95. CV: Katerina /Klaus

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Bulgarien / Osmanisches Reich 1490

In einer kleinen Holzhütte mitten im dichten Wald im Herzen Bulgariens lag ein Mädchen in den Wehen.
Eine ältere Frau stand neben dem Bett und half bei der Geburt.
"Ein bisschen weiter noch, Liebes, noch ein bisschen. Pressen!
Das Mädchen schrie und keuchte schwer. Schweiß rann ihr die Stirn hinunter, bis sie schließlich ihr Baby gebar.
Die Frau nahm das Kind in ihre Arme, als ein älterer Mann dazu kam.
"Es ist ein Mädchen", verkündete die Frau.
"Ein Mädchen", wiederholte das Mädchen flüsternd. "Bitte Mutter, lass mich sie sehen." Sehr erschöpft sah sie ihre Mutter an.
"Nein Weib!", widersprach der Mann. "Das geht nicht."
Die Frau überreichte das Baby ihrem Mann.
"Lass mich sie wenigstens einmal halten. Nur ein einziges Mal", rief das Mädchen den Tränen nahe.
"Nein, du hast diese Familie entehrt", antwortete der Vater streng und verschwand mit dem Kind aus dem Zimmer, während das Mädchen verzweifelt schrie und weinte.
"Vater, bitte", flehte sie schluchzend. "Nein Vater, nein!"
"Nein, Katerina, so ist es besser für sie. Es ist besser für sie!", versuchte ihre Mutter sie zu beruhigen.
"Nein Mutter, bitte...", schrie Katerina verzeifelt.
"Lass sie gehen... lass sie gehen, Katerina."
"Bitte Mama..."

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Mystic Falls, Virginia Gegenwart

Energisch klopfte Elena an die Tür des Salvatore Anwesens. Damon öffnete ihr.
"Hallo, Elena", begrüßte er sie.
"Ist Stefan da? Er hat mich angerufen. Er hat gesagt, es ist wichtig."
"Da lang", forderte Damon sie auf, als Stefan kam.
"Hey", sagte er und hinter ihm tauchte Rose auf.
"Du...", stammelte Elena entsetzt und starrte die Frau mit den kurzen dunklen Haaren an.
"Okay, du musst verstehen, ich weiß lediglich, was ich über die Jahre mitbekommen habe und ich weiß nicht, was wahr ist und was nicht", erklärte Rose, "Aber ich weiß sicher, dass Klaus überaus real ist."
"Wer ist er?", fragte Elena und setzte sich auf die Couch im Wohnzimmer.
"Er ist einer der Urvampire", antwortete Damon. "Er ist eine Legende."
"Die Urvampire sind die erste Generation der Vampire", ergänzte Stefan.
"Wie Elijah?", wollte Elena wissen.
"Nein. Elijah ist Nichts im Vergleich zu Klaus", widersprach Rose und verzog das Gesicht. "Klaus ist der schrecklichste und gefährlichste Vampir, den es je gab. Er ist die wahre Bedrohung."
"Okay, du willst mir also sagen, dass der gefährlichste Vampir der ganzen Geschichte hinter mir her ist?", fragte Elena und zog die Augenbrauen nach oben.
"Ja", erwiderte Rose und nickte besorgt.
"Nein", sagte Stefan und versuchte seiner Stimme einen beruhigenden Klang zu verleihen.
"Doch", wiedersprach Rose eindringlich und verschränkte die Arme.
"Ich würde es als solides vielleicht beschreiben", meinte Damon.
"Elijah ist tot", überlegtete Stefan laut. "Also weiß niemand von deiner Existenz."
"Niemand, von dem ihr wisst", korrigierte Rose ihn.
"Das ist nicht gerade hilfreich", entgegnete Damon.
"Ich hab bisher noch keinen getroffen, der Klaus kannte", sagte Stefan. "Ich meine, wir reden hier von Jahrhunderten, in denen sich die Wahrheit mit Fiktion vermischt hat. Wir wissen nicht, ob er echt ist. Er könnte auch nur eine dumme, schaurige Gutenachtgeschichte sein."
"Er ist real", wiederholte Rose, "und er wird nicht aufgeben. Wenn er etwas will, dann bekommt er es. Wenn du ihn nicht fürchtest, bist du ein Idiot."

"Alles klar, wir zittern schon", sagte Damon sarkastisch.
Elena stand auf.
"Wo willst du hin?", fragte Stefan.
"In die Schule. Ich bin spät dran."
"Warte, ich hol schnell mein Zeug und komm mit", meinte Stefan.
"Schon okay, ich kenn den Weg", wehrte Elena ab und ging.

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"Wo ist Elena?", erkundigte Bonnie bei Jeremy, als sie ihn auf dem Schulflur traf.
"Sie scheint sich wohl zu verspäten", mutmaßte Jeremy. "Was machst du später? Sollen wir in's Grill und ne Runde Billard spielen?"
"Uh, warum?", fragte Bonnie verwundert.
"Warum was?"
"Naja, du hast mich noch nie gefragt, ob wir zusammen Billard spielen, warum jetzt?"
"Äh, keine Ahnung", verlegen strich sich Jeremy durch die Haare, "ich dachte, es wäre lustig, aber egal."
"Nein, ich bin dabei", stimmte Bonnie lächelnd zu. "Es ist nur..."
"Nur was?"
"Naja, du bist Elena's Bruder... und ich... ich bin ziemlich schlecht in Billard."
Ein Junge gesellte sich zu den beiden. "Sorry! Wisst ihr den Weg zum Sekretariat?", fragte er.
"Durch die Doppeltür und dann die erste rechts", antwortete Jeremy. "Du bist neu hier, oder?"
"Ja", lachte der Junge. "Ich bin Luka."
"Ich bin Jeremy und das ist Bonnie." "Cool, war schön euch kennen zu lernen!", verabschiedete sich Luka.

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