. Nachdem wir geparkt, ausgestiegen und alle ins Haus gebeten hatten setzten wir uns ins Wohnzimmer und warteten. Keiner wagte es auch nur einen Mucks von sich zu geben. Minuten zogen sich so lang wie ein Kaugummi, bis es plötzlich klingelte. Schweigend ging ich zur Tür und öffnete diese. Mike stand draußen an der Türschwelle mit dem selben ängstlichen Blick wie vorhin. Ohne irgendeinen Laut von mir zu geben trat ich zur Seite um ihn reinzulassen. Schließlich kam er auch rein und setzte sich einfach im Wohnzimmer, wo er auch wahrscheinlich die anderen entdeckte, hin. Ich ging nun auch wieder ins Wohnzimmer und setzte mich auf den selben Platz wie zuvor. Nach einigen weiteren Minuten Schweigen brach Mike die Stille mit den Fragen, die allen auf den Zungen brannten, sich aber niemand auszusprechen traute.

,,Was ist los Adam? Warum sind wir alle hier? Und wo verdammt ist Kylie?!"

Bad Girl Vs Bad BoyWhere stories live. Discover now