51.David

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Es war ein wunderschöner, sonniger Morgen. Die Vögel zwitscherten und um ihren Platz flatterten die verschiedensten Schmetterlinge. Es sah wirklich magisch aus und das nicht nur weil ein Zauberer hier sein Lager aufgeschlagen hatte. Zirze folgte David nachdem dieser aufgestanden war und sich streckte. Sie bestand auf ihr Frühstück, da ließ sie sich selbst von dem Zitronenfalter nicht ablenken, der aufgeregt vor ihnen her flatterte. „Ach Zirze, ... deine einzige Sorge ist dein Essen, dabei könntest du dich vollkommen selbstständig ernähren", rügte er das Tier neben sich freundlich.
Tom hatte dem Magier für diesen Tag versprochen, auf die Tiere aufzupassen und sie zu füttern, denn David wollte etwas Spontanes mit Jonathan unternehmen.
Die Beziehung zwischen dem großen Blonden und dem kleinen Lockenkopf sollte eigentlich noch ein Geheimnis bleiben, zumindest vorerst, doch war das so gut wie unmöglich. Die anderen merkten, bevor es überhaupt begann, schon etwas. Und zugegeben, eine jemandem gestandene Liebe, die auch noch erwidert wird, ist so auffällig, wie Magnus und Pierce mit ihren selbstgeschnitzten Hörnern. Die frisch Verliebten turtelten miteinander, schenkten sich zärtliche Blicke und nutzten praktisch jede freie Minute, um zusammen zu sein, was es Richard unmöglich machte, kein Kommentar dazu abzugeben. Somit kam alles, für ihre Verhältnisse vielleicht ein wenig zu früh ans Licht. Was aber niemanden in ihrer kleinen Gruppe störte.
Heute hatte sich David für Jonathan ein gemeinsames Frühstück im Wald ausgedacht. Nur sie beide, auf einer wunderschönen Blumenwiese auf einer kleinen Lichtung, die die Zwei am Vortag entdeckten, als sie wieder mal die Finger nicht voneinander lassen konnten.
„David? ... Wann bist du endlich fertig? Ich warte schon gefühlte Stunden, bis du alle durchgefüttert hast! Tam hat bereits das Frühstück bereitet, ... seit einer kleinen Ewigkeit!" rief Jonathan ungeduldig, der nichts von dem Vorhaben des Magiers wusste. Letzterer stellte noch schnell die Schale für Zirze ab, die sich darauf stürzte und genüsslich zu fressen begann. „Jetzt aber, ... komm David ich bin ebenfalls hungrig! Zeig ein wenig Mitleid", schmollte John und wartete auf Davids Antwort. „Du wirst dich noch etwas gedulden müssen", grinste dieser schelmisch. „Wir beide machen nämlich einen kleinen Ausflug. Lass dir von Tam den Korb füllen, dann kann es losgehen." Jonathan hatte nun plötzlich keine Einwände mehr, nickte nur freudig überrascht, sein aufkommender Morgenmuffelärger verschwand sofort und er tat wie ihm befohlen.
So machten sie sich ein paar Minuten später, angemerkt zu Fuß, mit ihrem Proviant auf den Weg und erreichten gut gelaunt die kleine Waldlichtung.

Im Morgenlicht wirkte alles noch schöner, ja schon fast kitschig, mit den bunten Blumen in allen Farben. Als der braunhaarige Lockenkopf in die ersten Sonnenstrahlen trat, war er hingerissen von dem faszinierenden Lichterspiel. Er hatte wahrlich ein Faible für bunte Dinge und überlegte sogleich wie er den Auftritt mit Zirze in ihren Shows noch aufpeppen könnte. Der Magier neben ihm lächelte nur und hörte zu, während sie ihren Frühstückskorb auf der mitgebrachten Decke öffneten. Sie setzten sich neben einander, und aßen, was Tam und John einpackten. Es war nichts Besonderes, nur das alltägliche Brot mit Aufstrich oder Butter, jedoch kein Fleisch, denn David ernährte sich grundsätzlich vegetarisch, da er ein „Tierfreund" war.

Doch wenn das Essen, so wie auch an jeden anderen Tag, eher schlicht aussah, machte die Situation durch das orangefarbene Licht, das durch die Baumkronen schimmerte und die starken Gefühle der Beiden zu einander, es unwiderstehlich lecker. Sie fütterten sich gegenseitig, alberten herum und "küssten" sich die Brotkrumen von ihren Mundwinkeln.

Nach dem Essen wollten sowohl John als auch David noch nicht zurück in das Lager. Der Lockenkopf legte sich breit auf die Wiese, streckte alle Viere von sich und gähnte herzhaft. „Ahh ..., so lässt es sich leben. Können wir noch ein wenig bleiben?" statt einer Antwort spürte Jonathan, der wegen den blendenden Sonnenstrahlen seine Augen geschlossen hielt, wie sich jemand neben ihn legte und sanft zu sich drehte. Keine Worte waren notwendig, um zu kommunizieren, auch wenn John ständig irgendetwas vor sich hinmurmelte, um seine immer noch aufkommende Nervosität zu überspielen. Davids einziger Kommentar bestand aus einem zärtlichen Kuss, der die vollen, immer noch bebenden Lippen seines Freundes zum Schweigen brachte. Er könnte vor Liebe vergehen, so weich war dieser Mund, so süß ... „Johny ... ich ... ich möchte", in diesem Augenblick wollte er ganz ehrlich sein. Keine Geheimnisse mehr verbergen, seine schmerzvolle Vergangenheit preisgeben, ... doch ... „Ich weiß Dav ... ich liebe dich auch ..." und mit diesen atemlosen Worten wurde der Kuss inniger und die immer wieder aufflammenden Sorgen der beiden Männer, was ihre Vergangenheit betraf, verschwammen wieso oft im lustvollen Verlangen ihrer Körper. 

Danke für die tolle Unterstützung auch bei diesem Kapitel EzimOOR19. Auch das Bild hat sie gezeichnet👍.  Jonathan und David, hat denn jemand einen Shippingnamen für sie? Jovid klingt leicht nach einem uns nur allzu bekannten unbeliebten Virus...😅 XD

I was King (Deutsche Version)Where stories live. Discover now