ninteenth: you want to help me?

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Das Wasser spritze als Taehyung sich bäuchlings hineinfallen ließ und mich mit sich zog. Innerhalb von Sekunden hatte ich Salzwasser im Mund und als ich wieder auftauchte, hörte ich wie er begann zu lachen.

"Du bist so ein Idiot", rief ich mehr belustigt als wütend und kam auf ihn zu. Wassermassen trafen mich ein weiteres Mal ins Gesicht und als ich meinen besten Freund endlich erwischt hatte, schubste ich ihn ebenfalls wieder ins Wasser.

Für ein paar Sekunden blieb er unterhalb der Wasseroberfläche, was es um mich herum still werden ließ, dann tauchte er mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht wieder auf.

"Das haben wir lange nicht mehr gemacht." Ich konnte seine Freude förmlich spüren und sie sprang im selben Moment auf mich über. 

Dennoch hatte er recht, wir hatten lange nicht mehr ein paar Stress-Freie Momente gemeinsam genossen, was ich genau genommen überhaupt erst jetzt realisierte. Es war schade, aber nicht zu ändern, was wohl den jüngsten Ereignissen verschuldet gewesen war. Das gute, was sich aber durch solche Situationen immer wieder hervortat war, dass ich ihn und Jin immer an meiner Seite wusste, zumindest wenn nichts Schlimmeres passierte. Aber daran dachte ich nur selten, weshalb es ein leichtes war diese Gedanken wieder aus meinem Kopf zu verbannen.

"Lass uns ein wenig nach draußen schwimmen", schlug er ein wenig später vor und nach ein paar Augenblicken setzte er sich mit kräftigen Schwimmzügen in Bewegung. Immer wenn er schwamm, legte er eine beachtliche Geschwindigkeit an den Tag, was seinem wöchentlichen Schwimmtraining verschuldet war und ich war jedes Mal erstaunt wie schnell und flink er sich durch das kühle Nass bewegen konnte, ganz im Gegensatz zu mir. Mit ihm verglichen war ich wie ein zu dicker Fisch, der mit seinen unproportionalen und zu kleinen Flossen nur wenige Zentimeter vorankam.

Mein bester Freund bemerkte wie jedes Mal erst ein wenig später, dass ich langsamer als er war und verlangsamte sein Tempo lächelnd.

Wenn ich so drüber nachdachte, war es eine Schande, dass er noch keinen Beziehungspartner gefunden und immer noch an Jeongguk hing, ohne ihn jemals anzusprechen. Er wäre der perfekte Partner in meinen Augen gewesen. Liebevoll, lustig und gut aussehend, zwar mit einigen Problemen und Komplikationen, aber die hatte jeder irgendwann in seinem Leben.

Ich wollte gerade zu einer Frage ansetzten, die sich auf meine letzten Gedankengänge bezog, da spürte ich wie kleine Wellen mich erfassten und im selben Moment tauchte Hoseok neben mir auf.

Er lag mit dem Bauch auf seinem Brett und trieb es mit seinen muskulösen Armen an. Aus Reflex schwamm ich ein Stückchen weg, was er mit einem grinste zur Kenntnis nahm.

"Keine Sorge, hab nicht vor dich zu überfahren." Er setzte sich auf.

"Hoseok!" Tae, der einige Meter voraus geschwommen war, kam wieder zurück und hielt sich wie selbstverständlich an dem Bord des Rothaarigen fest, während der zu einem neuen Satz ansetzte und sich dabei seine nassen Haare aus der Stirn strich.

An seinem Oberkörper flossen kleine Wassertropfen in Richtung seines Unterleibs und für den Bruchteil einer Sekunde folgte ich einem in seinem Weg.

"Ich hatte vor uns ein paar Getränke holen und ich wollte fragen, ob mir jemand helfen kann. Jimin?" Erst jetzt löste ich meinen Blick von seinem Körper und blickte ihm in sein Gesicht.

"Äh klar", sagte mein Mund, ehe mein Gehirn die üblichen Warnsignale an meine Kieferpartie senden konnte und im selben Moment spürte ich Taehyungs vielsagenden Blick auf mir, den ich allerdings geflissentlich ignorierte. Die Tatsache, dass ich mich freiwillig dazu bereit erklärte dem Älteren zu helfen, war sicherlich ein Zeichen für ihn und ich beschloss zum ersten Mal ihm nicht seine Interpretation zu zerstören, indem ich ihn einen verneinenden Blick zuwarf.

Summertime Madness | JiHopeWhere stories live. Discover now