Kapitel 85

2.9K 72 0
                                    

,,Danke Kylie. Ich werde so schnell es geht mit Adam in Kontakt treten und einen Plan schmieden. Mit meiner Hilfe sollte das nicht so schwer sein. Du weißt du musst daweil noch mitspielen,  aber sobald es soweit ist geb ich dir Bescheid.", hielt ich Kylie auf dem Laufenden.

,,Aber wir fliehen gemeinsam ja?", fragte Kylie hoffnungsvoll.

Ich wusste nicht recht was ich darauf antworten sollte. Doch bevor ich mir eine Antwort hätte überlegen können wurde ich bereits unterbrochen.

,,Carlos du musst mitkommen! Wir müssen dafür sorgen, dass er für immer ins Gefängnis kommt! Wenn du als Zeuge aussagst kriegen wir ihn wegen der Drogen, den Morden und den Erpressungen dran. Wenn ich aussage kriegen wir ihn wegen Entführung und David wegen Gewalt dran. Das ist unsere einzige Chance! Außerdem... Carlos du bist mir wirklich sehr wichtig. Du bist ein sehr netter, liebevoller Junge und mir sehr ans Herz gewachsen. Du warst immer für mich da. Ich möchte nicht das das zerbricht.", meinte Kylie zum Ende hin traurig und ließ den Kopf hängen.

Ich trat vor sie, kniete mich hin und hob mit 2 Fingern ihr Kinn an, sodass sie mich ansehen musste.

,,Kylie du bist mir auch sehr ans Herz gewachsen. Du warst auch immer für mich da und ich danke dir dafür. Aber du stehst an erster Stelle. Dich muss ich zuerst hier rausbringen! Sonst..", ich konnte nicht weiter sprechen, da ich unterbrochen wurde.

,,Carlos du verstehst nicht. Das ist unsere einzige Chance. Das wird deine einzige Möglichkeit sein zu fliehen. Zu deiner Familie zurück zukehren..", meinte sie.

Tränen traten mir in die Augen.

,,Carlos.", meinte sie behutsam und strich mir ruhig über den Rücken.

,,Du willst nicht zu deiner Familie, weil sie kein Geld haben und du dann eine weitere Last für sie wärst. Du willst nicht fliehen weil du sonst kein Geld mehr verdienen würdest. Hab ich recht?", fragte sie vorsichtig.

Mein Nicken viel etwas zittrig aus, was ich meinem Schluchtzen zu verdanken habe. Sofort näherte sie sich und umarmte mich sogut es im Sitzen halt ging.

Nachdem ich mich einigermaßen beruhigt hatte sagte sie:,,Carlos. Das ist deine Familie. Sie lieben und unterstützen dich bei allem was du tust und sie würden dich immer aufnehmen. Außerdem bist du schlau Carlos. Du kannst deinen Abschluss sehr leicht nachholen und auf ehrliche Weise viel Geld verdienen. Das dauert zwar und braucht viel Ehrgeiz aber du schaffst das Carlos. Ich glaube an dich."

,,Kylie ich würde das alles liebend gerne machen. Aber da gibt es ein Problem: Ich hab kein Geld um mir die Schule zu bezahlen. Ich kann mir das alles einfach nicht ermöglichen. Das geht nicht.", erklärte ich ihr traurig.

,,Aber Carlos wenn ich und Adam aussagen wird die Polizei ihn finden und dich auch mitnehmen wenn du nicht mitkommst. Sie werden dich für schuldig erklären und einsperren, obwohl deine Absichten gut waren. Bitte Carlos. Tu dir das nicht an. Tu mir das nicht an. Tu deiner Familie das nicht an...", meinte sie überzeugt und zum Ende hin leiser werdend.

Ich schaute sie aus meinen rot geschwollenen und verweinten Augen an. Ich wusste nicht was ich tun sollte. Sie hatte recht und das konnte ich nicht abstreiten.

,,Und wegen der Ausbildung: Wir können dir aushelfen! Einen Job besorgen und wir können gemeinsam wieder in unser normales Leben zurück kehren. Bitte Carlos.. Bitte.", hauchte sie.

Ich nickte nur weinend, rutschte näher an sie ran und umarmte sie fest. Lange saßen wir so da. Still. Schweigend. Weinend. Langsam lösten wir uns und schauten uns an. Ich nickte, wischte mir die Tränen weg und meinte ich muss schnell Adams Nummer speichern um mit ihm in Kontakt treten zu können. Sie nickte schwach, gab mir zum daweiligen Abschied einen kleinen Kuss auf die Wange und versuchte ihr rasendes Herz zu beruhigen. Ich musste wieder, so schwer es mir auch fiel,  ihre Tür zusperren und hinauf gehen um mein Handy zu holen. Dieses fand ich nach einer gewissen Zeit auch. Ich entsperrte es und Can's Handy gleich danach. Während ich bei Can auf Kontakte ging, suchte ich bei mir das Ziffernblatt um Adams Nummer eingeben zu können. So das hatte ich jetzt. Ich befand mich im zweiten Stockwerk des Hauses, da sich hier mein Zimmer befand. Can's Büro war jedoch im ersten Stock weswegen ich schnell wieder runter lief um sein Handy da hinzulegen wo es war. Hinter mir schloss ich die Tür. Ich legte das Handy schnell wieder ziemlich genau so hin wie es vorher lag, verließ das Büro und ging wieder in mein Zimmer. Ich legte mich in mein Bett und starrte mein Handy an. Besser gesagt starrte ich Adams Nummer an. Die Befreiung war zum Greifen nah aber doch so fern. Nach einer Ewigkeit die eigentlich nur ein paar Minuten dauerte drückte ich auf das kleine Anrufsymbol.

Jetzt gibt es kein zurück mehr.

Es klingelte.

,,Hallo?"

Bad Girl Vs Bad BoyWhere stories live. Discover now