12. Eine mächtige Hexe

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Marcel öffnete die Tür zu einem dunklen Dachboden und ging hinein, Rebekah folgte ihm. Sie entdeckte Elijahs Sarg, der auf dem Holzboden stand und wollte ebenfalls den Raum betreten. Allerdings gelang es ihr nicht, an der Türschwelle wurde sie von einer unsichtbaren Barierre gestoppt.
"Bitte mich rein!", befahl Rebekah ungeduldig.
"Da musst du die Dame des Hauses fragen", erwiderte Marcel. "Davina, komm raus, Schatz."
Ein junges Mädchen mit schulterlangen dunkelbraunen Haaren trat vorsichtig hinter einem großen Schrank hervor und stellte sich an Marcels Seite.
"Bitte sie rein", sagte Marcel zu ihr. "Komm rein", meinte Davina daraufhin.
Nachdem sie herein gebeten wurde, konnte Rebekah den Dachboden endlich betreten.
Sofort rannte sie zu Elijahs Sarg und öffnete ihn. Ihr Bruder lag bewegungslos darin. In seiner Brust steckte der Dolch. Rebekah griff danach und begann ihn herauszuziehen.
"Das würde ich nicht tun", wurde sie plötzlich von Davina aufgehalten und magisch dazu gezwungen den Dolch wieder hineinzuschieben.
"Wer zur Hölle bist du?", wollte Rebekah verärgert wissen.
"Davina", antwortete die junge Hexe und wandte sich dann an Marcel: "Sie ist eine von den Alten, nicht wahr?"
"Ja. Rebekah ist ein Urvampir, was bedeutet, dass sie nicht getötet werden kann", beantwortete Marcel ihre Frage. "Sie scheint nicht sehr nett zu sein", stellte Davina schließlich fest.
"Kann sie aber sein", sagte Marcel und sah zu Rebekah, "allerdings war sie heute Abend nicht sehr nett zu mir."
"Dann ist es jetzt für sie Zeit, wieder zu verschwinden." Davina sprach einen Zauber, der Rebekah auf magische Weise hoch hob, durch den Raum fliegen ließ und sie aus der Tür zurück nach draußen beförderte.

Rebekah erwachte auf einem großen, alten Bett mit weit in die höhe ragenden hölzernen Bettpfosten. Auch 1887, nach ihrem 52 Jahre langen Schlaf, war sie hier aufgewacht. Sie rieb sich die Augen und erkannte Marcel, der mit verschränkten Armen am Bettende stand und gewartet hatte, bis sie erwachte.
"Willkommen zurück, Rebekah", begrüßte er sie "Du warst eine ganze Weile bewusstlos."
"Wo bin ich? Wie bin ich hierher gekommen?", fragte Rebekah verwirrt und sah sich im Raum um. Er hatte eine hohe Decke und zwei große Fenster, durch die bereits das Sonnenlicht schien.
"Du hast Davina verärgert, aber ich bin froh, dass ihr euch endlich kennengelernt habt", antwortete Marcel.
"Ist das mein altes Zimmer?", wunderte sie sich.
"Oh, es gehört jetzt mir", meinte Marcel stolz. "Genauso wie die gesamte Stadt mir gehört. Davina gehört mir und Elijah gehört mir, solange bis ich ihn zurückgeben will. Was einst dir und deinem Bruder gehörte - gehört jetzt mir."
Er drehte sich um und ging zur Tür, wandte sich dann allerdings nochmal an Rebekah und sagte in einem drohenden Tonfall: "Und fass Cami nie wieder an."

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Am frühen Morgen betrat Klaus lautlos Hayleys Zimmer, während sie noch schlief

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Am frühen Morgen betrat Klaus lautlos Hayleys Zimmer, während sie noch schlief. Durch das Fenster strahlten die ersten Sonnenstrahlen des Tages, die Hayleys braune Haare leicht rötlich schimmern ließen. Klaus beobachtete sie einen Moment lang. Sie wirkte unruhig.
Als er sich im Raum umschaute, entdeckte er ihre Handtasche, die auf einer kleinen Kommode stand.
Darin lag die leere Phiole, in der das Wolfswurz gewesen war. Neugirig griff Klaus danach und roch daran.
"Ich hab es nicht genommen", sagte Hayley plötzlich und richtete sich im Bett auf. Ihre Stimme klang müde.
"Du bist wach", stellte Klaus unnötigerweise fest und legte das Fläschchen wieder zurück.
"Ich konnte die ganze Nacht kaum schlafen. Hier ist's so heiß, wie in ner Sauna", meinte Hayley und fächelte sich mit den Händen Luft zu.
"Was hat dich davon abgehalten?", wollte Klaus wissen und starrte aus dem Fenster in den Garten. "Du hättest von all dem frei sein können... von mir."
"Naja...", fing Hayley an zu erklären, "als ich gegen diese Vampire gekämpft hab, wurde mir - mir wurde bewusst, dass ich nicht nur mich selbst beschütze. Vielleicht hat es damit zu tun, dass meine leiblichen Eltern mich weggegeben haben und meine Adoptiveltern mich rausgeschmissen haben." Hayley seufzte. "Aber mir ist klar geworden, dass ich alles tun würde, um unser Kind zu beschützen."
Klaus lächelte. "Ich glaube, dass wir uns sehr ähnlich sind, du und ich. Wir haben beide gelernt zu kämpfen, wenn wir in eine Ecke gedrängt werden."
"Wir sind schon in eine Ecke gedrängt worden", erwiderte Hayley.
"Ja, das sind wir", stimmte Klaus ihr zu und sein Grinsen wurde breiter. "Es ist Zeit zu kämpfen... kleine Wölfin!"
Nachdem er Hayley sanft eine Hand auf die Schulter gelegt hatte, machte er Anstalten zu gehen, aber Hayley hatte noch eine Frage: "Diese ganze Sache mit Marcel - die Vereinbarung, die du mit den Hexen hast, ihn zu besiegen und ihm seine Stadt weg zunehmen - Rebekah hat mir erzählt, dass ihr beide euch früher einmal sehr gemocht habt - wie eine Familie wart. Was ist passiert?" Hayley musterte ihn aufmerksam.
"Ich hab Marcel zu dem gemacht, was er heute ist", antwortete Klaus. "Ich habe ihn wie einen Sohn behandelt. Und als mein Vater mich und meine Geschwister vor hundert Jahren aus New Orleans gejagt hat, glaubten wir, Marcel sei getötet worden - jeder von uns betrauerte ihn auf seine Weise." Klaus hielt einen Moment inne, bevor er weitersprach. "Als ich jedoch zurückkam, stellte ich fest, dass er nicht nur überlebt hatte, sondern sogar gediehen war. Anstatt uns aufzusuchen, anstatt zu uns zuhalten, entschied er sich, alles zu nehmen, was meine Familie sich aufgebaut hatte und es sich zu Eigen zu machen. Jetzt lebt er bei uns zu Hause, er schläft in unseren Betten. Dieses 'M', dass er überall verbreitet... es steht nicht für 'Marcel'. Es steht für 'Mikaelson'." Seine Stimme bekam einen gefährlichen Tonfall. "Ich will alles zurück und wenn ich ihn mit Gewalt rausdrängen muss, dann werde ich genau das tun."
Beide schauten sich einen Augenblick lang an.
"Ich lasse jemanden wegen der Klimaanlage kommen", sagte Klaus schließlich und verließ Hayleys Zimmer. Er eilte die Treppe hinunter und traf dort auf Rebekah, die gerade durch die Haustür kam.

"Du hattest recht", rief sie, kaum zur Tür herein. "Das Mädchen, Cami - sie ist der Schlüssel. Marcel mag sie und deshalb hab ich seine Geheimwaffe gesehen, von der du sprachst."
"Ich steh nicht auf langes Gerede, rück mit der Sprache raus. Was ist es?", fragte Klaus ungeduldig und sah sie erwartungsvoll an.
"Es ist kein „Was", sondern ein „Wer"", erklärte Rebekah. "Ein Mädchen, Davina. Sie kann nicht älter als sechzehn sein. Ich hab noch nie so viel Macht erlebt."
"Eine Hexe." Klaus war überrascht.
"Sie ist nicht irgendeine Hexe", stellte Rebekah klar, "sie ist etwas, das ich noch nie zuvor gesehen hab, etwas Übermächtiges und dank dir hat sie jetzt Elijah. Wer weiß, was sie ihm antun könnte." Sie sah ihren Bruder verärgert an.
"Wo ist sie?", wollte dieser wissen.
Rebekah überlegte einen Moment und wirkte verwirrt, bevor sie sagte: "Diese clevere, kleine Bitch. Ich weiß es nicht mehr."
"Was ist passiert?", fragte Klaus irritiert.
"Sie hat meine Erinnerung an den Ort gelöscht", meinte Rebekah wütend. "Marcel besitzt eine Waffe, die stärker und mächtiger als ein Urvampir ist und du händigst ihm einfach unseren Bruder aus!", schimpfte sie wütend. "Wie oft soll Elijah dir noch vergeben? Wie lang noch, bis seine Hoffnung auf deine Erlösung endlich erlischt?"
"Ich hab lediglich getan, was ich tun musste!", verteidigte sich Klaus. "Marcel hat uns unser Zuhause genommen!"
"Aber unser Zuhause ist wertlos ohne Familie", schrie Rebekah mit Tränen in den Augen. "Ich finde Elijah - was es auch es kosten mag." Sie sah ihren Bruder an. "Hilfst du mir dabei?"
"Was auch immer nötig ist", versprach dieser. "Für immer und ewig."

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Davina zeichnete an einer Staffelei mit schwarzer Kreide, als Marcel den Dachboden betrat.
Sie drehte sich zu ihm um, als er näher kam.
"Verzeih mir diese Unannehmlichkeiten", sagte er und sah sie entschuldigend an.
"Sie machen mir keine Angst. Keiner von ihnen", meinte Davina nur.
"Das dachte ich auch nicht, Schatz. Aber die Sache ist die, es scheint, als ob sie vorhätten, länger hier zu bleiben", äußerte Marcel seine Bedenken.
"Sie gehören aber nicht hierher", sagte Davina trotzig.
"Es könnte schwierig werden, sie davon zu überzeugen... deshalb muss ich dich um einen Gefallen bitten." Marcel sah die junge Hexe eindringlich an. "Du musst für mich herausfinden, wie man einen Urvampir tötet."

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