Kapitel 165 - Hundert Kinder

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Ich weiß nicht wieso, aber irgendwie bekomm ich in letzter Zeit auf meine Kapitel immer weniger Votes. Mach ich irgendwas falsch? Wird es langweilig? :(

Raven

„Man, du siehst echt nicht gut aus", sagt Harry, als wir uns am Flughafen auf die Warteplätze im Gate gesetzt haben.

Ich lehne mich an seine Schulter und streiche über meinen Magen, der mir schon den ganzen Tag unheimliche Qualen bereitet. Dass ich mich noch nicht übergeben habe, wundert mich selbst.

„Ich fühle mich auch echt scheußlich", seufze ich.

„Soll ich dir was zu trinken holen? Was zu essen?"

Ich schüttle nur den Kopf.

Ich bekomme jetzt nichts runter.

Er betrachtet mich mit Sorge im Blick. „Willst du vielleicht noch eine Tablette nehmen? Ich habe sie in meiner Tasche." Ohne eine Antwort abzuwarten, greift er links neben sich zu seiner Tasche und öffnet sie.

„Nein, bitte, ist schon in Ordnung. Ich denke, dass wenn ich im Flugzeug geschlafen habe, es besser wird. Das Omelett war eben wirklich eine schlechte Idee", versuche ich ihn zu beruhigen und lächle ich leicht zu, während ich mich noch näher zu ihm setze und meine Wange in seine Halsbeuge kuschle.

„Hm. Vielleicht hast du eine Lebensmittelvergiftung."

„Ich weiß nicht."

Nach einer kurzen Pause sagt er: „Du nimmst die Pille aber schon regelmäßig oder?"

Mit zusammengeschobenen Brauen sehe ich zu ihm auf. „Hast du wirklich Angst, dass ich schwanger sein könnte?"

Er reibt sich über Stirn. „Keine Ahnung, das könnte doch sein."

„Nä", sage ich und lege meinen Kopf wieder auf seine Schulter und spiele mit seinen langen Fingern. „Ich denke nicht, dass man nach einem Tag sofort Übelkeit bekommt."

„Aber du nimmst sie regelmäßig?"

„Natürlich."

Er atmet erleichtert aus. „Zum Glück. Mit zwanzig wollte ich noch kein Vater werden."

„Aber irgendwann, oder?"

Harry lacht auf. „Machst du Witze? Aber so was von! Ich will mindestens hundert Kinder."

Ich kichere wieder wie ein Vollidiot. „Hundert? Das ist aber eine Menge Arbeit."

„Hach, das bekommen wir hin. Aber unter hundert geht nichts."

Mein Grinsen zeigt, wie glücklich mich dieser kleine Moment gerade macht.

Ich liebe es, wenn Harry seine Zukunft mit mir plant, selbst, wenn sie noch Jahre hin ist. Und die Tatsache, dass er Kinder genau so liebt, wie ich, macht alles noch viel besser.

Er ist eben mein August. Er ist perfekt. Kaum zu glauben, dass ich mich ständig noch mehr in ihm verliere, weil er mir in so vielen Situationen zeigt, was für ein toller Mensch er ist und wie sehr ich ihn liebe.

Ich bin mir sicher, dass Harry ein toller Vater sein würde. Er wäre der perfekte Vater und Ehemann, der alles für seine Kinder machen würde und ihnen die Welt zu Füßen legt. Und ich bin hoffentlich die Frau an seiner Seite.

Niemals hätte ich gedacht, dass ich mir meine Zukunft schon in so einem Jungen Alter mit einem Mann, den ich liebe, ausmale. Ich habe mich so verändert in den letzten zweieinhalb Monaten.

„Musst du morgen arbeiten, wenn wir in New York sind?", frage ich ihn nach einer Weile.

Er schüttelt den Kopf und streicht mit seinem Daumen über meinen Handrücken. „Nein, ich habe morgen und übermorgen noch frei. Black hat mich bis Freitag freigestellt, weil ich normalerweise noch in London geblieben wäre."

„Dann können wir ja nochmal komplett New York erkundigen", grinse ich ihn glücklich an.

„Baby, du hast noch genug Zeit New York zu erkundigen, das musst du nicht in den nächsten zwei Tagen machen." Er lacht. „Außerdem siehst du momentan nicht so aus, als wärst du überhaupt in der Verfassung dich auch nur einen Meter aus dem Bett zu bewegen."

Ich rolle schmunzelnd die Augen. „Das ist bis morgen wieder besser."

„Wenn nicht, ist es nicht schlimm, glaube mir. Meine Wohnung ist fast so cool, dass du sie kaum verlassen willst."

„Noch cooler als deine Wohnung in London?"

„Tausend Mal cooler. Du hast den perfekten Blick über New York."

„Trotzdem werde ich meine Woche nicht im Bett verbringen. Außer vielleicht du bringst mir jeden Tag eine Gemüsesuppe ans Bett und massierst mir die Füße." Ich grinse ihn unschuldig an.

Er lacht wieder auf. „Über die Gemüsesuppe lässt sich streiten, aber die Fußmassage kannst du vergessen. Außerdem werde ich mir sowieso morgen deine Wohnungen anschauen."

„Eigentlich wollte ich da mitkommen, immerhin muss ich dort leben."

„Wenn es dir besser geht, ja. Wenn nicht, dann gehe ich allein hin. Ich besorge dir schon eine ordentliche Wohnung, keine Angst."

„Flug B143 nach New York City startet in fünfzehn Minuten", wird eine Durchsage durch den kompletten Flughafen gemacht.

Harry seufzt auf und ich nehme meinen Kopf von seiner Schulter.

Er schultert seine Tasche und nimmt noch mein Handgepäck, das vor mir auf dem Boden lag. „Bist du dir sicher, dass ich dir nicht noch schnell was zu trinken holen soll? Du wirst von Sekunde zu Sekunde blasser."

Und um ehrlich zu sein, überkommt mich gerade auch eine unerträgliche Übelkeit und ein Schwindelgefühl noch dazu. Ich scheine zu schnell aufgestanden zu sein.

Dennoch hebe ich nur abdankend die Hand und versuche zu lächeln. „Nein, ist schon okay, es geht mir schon viel besser."

Harry mustert mich skeptisch. „Um ehrlich zu sein – "

Er stoppt, weil ich zum nächsten Mülleimer renne und dort meinen kompletten Mageninhalt ausleere.

Ich kotze mir die halbe Seele aus dem Leib und schäme mich unglaublich, dass ich hier in aller Öffentlichkeit in einen Mülleimer kotze.

Dann spüre ich, wie Harry mir die Haare nach hinten hält und mir sanft über den Rücken streicht. „Wenn du vorhin einfach gesagt hättest, dass es dir noch beschissener geht, hättest du dich nicht in einen Mülleimer übergeben müssen", lacht er fast.

Als ich endlich nur noch eine komplette Leere in meinem Magen spüre, wische ich mir mit einem Tuch über den Mund, das Harry mir hinhält. „Mach dich nicht über mich lustig, ich bin krank."

„Sag bloß. Ich würde sagen die New York Erkundigungstour fällt flach."

Lives Collide 2 Where stories live. Discover now