fifty-ninth: I beg you

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Namjoons Anruf kam um viertel nach neun. Zwischen meiner verschwommen Sicht bedingt durch Tränen und dem dumpfen Gefühl von einer merkwürdigen Ignoranz der Geschehnisse um mich herum.

Zuerst hatte ich nicht vor, ranzugehen, zu dem Zeitpunkt hatte ich generell nicht vorgehabt, irgendwas jemals wieder zu tun.

"Ja?", krächzend nahm ich den Anruf dann schließlich doch an, nicht wissend, was ich erwarten sollte.

"Jimin? Hast du kurz Zeit?" Die Stimme von Taes Bruder klang alarmiert, fast schon besorgt, aber es war mir egal. Es hatte nichts mit Hobi zu tun und damit, dass er mich hasste, also konnte es nicht so wichtig sein.

"Hobi antwortet mir seit ein paar Stunden nicht mehr auf meine Nachrichten." Ein Schnauben entfuhr mir, ohne dass ich es wollte und Namjoon stockte kurz, sprach dann aber nach einer kurzen Pause weiter. "Ich mach' mir Sorgen, kannst du für mich mal bei ihm vorbeifahren und schauen, ob alles okay ist?" Perplex starrte ich auf das Telefon in meiner Hand, hatte er mich das gerade ernsthaft gefragt?

Konnte es sein, dass Namjoon nichts von den Spannung zwischen mir und Hobi wusste? Nein, das konnte nicht sein, die zwei waren beste Freunde. "Ich würde es ja selbst tun, aber ich kann hier grad' nicht weg." Und was war mit Jeongguk? Wieso zur Hölle rief Namjoon nicht den an? Oder Hoseoks Eltern. "Jeongguk weiß nicht alles, was die Situation unangenehm machen könnte und Hobis Eltern sind nicht zu Hause."

"Denkst du, ich weiß alles?", entgegnete ich wütend, bevor ich mich selbst daran hindern konnte.

"Hör zu." Er schluckte.

"Ich weiß, dass du und Hobi ... nicht mehr so gut aufeinander zu sprechen seid, aber ich würde dich das nicht fragen, wenn es nicht wirklich wichtig wäre." Seufzend wechselte er die Position seines Handys, das konnte ich hören.

"Bitte Jimin. Ich hab genauso Angst um ihn wie du. Heute gings ihm wirklich scheiße, beschissener als die letzten Male, an denen ich ihn gesehen hab." Ja klar. Ich hatte ihn vor ein paar Stunden doch noch mit Yoongi lachen sehen.

"Hab ihn vor ein paar Stunden noch über einen von Yoongis Witzen lachen sehen." Meine Stimme klang kalt und irgendwie war ich von mir selbst überrascht, dass ich jetzt gerade in dieser Situation, die mir einen weitere Chance bot mich mit Hoseok zu versöhnen, mich so dagegen wehrte diese zu ergreifen.

"Jimin ... ich flehe dich an. Ich komme so schnell ich kann, aber ich will nicht, dass ..." Er musste den Satz nicht beenden, damit ich wusste, was er sagen wollte, die Stille sagte mehr als Worte jemals hätten sagen können.

"Okay. Ich geb dir Bescheid."

"Danke und pass auf dich auch ja!" Mit diesen Worten legte er auf und ließ mich zwischen verwirrten Gedanken, gemischten Gefühlen und Angst allein. Ich war mir nicht ganz sicher, ob es schlau war, was ich gleich tun würde, aber es war mir egal.

Die Stille von Namjoon hatte einen Hebel in meinem Kopf wieder zurück in seine Position geschoben. Es war der selbe Hebel, den Hoseok mit seinen kalten Erwiderungen gewaltvoll umgelegt hatte.

Jetzt war das einzige, was ich spürte Sorge und ich wusste, dass ich heute Nacht nicht schlafen würde können, wenn ich nicht wenigstens einmal kurz mit Hobi gesprochen hatte.

Summertime Madness | JiHopeDonde viven las historias. Descúbrelo ahora