49. Rettungsaktion

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Kurze Zeit darauf hatten sich Klaus, Elijah und Marcel im Innenhof versammelt. Beunruhigt lief Elijah auf und ab, während ein Windstoß durch den Hof wehte.
"Wir haben sie zu stark betäubt", meinte er.
"Wenn sie das in betäubten Zustand ist, dann will ich sie nicht anders sehen", erwiderte Klaus. "Wir waren uns alle einig, dass Davina geopfert werden muss. Es gibt keinen Grund, dass sie uns in der Zwischenzeit das Dach über dem Kopf wegpustet."
"Auf keinen Fall! Sie wird nicht geopfert!", schrie Marcel und schlug wütend auf Klaus ein.
Verärgert rieb sich Klaus über's Gesicht. "Okay, ich lass es dir durchgehen, aber nur dieses eine Mal", sagte er grimmig.
"Marcel", versuchte Elijah ihn zu beruhigen, "niemand wünscht sich weniger als ich, dass Davina zu Schaden kommt, aber es gibt kein Szenario, bei dem wir einfach abwarten. Sie wird sterben, wenn wir nichts unternehmen."
"Das behauptet Sophie, die Hexe, die alle belogen hat", rief Marcel aufgebracht.
"Die Ernte hat funktioniert, bevor sie gestoppt wurde", sagte Elijah ruhig. "Wenn selbst eine Ungläubige wie Sophie Deveraux daran glaubt, dass diese Mädchen wieder auferstehen werden, dann glaube ich das auch."
"Ich hab Davina vor der Ernte gerettet und jetzt willst du, dass ich sie einfach ausliefere?", fragte Marcel ungläubig.
"Glaubst du, dass ich darüber glücklich bin?", meinte Klaus. "Wenn die Hexen die Ernte vollenden, erlangen sie nicht nur ihre Macht zurück, sondern wir werden auch unsere Waffe gegen sie einbüßen. Das Erdbeben würd ich glatt irgendeinem scheußlichen Zufall zuschreiben, aber dieser Wind? Wird Davina nicht geopfert, wird jeder Fleck Erde, der gebeht hat, alles, durch das jetzt der Wind weht, schon bald von Wasser überflutet und von Flammen verzehrt werden."
"Oh! Jetzt sorgst du dich um die Stadt?", schnaubte Marcel.
"Das sollten wir auch", erwiderte Elijah. "Schließlich haben wir sie aufgebaut."
"Und wir alle sahen sie bereits zweimal bis auf die Grundmauern niederbrennen", ergänzte Klaus. "Ich werde nicht zulassen, dass das noch einmal geschieht. Habe ich mich klar ausgedrückt?"
Wütend starrte Marcel ihn an, bevor er zornig davon ging.
Elijah drehte sich zu Klaus und sah ihn mit verschränkten Händen an.
"Im Umgang mit Menschen fehlt dir etwas, nicht wahr, Niklaus?", stellte Elijah fest.
"Blödsinn. Ich liebe Menschen", widersprach Klaus. "Und ich bin grad auf dem Weg ein paar Wichtige zu warnen, falls das Wetter weiter außer Kontrolle gerät. Offenbar hältst du dich für plus diplomatique, vielleicht willst du ja mitkommen."
"Nein", antwortete Elijah. "Sophie Deveraux wird gleich die Überreste von Celeste weihen. Auch wenn ich diese Tat für verwerflich halte, sollte ich Celeste die letzte Ehre erweisen."
Er ging davon, als Hayley gerade auf sie zu kam. "Hey. Hast du einen Moment?", fragte sie Elijah zögernd.
Elijah lief an ihr vorbei. "Ich bin gerade auf dem Sprung", antwortete er kühl, ohne sich umzudrehen.
"Wem fehlt was im Umgang mit Menschen?", rief Klaus ihm hinterher.

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Rebekah betrat das Rousseau's und setzte sich an die Theke. Sophie räumte die Bar wieder auf, die durch die Erdbeben zerstört wurde. Überall lagen zerbrochene Gläser und Flaschen auf dem Boden.
"Ich hab nicht wirklich Zeit, mich mit dir zu unterhalten", fing Sophie an.
"Gut. Ich auch nicht", antwortete Rebekah. "Wenn du damit fertig bist, die Überreste zu weihen, bist du dann bereit, die Ernte durchzuführen? Immerhin musst du einem Mädchen die Kehle aufschlitzen."
"Wenn das bedeutet, dass ich meine Nichte Monique zurückbekomme, kann ich alles schaffen. Warum bist du wirklich hier?"
"Wenn das alles vorbei ist, wenn Davina wieder auferstanden ist und die Hexen ihre Macht zurückbekommen haben, wirst du eine Entscheidung treffen müssen", erklärte Rebekah.
"Was meinst du damit?", wollte Sophie wissen.
"Eine Hexe, die ihre volle Kraft besitzt, kann es mit einem Vampir aufnehmen."
"Meinst du, ich weiß das nicht?", erwiderte Sophie. "Ein fairer Kampf wär zur Abwechslung mal schön."
"Nun, mit Fairness kommt man nicht weit, Liebes", meinte Rebekah. "Mit Cleverness kommst du weiter. Danach wird Marcel immer noch hier sein, genauso wie Klaus und du weißt besser als jeder andere, dass die beiden nicht fair sind. Du wirst einen Urvampir auf deiner Seite brauchen und ich werde eine Hexe auf meiner brauchen, wenn wir verhindern wollen, dass die beiden das Sagen haben."
"Hab ich was verpasst?", fragte Sophie irritiert. "Warum willst du dich mit mir verbünden?"
"Manchmal ist es nicht wichtig, mit wem man sich verbündet, sondern einzig und allein gegen wen."

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