2.David

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Die Leute drängten sich um den Schauplatz, alle wollten es sehen! David saß in seinem kleinen fahrenden Laden, diesmal würde er einiges einnehmen. Der Beruf eines fahrenden Magiers war hart, es gab so gesehen eigentlich immer nur zwei verschiedene Reaktionen auf sein Kommen, entweder sie fürchteten sich und jagten ihn und seine Tiere fort, oder sie freuten sich und luden ihn freundlich ein, wie es zurzeit der Fall war. David hatte mit den Stadtherren vereinbart, dass er einmal täglich eine Vorführung machen durfte. Nun sollte er bald starten, es verschob sich alles bereits ein wenig, da oben im Schloss eine Verhandlung stattgefunden hatte. Vor ungefähr 5 Minuten jedoch rief ein Herold aus, dass die Verhandlungen zu Ende waren.

Kurz kam Gemurmel des Volkes auf, er vernahm nebenbei: „Wie es wohl um unseren lieben Herrn Thronfolger steht, ob er... Nein wie schrecklich..., daran will ich gar nicht denken!", in dieser Sitzung schien es wohl um irgendein Erbe gegangen zu sein, doch David hatte Wichtigeres zu tun. Es war Zeit für die Show des großen Yavildores.

Sein "Einhorn" am Zügel, trat er in die Menge. „Schweiget! Ich bitte um Stille! Magnus braucht absolute Ruhe sonst kann er seine magischen Kräfte nicht entfalten!" Als sie den Schimmel Magnus erblicken, wurden die Augen der Kinder groß. Sie schienen fasziniert. Mit magischen Wesen konnte man die Kleinen zum Staunen bringen.

David erzählt seine Geschichte, es handelte sich immer wieder um eine neue Legende. Währenddessen vollführte er verschiedene Tricks mit seinen Händen, oder ließ Magnus im Kreis laufen und auf den Hinterbeinen tänzeln. Diesmal handelte seine Erzählung von Krähen.

Karasu (Krähe)

At a dump site in the early morning
the black birds that live there and meet on the ridges.
With them we have to repeat ourselves,
the belief that we're living in this sad world.

Während dieser Worte, und genau zum Stichwort flog der dressierte Rabe Eldor hoch in den von Wolken leicht behangenen Himmel. Er drehtete eine Runde über den Köpfen des erstaunten Publikums, welches sich immer noch, dicht zusammengedrängt auf dem mit kleinen Pflastersteinen besetzten Marktplatz tummelte.

Someday this black wing will be turning white.
Inside, a devil, outside, an angel
I'm dreaming this up, so you all come on.

Eldor jedoch, war nicht die Hauptattraktion, diese saß noch in den Startlöchern. Davids Erzählung handelte von einem schwarzen, grausamen Dämon, welchen Eldor symbolisieren sollte und einem weißen, himmlischen Geschöpf. Als diese, der Engel erwähnt wurde, erhob sich Osiris, das weiße Raben Weibchen, und auch sie drehte eine Runde über den besetzten Marktplatz. David übte diese Nummer mit den beiden so oft bis es fehlerfrei klappte.

Durch die Menge bahnte sich eine Frau, sie sah irgendwie traurig aus, hatte kurze braune Haare und war ziemlich abgemagert. „Bitte Herr Magier, helfen sie mir!" Die anderen Leute hatten sie entweder nicht bemerkt, oder aber sie schenkt ihr keine Beachtung. Davids Neugier wuchs, die Vorstellung brachte er noch schnell zu einem Ende, dann widmete er ihr seine Aufmerksamkeit.

„Wobei kann ich Ihnen behilflich sein, junges Fräulein?", sie starrte ihn erst einmal nur an, dann schien sie begriffen zu haben, was er damit sagen wollte. „Ach, mein Name lautet Tamora, ich komme ursprünglich nicht von hier. Sie sind doch ein richtiger Magier, oder?" Er nickte, was sollte er anderes sagen?... 

„Dann bitte ich Sie inständig darum dem ersten Thronfolger ein Wunder, oder besser noch, einen Schutzengel zu senden, bitte schicken Sie Sir Jonathan viel Glück!", dies war eine durchaus seltsame Bitte, weshalb sollte eine Frau aus dem einfachen Volk, einem Adeligen ein Wunder schicken wollen? Doch bevor David genauer nachfragen konnte, bedankte sie sich bereits und lief davon. Was hatte diese Frau für eine Verbindung zu diesem Sir Jonathan, ja er wusste nicht einmal sicher, ob dieser Typ so hieß...
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Seine Arbeit hier war für heute erledigt, alles hat prima geklappt. David machte sich zusammen mit dem Wagen und den Tieren auf den Weg an den Waldrand, denn selbst wenn ihm gestartet worden war seine Vorführungen dem Volk zu präsentieren, musste er sein Nachtlager außerhalb der Stadt ,im umliegenden Wald, aufschlagen. Schon am vorigen Tag sah er sich einmal gründlich in der näheren Umgebung um und fand somit einen geeigneten Platz, eine kleine Lichtung mit genügend Schutz vor Wind und Wetter. David durchquerte so also die engen Gassen, die durch grobe Steinmauern gebildet wurden, bis zum massiven, hölzernen Tor, das den Ein- und Ausgang in dieser kleine Stadt darstellte.

Der Magier würde sich dann am nächsten Tag in einem anderen Viertel der Stadt blicken lassen.

Hier das zweite Kapitel, würde mich über ein paar Kommentare oder Votes freuen😊

Lg Tsuna-saw-ada

Hier noch der Link zu Karasu von One Ok Rock:

I was King (Deutsche Version)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt