Kapitel 136 - Chacha und Lennard

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Das auf dem Bild ist Cate, mal so, wie ich sie mir ungefähr vorstelle. x


Raven


 „'Habe den Flug überlebt. Ich rufe dich später an, nachdem ich geschlafen habe. Konnte kein Auge zumachen. Ich vermisse dich und liebe dich'", lese ich Cate Harrys Nachricht vor. „Er meinte, er würde mich sofort anrufen, wenn er gelandet ist." Ich lasse mein Handy traurig auf den hölzernen Tresen fallen und vergrabe mein Gesicht in meinen Händen.

„Ach, Süße", seufzt Cate und streichelt mir liebevoll über den Kopf. „Lass ihn doch erst mal in New York richtig ankommen. Er liebt dich, da wird er es sowieso nicht lange aushalten dich nicht anzurufen."

„Diese ganze Sache geht doch sowieso nicht gut", nuschle ich in meine Armbeuge. „Es fängt schon so an."

„Hey, er wird dich spätestens heute Abend anrufen. Er ist müde und hat denn ganzen Flug nicht geschlafen. Harry vermisst dich mindestens genauso, wie du ihn."

„Dann würde er mich wenigstens mal anrufen", jammere ich. „War ja klar, dass ich ihm so hinterherhängen werde, während er ständig unterwegs ist und nicht an mich denkt."

Jetzt schnaubt Cate. „Hey, Raven, geht's noch?"

Ich sehe mit hängenden Mundwinkeln auf.

Sie hat die Arme verschränkt und guckt mich böse an. „Du weißt ganz genau, dass Harry dich vermisst und er wahrscheinlich genug geben würde, um dich gerade sehen zu können, aber er hat nun mal jetzt Arbeit, die er tun muss. Also hör auf hier so rumzujammern wie eine verlasse Jungfrau und mach endlich mal was Produktives! Du hängst schon den ganzen Tag umher und trauerst vor dich hin."

Meine Unterlippe fängt an zu zittern und ich spüre schon den Kloß im Hals, als ich mir vorstelle, wie oft so was wie heute noch passieren wird.

„Jetzt fang bloß nicht wieder an zu weinen", warnt Cate und verdreht die Augen. Sie steht auf, legt einen Fünfer auf den Tresen. „Du stehst jetzt auf. Wir suchen dir jetzt eine Ablenkung. Ich kann mir das nicht mehr ansehen. Auf, auf, beweg dich!"

Murrend lege ich ebenfalls einen Fünfer auf den Tresen und folge Cate widerwillig aus dem Café.

Dass ich den ganzen Tag nur rumjammern würde, ist total gelogen. Ich...

Nein, eigentlich ist es nicht gelogen.

Mir geht es grausig und ich heule tatsächlich schon jedem die Ohren voll, wie sehr ich Harry vermisse. Ich habe selbst meine Mutter vorhin angerufen und habe mit ihr darüber geredet und auch sie hat nach ein und halb Stunden aufgelegt, weil es ihr zu weinerlich war. Und ab da musste Cate hinhalten.

Seit heute Morgen habe ich die schlechteste Laune, die man haben kann und das reicht bis heute Abend an. Und es wird wahrscheinlich auch noch für den nächsten Monat anreichen. Bis ich Harry wieder sehe.

„Ich will wieder zum Campus", quengle ich, als Cate und ich in ihrem Auto sitzen und sie gerade den Motor startet.

„Damit du wieder wie ein depressives Kind im Bett rumliegen kannst? Kommt gar nicht in die Tüte. Wir fahren jetzt zu Andy." Sie biegt in eine Straße ein.

Ich blinzle. „Zu Andy? Was soll ich denn da? Ich will euch nicht beim –"

„Musst du auch nicht. Andy wohnt in einem Studentenhaus und dort sind noch ganz, ganz viele andere Menschen, die alle cool und lustig sind."

Lives Collide 2 Where stories live. Discover now