74. CV: Was bist du?

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"Wo ist mein Ring?", fragte Damon mit schwacher Stimme. Stefan hatte ihn im Keller des Salvatore Anwesens eingeschlossen und beobachtete ihn durch ein Gitterfenster in einer massiven Stahltür.
"Den wirst du nicht mehr brauchen", antwortete Stefan.
"Wie lange bin ich schon hier?", wollte Damon wissen. Zusammengekauert saß er auf dem Boden.
"Zwei Tage."
"Du weißt, was passieren wird, wenn ich mich nicht... von Blut ernähre."
"Du wirst schwächer und schwächer", prophezeite Stefan. "Irgendwann wirst du dich nicht mehr bewegen oder sprechen können. In einer Woche wird deine Haut austrocknen und du wirst mumifizieren. Eine lebende Leiche. Dann kannst du niemanden mehr verletzen."
"Willst du mich jetzt für immer im Keller lassen?"
"Ich hab dir genug Eisenkraut injiziert, um dich schwach zu halten."
"Ich bin stärker, als du denkst", warnte Damon seinen Bruder.
"Das warst du schon immer", meinte Stefan und sah ihn entschuldigend an. "Aber du bist nicht stärker als das Eisenkraut. Und das wissen wir beide. Es tut mir Leid. Es hätte nicht so kommen müssen."

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"Ich erinner mich an die Party." Im Schneidersitz saß Caroline mit Bonnie in Bonnies Zimmer auf dem Bett. "Damon ist hinter mich gekommen und hat meinen Nacken geküsst oder gebissen. Keine Ahnung." Sie fasste sich an die Stelle an ihrem Hals. "Dann bin ich ohnmächtig geworden. Es ist, als würden mir in letzter Zeit Erinnerungen fehlen. Total komisch. Vielleicht hab ich mich auch von ihm beißen lassen. Ich weiß es nicht mehr."
"Warum hättest du das tun sollen?", überlegte Bonnie und nahm mitfühlend ihre Hand.
"Können wir einfach nicht mehr drüber reden, bitte?", verlangte Caroline seufzend. "Ich will nicht mehr über Damon reden. Ich will über nichts davon mehr reden. Ich will, dass einfach alles wieder normal ist."

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"Morgen ist sexy Autowaschtag", verkündete Caroline am nächsten Tag in der Schule gut gelaunt. "Das Footballteam und die Cheerleader kommen alle. Ich will, dass es sexy wird. Ich mein, es ist eine Spendenaktion, um Gottes Willen."
"Unglaublich. Sie tut, als wäre nichts gewesen", flüsterte Elena Bonnie zu.
"Sie verdrängt es", erwiderte Bonnie seufzend.
"Hallo", begrüßte Stefan die Mädchen und stellte sich zu ihnen.
"Hey", sagte Bonnie und verabschiedete sich. "Ich muss los."
"Es tut mir so leid, dass ich mich nicht mehr gemeldet hab", sagte Stefan zu Elena.
"Alles gut, ich hab's überlebt", antwortete Elena schroff.
"Ich hatte mit Damon zu tun", erklärte Stefan zerknirscht.
"Zwei Tage lang?", fragte Elena ungläubig und zog die Augenbrauen nach oben.
"Du hast jedes Recht, sauer auf mich zu sein. Aber kann ich dir das alles erklären. Bitte."
"Sicher", meinte Elena gleichgültig.
"Stefan, wo ist Damon?", unterbrach Caroline das Gespräch. "Er muss sich ernsthaft entschuldigen."
"Er ist weg, Caroline", antwortete Stefan.
"Wann kommt er wieder?"
"Er kommt nicht mehr. Tut mir Leid", erklärte Stefan.
"Es ist besser so, Caroline", meinte Elena.
"Ich weiß", sagte Caroline.
Aufmunternd sah Elena ihre Freundin an. "Hey, wenn du jemanden zum Reden brauchst, Bonnie und ich sind immer für dich da."
Caroline seufzte. "Danke, ich komm schon klar."

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Elena war in ihrem Schlafzimmer, als ihr jüngerer Bruder Jeremy hereinkam.
"Geht's dir gut?", fragte er.
"Ist Tante Jenna schon da?" fragte Elena.
"Beantworte keine Frage mit ner Gegenfrage. Glaub schon. Sag mir was los ist."
"Ist wegen Stefan", murmelte Elena.
"Vielleicht solltest du was essen", erwiderte Jeremy.

Elena ging hinunter in die Küche und traf dort auf Stefan und Jenna.
"Jenna? Stefan? Was macht ihr hier?", fragte sie verwundert.
"Abendessen", erwiderte Stefan. "Jeremy hat mir erzählt, dass Chicken Parmesan dein Lieblingsessen ist und da ich zufällig ein guter Koch bin... Meine italienischen Wurzeln setzten das quasie voraus. Ich kann sogar meinen eigenen hausgemachten Mozzarella machen. Nur heute Abend ist er leider gekauft. Sorry."
"Was soll das?", fragte Elena misstrauisch.
"Du willst mich kennenlernen, oder? Weil, wenn du mich verlassen willst, solltest du zumindest, ähm, wissen, wen du verlässt. Fangen wir am besten mit Katherine an."
"Stefan...", sagte Elena, aber Stefan fuhr unbeirrt fort: "Sie war... das schönste Mädchen, das ich je getroffen hatte. Sie hatte diese perfekte olivfarbene Haut. Und sie hatte dieses Lachen. Es war lächerlich. Ich meine, ihr Lachen hat einen zum Lachen gebracht. Mit ihr konnte man Spaß haben. Sie wusste, wie man eine gute Zeit hat. Aber Katherine war auch sehr ungeduldig und berechenbar und egoistisch und, ähm, impulsiv. Damon behauptet, er sei zuerst mit ihr zusammen gewesen. Ich weiß es nicht. Aber ich weiß, dass ich einige Dinge getan habe, auf die ich nicht stolz bin. Ich vermisse sie, aber... ich bin nicht länger durch ihren Verlust gelähmt."
Mitfühlend sah Elena ihn an, dann schnappte sie sich den Knoblauch und fing an ihn aufzuschneiden, um Stefan beim Kochen zu helfen.
"Ich bin ein begeisterter Leser, ein riesiger Fitzgerald-Fan", erzählte Stefan weiter, "„The Great Gatsby", finde ich, ist ein Meisterwerk. Ich denke, „Seinfeld" ist die beste amerikanische Fernsehsendung der letzten 50 Jahre und „I Love Lucy" geht einfach immer. Die Folge "The Loving Cup" war die beste, finde ich. Was Musik angeht, ist es ziemlich querbeet. Ähm, Dylan, Hendrix, Patsy, Willie, Kanye. Weißt du was? Ich mag sogar diesen einen Song von Miley."
Elena grinste.
"Hey lachst du mich etwa aus?", fragte Stefan ebenfalls lachend.
"Ich hab nichts gesagt", antwortete Elena schmunzelnd und hielt sich demonstrativ den Mund zu. Sie war fast fertig mit dem Knoblauch. "Der ist für's Knoblauchbrot, oder?", fragte sie. "Weil ich eigentlich keinen Knoblauch ess, es sei denn, du magst einen."
"Machst du Witze? Ich liebe Knoblauch", sagte Stefan.
"Au! Ahh.", schrie sie plötzlich, als sie sich mit dem Messer in den Finger schnitt.
"Was ist passiert, alles gut?", wollte Stefan besorgt wissen.
"Ja. Denk schon", sagte Elena und ging zum Waschbecken, um sich die Hand abzuwaschen. Im Fenster sah sie Stefans Spiegelbild und konnte beobachten, wie sich sein Gesicht veränderte und schwarze Adern unter seinen Augen hervortraten.
"Dein Gesicht...", rief sie schockiert.
Schnell drehte Stefan sich um. "Ich- ich, äh, ich glaub, ich hab was im Auge", stammelte er.
"Stefan. Hey. Stefan!"
Stefan drehte sich wieder zu ihr um. Sein Gesicht war wieder normal geworden.
"Ähm, ich glaub, meine Paranoia hat sich in eine ausgewachsene Halluzinationen verwandelt", murmelte Elena.
"Ein Teil deines Charmes", grinste Stefan. Er zögerte sie zu küssen, aber Elena kam ihm zuvor und küsste ihn.

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