84. CV: Schöne Neue Welt

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In der Nacht war das Mystic Falls Krankenhaus wie ausgestorben. Nur eine Krankenschwester ging den leeren Gang entlang.
In ihrem Zimmer wachte Caroline erschrocken auf. Verwirrt sah sie sich im Raum um.
Langsam stand sie von ihrem Bett auf und öffnete die Tür zum Gang.
"Hallo?", rief sie. "Wo sind alle?"
Als die Schwester sie hörte, kam sie auf Caroline zu. "Es ist mitten in der Nacht, Schätzchen", sagte sie beruhigend und führte sie wieder in ihr Zimmer.
"Ist es?", fragte Caroline und sah sich verwirrt um. "Oh, äh... hast du meine Mutter gesehen?"
"Sie ist nach dem Abendessen mit deinem Freund gegangen und dann kam deine Freundin Elena vorbei", antwortete die Krankenschwester.
"Ja, sie war da, aber sie hat gesagt, dass sie Katherine heißt", murmelte Caroline und sah die Schwester an, bevor sie fragte: "Kann ich was zu essen haben?"
"Frühstück gibt's gegen sieben", erklärte die Schwester.
"Aber ich hab Hunger", seufzte Caroline.
"Du solltest wieder schlafen gehen."
"Was ist das für ein Geruch?", wollte Caroline plötzlich wissen.
"Zurück ins Bett", forderte die Krankenschwester sie auf, aber Caroline lief heimlich auf den Flur und blieb dort stehen. Sie schaute sich um, bis sie einen Blutbeutel im Zimmer eines Patienten entdeckte. Während die Krankenschwester abgelenkt und mit irgendwelchen Dokumenten beschäftigt war, ging sie unauffällig darauf zu.
Kurz darauf entdeckte die Schwester sie. "Was machst du hier?", fragte sie Caroline.
"Ich weiß es nicht", flüsterte Caroline.
"Du musst wieder ins Bett gehen."
Sie brachte Caroline in ihr Zimmer und schloss die Tür. Caroline setzte sich auf ihr Bett und nahm den versteckten Blutbeutel aus ihrer Tasche. Sie trank einen Schluck. Dann warf sie den Beutel angewidert auf den Boden. Allerdings konnte sie ihren Blick nicht davon abwenden. Im Zwiespalt mit sich selbst kletterte sie von ihrem Bett herunter und hob den Beutel wieder auf. Erneut fing sie an zu trinken und ihre Reißzähne kamen zum Vorschein.

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"Katherine sah genauso aus wie du, es war verrückt", erzählte Bonnie Elena am nächsten Morgen in der Schule.
"Sie ist meine Vorfahrin", sagte Elena.
"Deine vampirische Vorfahrin, aber sie sah dir nicht nur so ähnlich, wie ein Familienmitglied. Sie war du", bemerkte Bonnie.
"Ich weiß es nicht, ich kann es nicht erklären", meinte Elena und schaute Bonnie an. "Es ist gruselig, das ist alles, was ich weiß."
"Woher weißt du, dass sie nicht immer noch da draußen ist und vorgibt, du zu sein?", fragte Bonnie besorgt.
"Tu ich nicht", sagte Elena, "aber es bringt nichts, nur abzuwarten und von der Unwissenheit gefoltert zu werden."
"Hast du mit Damon geredet, seit er auf Jeremy losgegangen ist?"
"Nein Bonnie, hab ich nicht und werde ich auch nicht. Ich will nicht über Damon oder irgendwas anderes reden, das mit Vampiren zu tun hat, okay?"
Sie sah Bonnie an, bevor sie seufzte und meinte: "Ich bin ein Mensch. Und ich muss menschliche Sachen machen. Sonst werde ich noch verrückt. Komm, wir haben eine Party vorzubereiten!"
"Okay, dann lass uns loslegen", sagte Bonnie und holte die Plakate aus ihrer Tasche. "Wir müssen Caroline stolz machen oder sie bringt uns um. Mir ist es ein Rätsel, wie sie das alles immer hinbekommt."
"Nun, weil sie offensichtlich kein Mensch ist", erwiderte Elena lachend.
"Offensichtlich", murmelte Bonnie und fing auch an zu lachen.

Jeremy und Stefan standen im Flur bei Jeremys Schließfach.
"Es ist das gleiche wie das Armband, das dir Elena gegeben hat", erklärte Stefan gerade. Nach dem Vorfall waren Elena und Stefan zu dem Entschluss gekommen, dass es besser für Jeremy war, ihm die Wahrheit über Vampire zu erzählen, damit er vorbereitet war und sich in Zukunft besser verteidigen konnte.
"Es schützt mich vor Manipulation, richtig?", fragte Jeremy.
"Eisenkraut ist giftig für Vampire", stimmte Stefan ihm zu.
"Wie giftig?", wollte Jeremy wissen.
"Sehr giftig", antwortete Stefan. "Es hält sie aus deinem Kopf heraus."
"Aber warum Eisenkraut?"
"Keine Ahnung, bestimmte natürliche Kräuter, Wurzeln und andere Elemente sind einfach schädlich für Vampire."
"Wie ein Pflock ins Herz?"
"Richtig, aber er muss aus Holz sein", antwortete Stefan.
"Du bist aber ziemlich selbstsicher, wenn du mir all die verschiedenen Möglichkeiten, wie ich dich töten könnte erzählst."
"Jeremy, wenn ich dachte, du wolltest mich umbringen, würden wir ein ganz anderes Gespräch führen", entgegnete Stefan.
"Ja, Damon ist derjenige, der es verdient hat", meinte Jeremy.
"Ich möchte, dass du Damon vergisst, okay?" Eindringlich blickte Stefan Jeremy an. "Er ist hundertmal stärker als du und im Moment ist er nicht stabil." Elena kam zu den beiden.
"Hallo Elena", sagte Stefan.
"Hey, du hast ihm alles erzählt?", fragte Elena.
"Ja, er hat die Wahrheit verdient", antwortete Stefan.
„Ich geh dann Mal", verabschiedete sich Jeremy. "Viel Spaß noch bei den Vorbereitungen!"
"Ihm geht es gut, er hat nur eine kleine Tortur durchgemacht", beruhigte Stefan Elena, nachdem Jeremy gegangen war.
"Ich hatte nur gehofft, dass diese Party ihn in das Land eines normalen Highschool-Teenagers zurückversetzen würde", erwiderte Elena nachdenklich. "Genauso wie uns. Wir werden langweilige Highschool-Schüler sein, die in einer Welt leben, in der nicht über das „V"-Wort geredet wird."
"Verstanden!", sagte Stefan und grinste.
"Dann bringst du mich später zum Riesenrad, wir fahren ganz nach oben und dann küsst du mich und mein Herz wird wie ein ganz normales Highschool-Mädchen flattern", überlegte Elena lächelnd.
"Das gefällt mir!", antwortete Stefan und legte seinen Arm um Elena. "Aber was machen wir mit Damon?"
"Uh, auch kein "D"-Wort, okay?", seufzte Elena. "Okay. Das wird auch aus der Liste der Unterhaltungsthemen gestrichen."

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