50. Die Opferung

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Auf dem Lafayette Friedhof hatte Sabine nochmal einen Ortungszauber versucht.
"Sie ist irgendwo in der Nähe des Flusses. Genauer kann ich es nicht sagen", meinte sie zu Elijah, als sie fertig war.
"Das ist doch schon mal ein Anfang", erwiderte Elijah.
Aber bevor er losgehen konnte, um nach Marcel und Davina zu suchen, stürmte Sophie panisch zu ihnen.
"Es hat nicht geklappt", rief sie verzweifelt. "Ich hab versucht, sie zu weihen und ihr Kraft zu absorbieren, aber es ist keine Kraft vorhanden."
Verwirrt runzelte Elijah die Stirn. "Das verstehe ich nicht", sagte er. "Die Magie einer Hexe bleibt in ihren Knochen, bis sie geweiht wird."
"Dann hat sie schon jemand genommen, denn es ist keine Magie mehr da", entgegnete Sophie. "Es muss einen anderen Weg geben."
"Es gibt keinen anderen Weg", widersprach Sabine. "Oder kennst du etwa noch eine andere mächtige tote Hexe, deren Gebeine nie geweiht wurden?"
"Es gibt tatsächlich noch jemanden....", überlegte Elijah. "Meine Mutter."

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Elijah hatte Rebekah und Klaus im Wohnzimmer versammelt, um mit ihnen seine Idee zu besprechen.
Rebekah rollte mit den Augen und sah Elijah entsetzt an. "Es hat tausend Jahre gedauert, aber jetzt bist du endgültig verrückt geworden. Unsere eigene Mutter?"
Mit verschränkten Beinen, saß sie auf Couch.
"Ja, unsere geliebte Mutter", erwiderte Elijah, "die Niklaus liebevoll in einem Sarg in seinem Keller aufbewahrt - nicht erdolcht, aber tot."
"Nun, sie hat versucht, uns alle umzubringen", verteidigte sich Klaus und lief im Raum hin und her.
"Ich finde das ist die passende Gelegenheit, um sie endlich richtig zu beerdigen", sagte Elijah. "Wir müssen unsere Mutter auf dem Land begraben, das einem ihrer Nachkommen gehört, damit sie zu einer Hexe von New Orleans wird."
"Wir sind Vampire, Elijah", meinte Rebekah. "Wir sind tot. Wir gelten nicht als Nachkommen."
"Nicht alle Nachkommen unserer Mutter sind tot...", antwortete Elijah.
"Das Baby", murmelte Klaus.
"Das Baby", wiederholte Elijah. "Das Büro der Gemeinde liegt nur wenige Schritte außerhalb des Quarters. Wir machen Hayley zur Eigentümerin der Plantage. Wenn wir unsere Mutter dort begraben, können wir das Ernteritual beenden."
"Du bist ein verrücktes Genie, Elijah. Ich bin dabei", sagte Klaus grinsend.
"Bin ich die Einzige, die nachdenkt?", fragte Rebekah ungläubig. "Unsere Mutter war die mächtigste Hexe der Geschichte. Wenn wir sie hier begraben, übergeben wir ihre Macht an unsere Feinde, die sie gegen uns verwenden können."
"In Anbetracht der Umstände haben wir wohl kaum eine Wahl, Rebekah", sagte Elijah.
Rebekah seufzte frustriert und meinte: "Ich weiß nicht, warum ich mir überhaupt die Mühe mache. Ihr zwei werdet sowieso tun, was ihr wollt."
"Nein. Unsere Entscheidung muss einstimmig sein", widersprach ihr Elijah.
"Das hier ist keine Demokratie", sagte Klaus.
"Da hast du recht. Es ist Familie", erwiderte Elijah.
Plötzlich verwandelte sich der Sturm draußen in starken Regen. Schwere Tropfen prasselten lautstark auf das Dach des Anwesens.
"Wasser", stellte Elijah fest und sah Rebekah eindringlich an. "Die nächste Stufe hat begonnen."
"Heute töten wir Dämonen, morgen kann der Teufel kommen", seufzte Rebekah. "Ich bin dabei."
Klaus grinste zufrieden. "Nun, was wäre ein Familientreffen ohne unsere Mutter? Ich werde sie holen."

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"So viel zu deinen großartigen Plänen, Davina für deine Rache zu benutzen", meinte Thierry im Garten zu Rebekah.
"Ich kümmere mich erst mal darum, dass sie überlebt, später können wir meinen Bruder stürzen", erwiderte Rebekah. "Also sag mir, wo würde Marcel etwas verstecken, das ihm wichtig ist?"
"Glaubst du, ich sag dir das, damit du mich hier unten verrotten lassen kannst? Wasser fließt bergab. Ich bezweifle, dass immer wieder zu ertrinken, angenehm ist."
"Feuer tötet Vampire, Thierry. Willst du endgültig zu Asche verbrannt werden? Hör zu, ich werde dich nicht im Stich lassen. Ich verspreche dir, dass ich mich an meinen Teil der Abmachung halten werde. Ich werde dich hier rausholen, sobald das alles vorbei ist. Sag mir nur, wohin Marcel gehen würde."
"Es gibt da einen Ort am Hafen", seufzte Thierry schließlich resigniert.

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