59.David

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Alle standen auf der kleinen „magischen" Lichtung. Tamora und Richard in der Mitte, denn die Beiden beschlossen vor einigen Tagen, dass sie den Bund der Ehe eingehen wollten. Heute war es so weit und alle fühlten diese angenehme, kribbelnde Aufregung. Tom war Trauzeuge und Jonathan hatte nach endlosem Bitten und Betteln, das Amt des Pfarrers einnehmen dürfen. Er spielte seine Rolle bisher sehr gut, ja geradezu perfekt. Vielleicht lag es auch daran, wie leicht und mühelos er die richtigen Worte fand, wie penibel er die Vorbereitungen plante und ausführte, dass David große Augen machte und zu denken begann. Der Magier staunte nicht schlecht über Johns Talent ... oder ... verbarg er, ...oh Gott ... nein, sein Leben ...als Mönch in seiner Vergangenheit!?

Ein flaues Gefühl machte sich in seinem Magen breit und er schluckte, um den Klos in seinem Hals loszuwerden. „Reiß dich zusammen, du bist zu misstrauisch", rügte er sich in Gedanken und versuchte sich wieder auf das Geschehen zu konzentrieren. „Es ... es ist ... egal, heute zählt einzig und alleine das Fest", murmelte er und richtete seinen Blick auf das Paar. Tam und Richard sahen sich liebevoll an und Jonathan stellte eben die entscheidende Frage. „Richard Kingsfield ... Tamora Bruck, wollt ihr einander zu Mann und Frau nehmen? Euch in der Ehe treu sein, bis das der Tod euch scheidet? ... Dann antwortet mir mit einem klaren und deutlichen „Ja"." David hatte das Gesicht des Lockenkopfes noch nie so gewandt selbstbewusst gesehen. Er strahlte all das aus, was jemand vermitteln musste, wenn er zwei verliebte Menschen ehelichte. „Schluck!"

Die Angesprochenen antworteten beide mit einem herzhaften „ja", woraufhin der „Pfarrer" stolz lächelte und fortfuhr: „Nun dann, ... Richard sie dürfen die Braut nun Küssen!" Dies ließ sich der Mann nicht zweimal sagen, zog Tamora an sich und legte seine Lippen zärtlich auf ihre. Die Umstehenden applaudierten begeistert, jubelten, heulten und maunzten im Chor. „Hiermit erkläre ich euch offiziell zu Mann und Frau!" schloss Jonathan die Zeremonie, wartete bis Tam und Richard sich wieder trennten und hüpfte von seinem kleinen Podest, das er sich eigens dafür gezimmert hatte.

Aufgeregt sprang er auf David zu: „Na? ... Wie war ich? ... Gut? ... Wars gut?" wollte er begierig wissen. Der Magier lächelte stolz und zog den kleinen Mann, trotz seiner dummen Wahnvorstellungen, die immer noch in seinem Kopf kreisten, an sich. „Großartig, ... du warst einfach großartig, John. Fast schon etwas ... zu echt ..." Mit vorgestreckter Brust grinste Jonathan den Blonden an, zwinkerte keck und küsste ihn auf die Wange. „Wer weiß, vielleicht traue ich uns beide auch bald", frohlockte er frech. „Hm, ... ich bin mir nicht ganz sicher, ... ob das so funktioniert", gab David säuerlich zurück, begann aber in das Gelächter einzustimmen, als er Johns süßen Schmollmund bemerkte.

Sie feierten danach den ganzen Tag, denn Tom hatte ein wahres Festessen aus der Stadt mitgebracht. Alle langten kräftig zu und vergaßen auch mal auf Sitten und Manieren, nur Jonathan war der einzige, der sich weigerte sein Essen einfach mit den Fingern zu nehmen. Er bevorzugte Messer und Gabel. „Bei einem derart wundervollen und wichtigen Feste, gehört es sich einfach nicht wie hungrige, wilde und ungezogene Rüpel zu fressen", belehrte er die anderen und erntete nur ausgelassenes Gelächter. Was für eine lustige Truppe sie doch waren!

„Tamora und Richard nun also verheiratet", meinte David verträumt. „Ist es wirklich schon so lange her, seit ihr alle, mein einsames Magier Dasein bereichert habt?" Auf diese Frage hin sah der Lockenkopf auf. „Es sind zwei Jahre vergangen, jedoch kommt es mir bei weitem nicht so lange vor." Er griff nach Jonathans Hand und drückte sie leicht. Auch die anderen nickten zustimmend. „Unfassbar, schon zwei Jahre. Es fühlt sich an, als wären es bloß ein paar Monate gewesen. Und trotzdem haben wir ganz England bereist, was haben wir von diesem Reich eigentlich noch nicht gesehen?" fragte Richard den Magier, der daraufhin nach Westen blickte. „Schottland", stellte er fest. „Wir sollten in naher Zukunft die Grenzen des benachbarten Reiches überqueren."

Das Buch ist fertig, damn, natürlich noch nicht alles auf Wattpad, aber so ist alles fertig. Omg ich kann es immer noch kaum fassen. Natürlich jetzt noch alles Korrektur lesen, das wird jetzt noch ne ganze Stange Arbeit. Dann kann ich mit dem nächsten Projekt beginnen XD

I was King (Deutsche Version)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt