31. Hayleys Vorgeschichte

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Dutzende von Vampiren hatten sich im Innenhof von Marcels Anwesen versammelt. Sie quatschten und lachten fröhlich.
Kurze Zeit später erschien Marcel auf dem Balkon und beobachtete das bunte Treiben unter ihm.
"Meine Damen und Herren, willkommen zur Fight Night!", begrüßte er sie und breitete die Arme aus. Die Vampire verstummten und schauten zu ihm hoch. "Die erste Regel der Fight Night lautet: Der Vampir, der am Ende des Abends noch steht, ist einen Schritt näher am inneren Kreis und damit auch näher an einem...", er hielt die Hand hoch, an der er seinen Ring trug, "...Tageslichtring. Derjenige, der mich beeindruckt, darf bald die Wärme der Sonne auf seinem Gesicht genießen. Also, los geht's!"
Die Vampire bildeten einen Kreis, während sie auf die Ankündigung der ersten Kämpfer warteten.
"Applaus für unsere ersten beiden Kämpfer: Felicia und Otto!", brüllte Marcel und eröffnete damit den ersten Fight.
Felicia und Otto stellten sich in den Kreis und fingen an zu kämpfen, während der Rest der Vampire sie anfeuerte. Es dauerte nicht lange und Felicia gewann den Kampf, indem sie ihre Beine um seinen Hals schlang, ihn auf den Boden drückte und ihre Hüften drehte, um ihm das Genick zu brechen. Die Vampire um sie herum jubelten ihr zu.
"Verdammt! Nicht schlecht!" Marcel schien beeindruckt von Alicia.
Plötzlich betraten Klaus und Elijah den Innenhof. Blitzschnell brach Klaus Felicia das Genick und blieb neben ihr stehen, genauso wie Elijah. Schlagartig verstummten alle.
"Guten Abend! Ich würde gerne mit dir reden", sagte Klaus und sah zu Marcel hoch.
"Was soll das denn werden?", rief Marcel zurück.
"Wie's scheint haben wir gerade eine Versammlung von lausigen Amateuren unterbrochen!", stellte Elijah fest und meinte drohend: "Wir sind wegen des Mädchens hier. Gib sie uns oder wir töten jeden hier... angefangen mit dir."
"Ihr zwei habt ja echt Nerven, in mein Haus zu kommen und Forderungen zu stellen", sagte Marcel amüsiert.
"Dein Haus, ja?", Klaus funkelte ihn zornig an.
"Gib uns jetzt sofort das Mädchen!", schrie Elijah wütend. "Ich werde nicht noch einmal fragen."
"Ich nehm an, du redest von Hayley?", fragte Marcel gelassen. "Groß, dunkle Haare, etwas zickig? Wer ist sie überhaupt?"
"Sie ist eine alte Freundin", antwortete Klaus."Und du weißt doch, wie sentimental ich bei alten Freunden bin."
"Nun, ich hab sie nicht", stellte Marcel klar. "Und bevor ihr euch jetzt aufregt, ja ich hab ihr heute Abend einen kleinen Besuch abgestattet. Ich fühlte mich nostalgisch, also machte ich einen Ausflug zu der Plantage, auf der ich einst Sklave war. Und stellt euch vor, wie überrascht ich war, als ich feststellte, dass die Ur-Vampirfamilie sich dort niedergelassen hat. Deine Freundin Hayley machte mir die Tür auf und wir haben uns einander vorgestellt, das war's. Wenn ihr mir nicht glaubt, dann seht euch um." Marcel machte eine kurze Pause und sah die beiden nachdenklich an. Dann fügte er hinzu: "Ich werd euch helfen sie zu suchen. Aber die Frage, ist doch: Wenn Hayley nicht hier ist, wo ist sie dann?"

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Hayley erwachte im Kofferraum eines Geländewagens mit gefesselten Handgelenken, während dieser über die Landstraßen von Louisiana fuhr. Sie versuchte mit aller Kraft, aus dem hinteren Fenster zu treten, um zu entkommen, aber es gelang ihr nicht. Sie schrie, was dazu führte, dass der Fahrer anhielt und ausstieg. Als er den Kofferraum öffnete, versuchte er, sie zu packen, aber sie wehrte sich, indem sie mit voller Wucht nach ihm trat. Allerdings kam sie nicht weit, da ihre Hände und Füße mit einem Seil gefesselt waren.
"Ernsthaft?", rief er verärgert.
"Tyler?", erwiderte Hayley entsetzt.
"Kämpf nicht gegen mich, Hayley. Du weißt, dass du gegen einen Hybriden nicht ankommst", warnte Tyler sie und fesselte ihre Knöchel mit Kabelbindern, damit sie nicht weglaufen konnte.
"Lass mich los, du dummes Arschloch!", brüllte Hayley.
"Halt die Klappe!" Tyler zerrte Hayley aus dem Kofferraum und warf sie sich über die Schulter. Mit einem wütenden Gesichtsausdruck lief er mit ihr in den Wald hinein.

Hayley seufzte. Sie wusste, dass Tyler Klaus abgrundtief hasste und nachdem sie ihn verraten hatte, hasste er sie nun ebenfalls. Aber er riskierte zu viel. Ihm musste doch klar sein, dass Klaus ihn sofort töten wird. Er war ein guter Freund für sie geworden. Damals hatte es ihr unendlich leid getan, ihn verraten zu müssen.
Tyler legte einen Zahn zu, während er immer tiefer in den Bayou lief und Hayley erinnerte sich an ihr erstes Treffen.

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